41.David

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Jonathan benahm sich seltsam. Anfangs nur kaum merklich anders, aber mittlerweile doch sehr auffällig. Als der Magier die Veränderung bemerkte, hatte er das Gefühl, sein Freund kämpfe mit irgendetwas oder würde sich gegen etwas sträuben. Das kam ihm zwar nicht allzu komisch vor, der Lockenkopf machte auch vorher nicht den Eindruck, als wäre sein Leben leicht. Aber nun war es so, dass sich jeder von ihnen schon Gedanken machte.

Und dann gab es da diesen einen Zeitpunkt, an dem John seine Zweifel plötzlich auf wundersame Weise abgeschüttelt hatte. Danach konnte man meinen er flöge förmlich durch die Gegend, frei und froh, mit verträumtem Blick, als wäre alles um ihn herum aus Zuckerwatte. Gut das war vielleicht etwas übertrieben, beschrieb die Situation aber in etwa.

„Hey liebste Tamora, geht es dir gut? Hast du Zirze gesehen? Wir sollten sie wieder mal einer liebevollen Fellpflege unterziehen." Das war er, heiter und übertrieben gut gelaunt, mit einem Grinsen im Gesicht, das seine schönen Zähne entblößte. David las von solchen Gemütszuständen in seinen Geschichten und alles deutete darauf, dass sein Kamerad unsterblich in jemanden verliebt war. Doch die einzigen potentiellen „Opfer" waren Tam, Zirze und Pierce, wobei man letztere Zwei getrost von der Liste streichen konnte, zumindest hoffte er das...

Blieb also nur noch Tam! Jonathan hatte doch bei ihrem zweiten Treffen erzählt, dass er und Tam einmal einander liebten, ... konnte es wirklich sein, sollten diese Gefühle wieder aufblühen? Aus irgendeinem Grund gefiel ihm dieser Gedanke ganz und gar nicht. John und Tamora? Nein, sie passten einfach nicht zusammen, ... nie! Der kleingewachsene Jonathan, mit den feinen Gesichtszügen, den schlanken, weichen, seidigen Händen und dem aufrechten Gang eines Adeligen,... mit einer Sklavin? Außerdem schien eben Tam eher Interesse an Richard zu zeigen. Wenn der braunhaarige Mann also in sie verliebt wäre, müsste doch das genaue Gegenteil eintreffen. Der Kleine würde sich vor Eifersucht abwechselnd grün und rot färben.

„David! Komm schnell, ... komm!" vernahm er einen freudigen Ruf. Der Blonde kam neugierig der Stimme nach und stand bald vor John, der als ob er eine Überraschung verbergen würde, seine Hände über etwas, wahrscheinlich Zirze, legte. David lächelte. „Na? Was habt ihr den so Großartiges angestellt, hmm?" Jonathan drehte sein Gesicht zu David. Dieser war positiv überrascht über das freudige, glückliche Strahlen, das ihm nun entgegenkam. John entfernte seine Arme um die Sicht auf die große Katze frei zugeben. „Tadaaa!" sang er und sah den Magier erwartungsvoll an. „Ist sie nicht einfach ... wunderschön?" erkundigte er sich theatralisch.

Der Anblick war wahrlich herzerweichend. Zirzes Fell war gespickt mit Gänseblümchen und anderen bunten Dingen, wie Blättern, Grashalmen und Federn. (Mit dem Harz für den Raben Osiris, hielt alles erstaunlich gut.) Auf dem Kopf des zahmen Raubtieres thronte ein breitgeflochtener Blumenkranz, um das Ganze noch abzurunden.

„Und ... und? Was sagst du? Kann ... kann sie so auftreten?" stichelte der Lockenkopf ungeduldig, während David amüsiert lachte und Zirze verblüfft versuchte, sich die Margarite von der Schwanzspitze zu wedeln. „Miauu!?" fragend sah auch sie den Zauberer an, nachdem sie einsah, dass es keinen Sinn machte, denn dieses spezielle Harz lies sich nur mit einem eigenen Öl entfernen. „Ja sicher, ... nur die Blumen werden welken, ... aber ... das macht nichts", meinte David in einem, für seine Verhältnisse emotionalen Tonfall. Und so wie Jonathan danach glücklich mit dem Tier durch die Gegend lief, lies es den großen, blonden Mann erst einmal an der Intelligenz des älteren zweifeln. Jedoch zauberte es ihm auch ein zärtliches Lächeln auf seine katzenartig geformten Lippen.

Kitsch, kitsch, Kitsch komm und sei unser Gast😁😋 Ich hoffe es hat euch gefallen.

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