Kapitel 35 - Diese Sache: Dich und mich

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Was ist eigentlich eure Lieblingsszene bei Violet Socks bisher? Die letzte Mal ausgeschlossen, weil die anscheinend echt gut ankam :D Ist übrigens das letzte Kapitel für heute. UND NOCH WAS: So wie auf dem Bild, hatte ich mir Brandon vorgestellt.

Nachdem ich versucht habe, all das, was Harry und ich eben gesprochen habe, wortgetreu auf Papier zu bringen, hat Miss Harper mich ebenfalls freigestellt. Die ganze Zeit, in der ich schrieb, verlor ich mich so dermaßen in Harrys gesprochenen Worten, dass ich kurz vergaß, wer wir eigentlich sind. In dem Moment, in dem wir den Dialog sprachen, waren wir Henriette und Victor, doch in echt ist es anders. In echt lieben wir uns nicht, in echt verachten wir uns, weil das Leben nun mal manchmal so spielt. Es passiert so viel, dass uns immer wieder auseinanderreißt, auch wenn es oftmals nur daran liegt, dass ich diese Abneigung gegenüber Harry nicht unterdrücken kann. Und er mir gegenüber nicht. Das ist unverkennbar.

Ich verlasse mit einem tiefen Kopfschmerz das Schulgebäude und hole direkt meine Sonnenbrille hervor, weil die Sonne so grell in mein Gesicht scheint. Zum Glück habe ich heute auf meine Kniestrümpfe verzichtet, ansonsten würde ich wohl jetzt – selbst mit Rock – schwitzen. Als ich gerade mein Handy hervorziehe, um Brandon eine Nachricht zu schreiben, weil ich noch nicht geantwortet hatte, fällt mein Blick jedoch auf zwei Kerle, die sich angeregt unterhalten.

Und ich bleibe direkt stehen, als ich erkenne, dass es Harry und Brandon sind. Sie stehen zwischen Harrys schwarzen und Brandons weißen Wagen. Brandon verdreht gerade die Augen, während Harry ihm etwas sagt, dass wohl nicht so freundlich zu sein scheint, denn er wirkt angespannt.

Ich stecke mein Handy wieder weg, um Brandon begrüßen zu können. Denn immerhin fehlt er mir und ich ihm. Ich hoffe, er ist extra wegen mir nochmal in die Schule gekommen, denn er schrieb immerhin, dass er mich heute unbedingt sehen musste. Zumindest irgendwie.

„Hey", mische ich mich in die Konversation, als ich auf die zwei zulaufe.

Harry hört sofort auf zu reden und verschränkt genervt die Arme. Nur zu gerne würde ich wissen, worum es ging. Doch Brandon ist gerade wichtiger, denn seine blonden Locken glänzen so schön in der Sonne und sein schönes Gesicht verzückt mich direkt mit seinem schönen Lächeln, dass er mir zuwirft. Im Gegensatz zu Harry, scheint er froh zu sein, mich zu sehen.

„Endlich bist du da", sagt Brandon und zieht mich an der Hand zu sich. Er küsst mich liebevoll auf die Schläfe, worauf ich sofort erröte und weggucke. Gott, tut er das nun jedes Mal? Ich hoffe doch. „Ich habe etwas für dich."

„Du hast etwas für mich?", frage ich nochmal und beobachte Brandons Griff in seine Lederjacke, die übrigens perfekt auf seinen breiten Schultern sitzt.

„Ja." Er holt ein kleines dunkelblaues Kästchen hervor und hält es mir hin. „Meine kleine Schwester wollte, dass ich sie dir gebe, nachdem ich ihr ein Foto von dir gezeigt habe. Für Freitag."

Überrascht nehme ich ihm das Kästchen ab und versuche gleichzeitig Harrys Blick aus dem Weg zu gehen. Kann er nicht verschwinden? Irgendwie ist mir all das unangenehm vor ihm. Ich öffne jedoch das Kästchen und eine goldene Kette mit einem kleinen Herz als Anhänger blinkt mir entgegen.

Mir klappt die Kinnlade herunter. „Für mich?", krächze ich und fasse vorsichtig das Herz an. Das sieht unglaublich teuer aus.

„Ich dachte, sie gefällt dir", sagt Brandon und ein unsicherer Ton schwingt in seiner Stimme mit.

„Sie gefällt mir!", sage ich sofort und sehe ihn an. „Sie ist wirklich wunderschön. Sag deiner kleinen Schwester danke von mir."

„Und sag ihr am besten noch, sie soll aufhören, mich ständig anzurufen", sagt Harry im Hintergrund und sieht Brandon scharf an. „Deine kleine Schwester kann einem wirklich auf den Sack gehen."

Violet Socks I HSWhere stories live. Discover now