42.Henry

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Ich stand vor den Toren der Wäscherei. Es war keine leichte Entscheidung gewesen, doch nun war ich wieder hier. Bevor ich hindurchging, atmete ich tief durch, in Gedanken meinen Plan, den ich hunderte male vor mir ablaufen lies. „Danke Margaretha, vielen, vielen Dank für alles, ich hoffe wir sehen uns wieder, leider kann ich nicht bleiben, doch ich wünsche dir alles Gute. Dein Henry!"

Das stand auf dem Zettel, den ich ihr am Tisch des Häuschens hinterlassen hatte. Mein Entschluss stand fest. Mutig machte ich einen Schritt vorwärts und stieß das Tor auf. Ein gräßliches Quietschen wurde laut, als die Flügel auseinander glitten. Ich zitterte, doch Furcht zeigen kam jetzt nicht in Frage. Immer weiter fort setzte ich meinen Weg, bis zum Eingang, dort klopfte ich zaghaft. Es dauerte eine Weile, dann wurde geöffnet. Heraus spähte Kajetan, anscheinend schien keiner der Wachen in der Nähe zu sein. „Nummer zwölf? Was? Wie? ... Weshalb?" textete er mich ungewohnt zu. „Egal, ... wo ist die Rat... also Sir Björn?" Fuhr ich unwirsch zurück. Der Junge schluckte merklich, machte dann jedoch die Türe auf und lies mich herein.

„Wo warst du? Und warum bist du zurück?" setzte er noch einmal an, bis er Schritte näherkommen hörte. „Auweiha ... er kommt ... viel Glück!" nuschelte er mir zu, doch ich war schon einen Schritt weiter, denn ich durfte jetzt keinen Fehler machen. „Was macht ihr denn hier für einen Lärm? Habt ihr nichts zu ...", doch er stockte, als er mich erblickte. „Na, ... sieh mal einer an, ... Nummer zwölf. ... Was verschafft uns die Ehre?" Ich blieb stumm, wie erwartet schien keiner damit gerechnet zu haben, dass ich von selbst wiederkommen würde. „Was soll das hab ich gefragt?" wiederholte Björn unwirsch und trat auf mich zu. Ich wich nicht zurück, versuchte aber unterwürfig auszusehen. „Ich ... habe keinen Ort an den ich gehen könnte, ... kein Geld, ... keine Arbeit ...", antwortete ich mit bemüht fester Stimme, wobei mein Herz wie wild pochte. „Ach, ... kriegst du da draußen kein Essen? Wollen sie dich nicht mehr umsonst durchfüttern?" Ich starrte wie zur Bestätigung betreten zu Boden. „Und du glaubst nun, du kannst nach zwei Wochen einfach wieder antanzen und ohne einen Finger zu rühren in die volle Schüssel langen?" Dies war das Zeichen. Es war Zeit meinen Plan umzusetzen. „Ich bitte sie, ab nun werde ich härter arbeiten als je zuvor und auch nie wieder weglaufen", stieß ich heraus. Björn schien leicht vor den Kopf gestoßen zu sein. „Wie?" wollte er wissen, wobei er sicher jedes Wort gehört hatte. Es war sehr erniedrigend, diesen Satz wiederholen zu müssen, aber ...

„Ich werde ab diesem Tag gehorsam sein, hart arbeiten und nicht wieder abhauen ... nie wieder ...", versprach ich und versuchte einen unterwürfigen Blick zu halten. Björn schien überrascht, doch auch misstrauisch. „Ach ja? ... Na wenn das wirklich so ist, weiß du ja, dass wir deinen Ausbruch nicht einfach billigen können. ... Komm mit!" Damit hatte ich schon gerechnet. Strafe musste sein. Zwar fürchtete ich mich davor, doch würde es auf jeden Fall die Allerletzte sein, die mich hier erwartete.

Henry's Plan, na hoffentlich geht er auch auf XD

I was King (Deutsche Version)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang