57.Jonathan

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„Jonathan! ... Hilf uns Jonathan! Wir sind hier! ... Jonathan! ... Er sperrt uns gegen unseren Willen ein! ... Hilfe! ... Wo bist du Jonathan!? ... Nimm dein Schicksal an ... und komm zurück ... an deinen Platz!" ich schreckte hoch und blickte verstört um mich. Es war noch stockfinster, eigentlich könnte ich liegen bleiben, doch nach diesem lebhaften Traum, der mir Schweißperlen über die Stirn laufen ließ, war an Schlaf nicht mehr zu denken. Ich konnte alles genau vor mir sehen: Das Schloss, der Sitzungssaal, Henry und Alex. Beide riefen sie nach mir, riefen um Hilfe, meinten, ich wäre verantwortungslos, hätte sie im Stich gelassen. Ich sollte zurückkommen, an meinen Platz, zu meiner Bestimmung.

Leise stand ich auf und hockte mich an den Rand der Feuerstelle. Letzte Glutreste glimmten noch in der Asche und eine tröstende Wärme hüllte mich ein. Gedankenverloren vergrub ich den Kopf zwischen meinen Knien. „Verdammt, ... nicht schon wieder," ... diese Alpträume verfolgten mich nun schon eine ganze Weile. „Was soll ich bloß machen ... was kann ich denn schon tun? Alleine, ... gegen Theodore ... und dem Grund weshalb sie mir die Krone raubten?" murmelte ich leise und begann ein paar aufkommende Tränen wegzuwischen. Da legte sich plötzlich eine große Hand auf meine Schulter, die mich erstaunt aufblicken ließ. Es war David, der mich kurz darauf in eine liebevolle Umarmung zog. „Hey, ... tut mir leid, dass ...", doch er deutete mir still zu sein, in dem er mir seinen Finger auf die Lippen legte. „Schhh ... still, ... es ist alles okay. ... Ich bin hier John, hier bei dir und das werde ich auch immer sein." Selbst wenn diese Worte irrsinnig kitschig klangen, gaben sie mir Halt, ich drückte mich an seinen starken Oberkörper und fühlte mich beschützt und geborgen. „Danke David, ... ich wollte dich nicht ..." Dieses Mal ließ er mich durch einen Kuss verstummen. Anfangs nur zart, leicht, doch dann trafen unsere Lippen immer stärker fordernd aufeinander. Als wir atemlos nach Luft rangen, erkannte ich in seinen Augen Liebe, Zuneigung und Treue, das mir vor Glück schwindelig wurde. 

„Komm ..." Mit einem Ruck hob er mich hoch und trug mich im Brautstiel hinter den Wagen, wo unsere Decken ausgebreitet lagen. Ja, ich war bereit mich dem Mann hinzugeben, dem ich mein volles Vertrauen schenkte. Ich fühlte seinen Atem an meiner Wange, als er mich vorsichtig ablegte und sich über mich beugte. Mein Herz klopfte wild gegen meinen Brustkorb und Lust stieg in mir hoch, ein Verlangen ihn zu berühren, überall, leicht, sanft, aber mit allen Sinnen. David atmete schwer, er schien den Moment zu genießen, meine Hände auf seiner Brust zu spüren. Ich fuhr sanft bis zu seinem Nabel, umkreiste ihn mit meinen Fingerspitzen und bemerkte die Gänsehaut, die meine Liebkosung auf seine Haut zauberte. Seine großen warmen Hände legten sich um meine Taille und zogen mich näher zu sich, so dass sich unsere Körper aneinanderdrückten. Ein heißes Kribbeln lief über meine entblößte Haut und ich seufzte vor Vergnügen, als David begann meine Brustwarzen zwischen seinen Fingern zu reiben. Ein Stöhnen entkam meiner Kehle, woraufhin er, fast als ob dies eine Bestätigung für ihn war, weiter meinen Körper erforschte, bis schließlich seine Hand meine fand.

Ich erwachte wieder, als es hell wurde, David war schon aufgestanden, um wie jeden Morgen, nach den Tieren zu sehen. Einzig und alleine die zerknitterten Leinen, auf denen wir lagen, hielten noch Spuren der gestrigen Ereignisse. Die Erinnerung daran bescherte mir wieder dieses kribbelnde Glücksgefühl und ein Schauer lief mir über den Rücken. Nie im Leben würde ich dies gegen das Leben im Schloss eintauschen, auch wenn dies sehr eigensinnig sein mochte. Es war meine Entscheidung. Dies hier war nun mein Leben. Er ... David!

I was King (Deutsche Version)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum