Kapitel 70 - Seine Symbolik

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Oben ist ein Fanedit von @MrsBananaHater :)

Nun hebt Harry seinen Kopf an und dreht ihn zu mir. Sein Gesicht ist noch total verschlafen, seine Haare stehen kreuz und quer, im Prinzip sieht er genauso aus, wie er wahrscheinlich auch ist – müde. Für ein paar Sekunden sieht er mich einfach nur an, scheint zu überlegen, ob ich wirklich hier bin oder ob er noch träumt. Dann sagt er: „Violet. Wir haben mitten in der Nacht." Und schon landet sein Kopf wieder in seinem weißen Kissen.

Ich verdrehe die Augen und lasse mich auf sein Bett fallen, worauf Harry aufmurrt, sein Gesicht ist noch immer von mir weggedreht. „Ein Uhr mittags ist nicht mitten in der Nacht. Was hast du denn gestern noch getrieben, dass du so lange schlafen musst?"

„Ich war nochmal mit Chris unterwegs." Harry dreht sich gequält auf den Rücken, reibt sich mit den Handballen über die Augen. „Irgendein dummer Geburtstag, keine Ahnung, es war scheiße."

„Oh." Für Harry ist es wohl normal so spät abends nochmal auf Partys zu gehen. Daran muss ich mich wohl gewöhnen. Ich lasse meinen Kopf auf die Matratze sinken und lege meine Hände darunter. „Das erklärt so einiges. Brandon war bestimmt auch dort."

Harry gähnt in seine Hand und dann legt er sie hinter seinen Kopf, schließt die Augen. „Er hat Melissa auf die Schuhe gekotzt."

„Wow. Dann war sein Anruf wohl doch nicht das Schlimmste, das er gestern gemacht hat."

Jetzt sieht Harry zu mir. „Sein Anruf?"

Ich zucke mit einer Schulter, versuche nicht ganz so frustriert über all das zu sein. „Er hat mir betrunken auf die Mailbox gesprochen und um Vergebung gebeten. Ich glaube, am Ende wollte er sogar sagen, dass er mich liebt, aber die Nachricht wurde abgebrochen."

„Scheiß drauf."

Ich sehe ihn an. „Scheiß drauf?"

„Ja, scheiß drauf. Es macht keinen Sinn, sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen. Er hat dich ständig belogen und diese Wette und – Ich werde gar nicht weiter darüber sprechen. Scheiß einfach drauf." Jetzt dreht er sich zu mir, hebt die Decke an, legt sie über meinen Kopf. Dann zieht er mich zu sich an die nackte Brust. Weil mein Kopf bedeckt ist, höre ich seine Stimme nur gedämpft. „Außerdem will ich nicht über Brandon sprechen, sondern weiterschlafen."

„Hallo?", rufe ich durch die Decke und will sie von meinem Kopf ziehen, doch Harry hält sie fest, tut so, als würde er mit dem Arm über meinen Schultern schlafen.

„Pscht."

Doch ich schaffe es meinen Kopf hervorzuziehen und mich aus Harrys Griff zu befreien, wobei ich mich neben das Bett stelle. Ich schnappe mir ein kleines Kissen und werfe ihn damit ab. „Wenn du nicht aufstehst, hole ich Fanny."

Harry legt sein Gesicht in die Decke und schreit leise verzweifelt hinein. Dann nimmt er seinen Kopf wieder hoch und reibt sich über das Gesicht. „Okay, ich bin fertig."

Ich warte im Wohnzimmer und rede mit Estefania über das Wetter und die beste Eissorte diesen Sommer, während Harry sich duscht und irgendwann die Treppe runtergelaufen kommt. Heute trägt er eine kurze Jeans, die sich perfekt seinen Beinen anpasst und selbst sein beiges T-Shirt sieht unnatürlich gut aus. Die letzte Woche mit Harry war so gut, dass ich mittlerweile schon sofort besser gelaunt bin, wenn ich ihn sehe. Zwar hängen mir Brandons Worte noch immer im Hinterkopf und ich habe immer noch das Gefühl, ich müsste ihm antworten, doch jetzt gerade freue ich mich einfach nur auf den Tag mit Harry. Hier bei ihm zu sein, ihn an einem Samstagmorgen aus dem Bett zu schmeißen, fühlt sich an wie früher. Damals war es genauso.

Da das Wetter so gut ist, waren Harry und ich erst Eis holen und danach legen wir uns den Stadtpark. Als wäre es total normal, lege ich meinen Kopf auf seinen Bauch, derweil er auf dem Rücken liegt und in den kaum bewolkten Himmel sieht, die Augen schließt. Die Sonne strahlt uns entgegen, die Leute sind gut drauf und wir liegen hier. Besser kann ein Tag mit Harry nicht sein.

Violet Socks I HSWhere stories live. Discover now