Kapitel 75 - Meine verdammten violetten Socken

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Oben ist ein weiteres total süßes Fanedit <3

"Vy?"

Ich reagiere nicht, sondern starre weiter zum Ausgang, als Charly von hinten ihre Hand auf meine Schulter legt.

„Hey", sagt sie und dreht mich leicht zu sich, weckt mich aus meiner Starre. Ihr Blick ist liebevoll und zu mitleidig. „Ich sage dir jetzt nicht, dass du ihm nachgehen solltest, aber wenn du möchtest, dann kannst du das tun."

Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter, kann nicht sprechen.

„Aber rede dir kein schlechtes Gewissen ein, nur weil er es gehört hat. Du hast die Wahrheit gesagt, deine Wahrheit und das ist vollkommen in Ordnung."

Langsam nicke ich, fühle mich aber danach zu weinen. Ich weiß nicht, was es ist, was mich dazu bringt, tiefe Reue zu empfinden, aber es passiert einfach. Vielleicht wegen der Tatsache, dass es diese Situation schon einmal gab. Genau wegen so etwas hat Harry mich damals verlassen. Er musste mir zuhören, wie ich sagte, er wäre nicht meine erste Wahl und ich denke, das ... Es war zweimal zu viel. Ich mag Harry noch immer, ich kann nichts dagegen tun, aber gleichzeitig sollte es mir egal sein. Es war meine Wahrheit, nichts, als meine verdammte Wahrheit.

Doch es lässt mich nicht los, selbst als nachmittags heftig gegen meine Haustür schlage, damit ich einfach in meinem Bett verschwinden kann, um aufzuhören, zu sehen, riechen, fühlen und zu denken. Mir egal, was Benja sagt, mir egal, was sonst wer sagt. Ich hasse es, wie nahe mir diese Dinge gehen und mich einzusperren ist die einzige Möglichkeit darüber hinwegzukommen.

„Rosy!", rufe ich durch die Tür du klopfe weiter. Ich versuche an alles zu denken, außer an Harry, auch wenn es mir schwer fällt. Ich denke an unser Stück und wie gut uns die Dekoration gelungen ist, wie aufgeregt ich vor unserem Auftritt bin. Alles, außer Harry, alles außer –

„Violet!" Rosy steht wütend im Türrahmen, sieht zu mir auf. „Wo ist dein Schlüssel?"

Ich ignoriere ihre böse Miene und gehe an ihr vorbei, schupse sie leicht zur Seite. Im Moment ist mir egal, ob sie wieder sauer auf mich ist, weil ich meinen Schlüssel vergessen habe. Das Einzige, das ich will, ist mich in mein Bett legen und die Augen schließen, so wie ich es tue, wenn ich mit nichts mehr klarkomme.

„Du ignorierst mich?", fragt Rosy mich nachdrücklich, als ich mir meine Boots von den Füßen streife und zur Treppe gehe. „Violet, ich rede mit dir!"

Genervt von ihr stampfe ich schnell die Treppen hoch. „Rosy, hör auf mich zu nerven!" Und dann betrete ich mein Zimmer, knalle fest die Tür zu. Zum Glück ist Mom nicht da, eine Person weniger, die mich irgendetwas fragen könnte. Allein sein, so heißt die Devise. Mit niemandem sprechen, warten, bis es vorbei geht und ich normal denken kann.

Ich schmeiße meine Tasche in die Ecke meines Zimmers und lege mich sofort unter die Decke. Es ist mir sogar egal, dass ich noch meine Alltagsklamotten anhabe, es war mir nie weniger egal. Ich lege mir die Decke über den Kopf und schließe die Augen.

Ich bin mir nicht genau sicher, wegen was ich hier bin. Ich bin verletzt worden, einer der Gründe, weswegen ich hier bin. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es sich lohnt, mir Gedanken darüber zu machen, Harry zu verzeihen. Nicht die Sache mit unserem Theater, er hat alles wieder gerade gebogen, aber die Sache mit dieser verdammten Wette und den letzten vier Jahren. Ich bekomme es nicht aus meinem Kopf, schwanke zwischen Verdammt, Violet, du weißt, dass die Zeiten mit ihm die besten in den letzten Jahren waren und Komm bloß  nicht auf den Gedanken, diesen Jungen ein weiteres Mal in dein Leben gelassen, du weißt, er hat dir schrecklich wehgetan, mehrere Male.

Violet Socks I HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt