Kapitel 48 - Meine Sexdämonen

32.2K 2.5K 741
                                    

Oh mein Gott. Mein Kopf. Es fühlt sich an, als würde ein Storch mit seinem Riesenschnabel auf meine Stirn picken. Heilige Scheiße, mir tut sogar mehr als nur mein Kopf weh. Ich fühle mich, als wäre ich eine Klippe heruntergefallen. Von hundert Meter Höhe. Ohne Fallschirm ohne nichts.

Ich fasse mir an die Stirn, weil das Picken des Storches in meine Stirn nicht aufhört. Himmel, diese Schmerzen. Ich trinke nie wieder Alkohol. Ich will die Augen nicht öffnen, aber ich muss es tun.

Ich sehe an meine Zimmerdecke. Ein seltsames Poster, das ich nicht kenne, wird mir präsentiert. Verwirrt neige ich meinen Kopf. Ist das Kurt Cobain? Anscheinend träume ich noch. Gestern Abend war das erste Mal, dass ich so richtig betrunken war, nach Charly sechzehnten Geburtstag, an dem wir uns mit Sekt die Kante gegeben haben. Ich sollte es zukünftig lassen. Vor allem mit Waldmeisterschnaps. Wenn ich nur daran denke, wird mir übel.

Mein Kopfschmerz wird immer schlimmer, als ich meinen Kopf zur Seite drehe, um dem Tageslicht aus dem Weg zu gehen, das in mein Gesicht scheint.

Und ich reiße entsetzt die Augen auf.

Harry liegt schlafend neben mir.

Einfach so.

Sofort sehe ich wieder an die Decke. Kurt Cobain war nicht geträumt. Der guckt mich wirklich an!

Veflixte Scheiße. Wie bin ich in Harrys Bett gelandet?

Ich merke erst, dass ich vor Schock den Atem angehalten habe, als Harry neben mir grummelt und langsam die Augen öffnet. Ich traue mich nicht, ihn anzusehen.

Kurz ist er noch still, dann sagt er mit rauer Stimme: „Guten Morgen, Hübsche."

Und nun stockt mir wieder der Atem. Wie hat er mich genannt?

Er dreht sich auf den Rücken und streckt sich ein wenig. „Wie fühlst du dich? Hast du Schmerzen?"

„Kann man so sagen", sage ich noch immer unklar über die Situation.

„Oh, echt? Wo denn?"

„Im Kopf?" Ich sehe ihn misstrauisch an. „Wo soll ich denn sonst Schmerzen haben?"

Er dreht sich wieder auf die Seite und zuckt mit einer Schulter. Seine Haare sind total verwuschelt, aber trotzdem sieht er viel zu attraktiv aus. Viel zu attraktiv. „Na du weißt schon", sagt er. „Da unten."

Ich reiße die Augen auf. „Was?"

Harry schmunzelt. „Das muss dir nicht unangenehm sein. Das ist vollkommen normal."

„WAS?", kreische ich nun hysterischer auf und springe schlagartig aus dem Bett. Vollkommen außer mir sehe ich ihn an. „Harry, bitte sag mir, dass das nicht wahr ist!"

Er jedoch ist total verwirrt und setzt sich auf, wodurch die Decke weiter nach unten rutscht und ich seine gleichfalls viel zu attraktive Leistenlinie sehen kann. „Was ist? Du hast mich quasi auf Knien angebettelt. Eigentlich hast du mich sogar buchstäblich auf Knien angebettelt, wenn ich mich recht entsinne."

Ich fasse mir fassungslos an den Kopf und will mir die Haare rausreißen. Bitte lieber Gott, ich kann doch nicht mein erstes Mal mit Harry gehabt haben! Und das betrunken! Ohne Erinnerung!

„Kannst du dich nicht daran erinnern?", fragt Harry mich.

Wie benebelt und mit den Händen immer noch in den Haaren schüttle ich den Kopf.

Harry lacht etwas und schmeißt sich die Decke vom Körper. Er trägt eine Boxershorts. Doch nicht nackt. „Oh, dann hast du aber ganz schön was verpasst", sagt er und steht auf, öffnet seinen Kleiderschrank.

Violet Socks I HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt