Kapitel 156

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Lauras Sicht
Ich hätte echt nicht gedacht, dass es Spaß machen würde, mit Luke zu tanzen. Aber ich entspannte mich wirklich.
Inzwischen waren Luke und ich draussen und saßen auf dem Bordstein. Ich hatte mein zweites Bier in der Hand, also wars ja nicht so schlimm.
"Ich sag dir", sagte Luke und zog an seiner Zigarette.
"Ich steig niewieder mit Bruno in ein Auto"
Ich lachte.
"Kannst froh sein, dass du noch lebst"
"Ja", nickte er und blies den Rauch in die dunkle Nacht.
"Ich finds hier draussen viel besser", sagte er dann.
"Weil du dann rauchen kannst?", fragte ich und musste grinsen.
"Ja, das auch", grinste er und zog wieder an seiner Zigarette. Dann schnippte er diese weg.
"Keine Ahnung, es ist nicht so stickig und laut"
Ich nickte und schaute auf die Straße.
"Wie gehts dir und Erica?", fragte ich dann nach einer Schweigepause von uns beiden.
"Ja, gut", nickte Luke.
"Schön", nickte ich.
"Bist du immernoch 16, oder endlich mal 17 geworden?", grinste er dann und ich schaute ihn genervt an.
"Bin immernoch 16", murmelte ich und Luke legte seinen Arm um mich.
"Dann muss ich dich ja beschützen"
"Und wer beschützt mich vor dir?", fragte ich und er grinste.
"Eigentlich ja Thomas"
Thomas. An ihn hatte ich garnicht mehr gedacht...
"Wieso liebst du ihn jetzt eigentlich? Hat er dich so wie alle anderen Frauen um den Finger gewickelt?"
"Wie meinst du?", runzelte ich die Stirn.
"So wie ichs gesagt hab", zuckte er mit den Schultern.
"Hab gehört, dass alle Mädels ausm Internat ihn lieben"
"Lieben ist übertrieben", sagte ich.
"Was dann?"
Ich schwieg.
"Naja er... keine Ahnung", sagte ich.
"Sagen wir er ist sehr beliebt bei Frauen und der perfekte Mann", sagte ich dann und stützte meine Arme auf meine Knie, auf die ich meinen Kopf legte.
"Hast du da nicht Angst, dass er dich betrügt? Ich meine, Thomas mag es ja schon... naja..."
Er schwieg.
"Was red ich da", sagte er dann.
"Thomas liebt es halt, Frauen flachzulegen"
Bei dem Satz wurde mir schlecht und ich merkte den Kloß in meinem Hals.
"Nein, er hat sich geändert"
"Haha, seit wann?", lachte Luke.
"Er hats einfach", fuhr ich ihn an.
"Wann checkt ihr alle das endlich", nuschelte ich sauer.
"Sorry, aber darf man nicht bisschen misstrauisch sein?"
"Ausserdem, sagst grad du!", sagte ich dann und stand auf.
"Du machst dich doch an mich ran, obwohl du Erica hast"
"Und du", sagte Luke und stand auch auf.
"Du lässt dich von mir anmachen, obwohl du Thomas hast. Kleine, wir sehen uns ähnlich"
"Nenn mich nicht so", verschränkte ich die Arme und schaute auf die Straße.
"Was bist du so körperunfreundlich?", fragte Luke und stand jetzt direkt vor mir. Ich schaute zu ihm hoch.
"Ich habe Thomas"
"Und er hat dich", sagte Luke.
"Aber denkst du, dass du ihm reichts?"
"Was soll das heißen?!"
"Du weißt doch selber nicht, was er gerade auf der Party treibt... besser gesagt, mit wem"
"Lass das, er würde das niemals tun", sagte ich und schaute weg.
"Und was, wenn doch?", flüsterte Luke in mein Ohr.
"Er könnte gerade dabei sein mit Amber Sex zu haben", sagte er und lief um mich herum, wie ein Tier um seine Beute.
"Und du stehst hier und sagst, dass er sich geändert hat"
Ich schwieg und schaute verzweifelt auf den Boden.
Hör nicht auf ihn, er will dir das nur einreden. Thomas hat sich geändert! Das hast du doch schon so oft gemerkt!
"Er nutzt deine Liebe zu ihm und deine Naivität aus", redete Luke weiter.
"Lass das", sagte ich verzweifelt.
"Und gib mir mein Handy zurück"
"Willst du jetzt Thomas anrufen und sehen, ob er nicht gerade Amber flachlegt?", blieb er vor mir stehen.
"Nein, ich will ihn einfach so anrufen. Und dann gehe ich!"
"Ich weiß, dass du sichergehen willst", sagte Luke und ich schluckte.
"Wir machen einen Deal", grinste Luke.
"Wenn er drangeht, kannst du gehen. Und wenn er nicht drangeht, oder die Mailbox angeht-"
"Was dann?!", zischte ich.
"Bleibst du hier", sagte er und grinste vielsagend.
"Ganz sicher nicht abgemacht! Du verlangst sicherlich nicht nur, dass ich hierbleibe du Arsch"
"Nichts wichtiges noch", sagte er.
"Dazu noch ein bisschen Spaß haben", grinste er und zog mich an sich.
"Sicher nicht", zischte ich und er grinste.
"Hast du etwa Angst, dass du verlierst? Glaubst ja doch nicht so an deinen Tommy"
"Ich will einfach nur nicht mit dir Spaß haben", sagte ich schnippisch.
"Du bist dir also doch nicht so sicher, dass Thomas niemals was mit Amber haben würde"
"Nein, ich meine... er ist auf einer Party. Vielleicht hört er sein Handy nicht. Oder es ist leer"
Er lachte kurz.
"Du bist so naiv"
"Und du so dämlich", sagte ich und holte mein Handy aus seiner Hosentasche.
"Gibs zu, du wolltest mich nur da anfassen", grinste Luke und ich schaute ihn angwidert an.
"Du bist widerlich", sagte ich und ging ein par Schritte von ihm weg. Ich wählte Thomas Nummer.
"Wenn du jetzt auf 'anrufen' klickst, gilt der Deal", sagte Luke und ich schaute ihn wütend an.
"Es gilt überhaupt nichts", sagte ich und drückte auf 'anrufen'. Ich drehte mich weg von Luke. Es tutete und ich hoffte, dass Thomas abnehmen würde. Ich seufzte, als die Mailbox kam.
"Hey Thomas hier ist Laura. Ich hoffe, dass es bei euch cool ist. Naja und wenn du die Mailbox abhörst, ist sicher schon Neujahr, also: frohes Neues", sagte ich und legte auf. Ich war nochnie gut im Hinterlassen von Nachrichten auf Mailboxen. Mich umfassten zwei Arme von hinten und ich wurde gegen einen Körper gedrückt.
"Schade, schade, die Mailbox"
"Ich habe nichts mit dir ausgemacht Luke", sagte ich und wollte mich befreien, er hielt mich aber weiterhin fest.
"Komm schon, er hat grad auch Sex, dann darfst du das auch"
"Er hat keinen Sex", sagte ich wütend.
"Und jetzt lass mich los"
"Komm schon", sagte er in mein Ohr.
"Lass mich", sagte ich und versuchte nochmal, zu gehen.
"Okay, wir machen ein Kompromiss", sagte Luke und drehte mich zu ihm um, hielt mich aber immernoch fest.
"Du schläfst nicht mit mir, aber küsst mich"
"Als ob"
"Dann willst du doch lieber mit mir schlafen?", grinste er und drückte mich so eng es ging an ihn.
"Nein, keins davon!"
"Entscheid dich"
"Keins, als ob ich das mach Luke"
"Sonst lass ich dich nicht gehen"
"Irgendwann musst du mich ja loslassen", sagte ich. Er nahm mein Handy und schmiss es auf den Rasen hinter sich.
"Bist du verrückt?!"
"Nach einem Kuss von dir, ja"
"Du bist so nervig!"
"Und du so heiß", sagte er und beugte sich zu mir runter.
"Was ist, wenn dich jetzt Thomas zurückruft?"
"Ich... du bist scheiße!"
"Nur ein kleiner Kuss, komm schon was ist dabei"
Ich schwieg. Das war wirklich das Letzte! Ich seufzte und wollte ihn nur kurz küssen, aber er hielt meinen Kopf fest und presste unsere Lippen fest aufeinander.
"Luke", versuchte ich zu sagen und wollte ihn wegdrücken.
"Du bist so heiß", sagte er zwischen dem Kuss und zog meinen Kopf wieder zu mir. Ich küsste selbstverständlich nicht zurück, was fiel dem eigentlich ein?!
Endlich lösten seine Lippen sich von meinen und er ließ mich los. Ich schaute ihn wütend an und klatschte ihm eine.
"Was fält dir ein?!"
Er lachte.
"Das wars mir wert Baby"
"Du bist widerlich!"
"Komm, das war geil", sagte Luke und zog mich wieder an sich. Ich versuhte so gut es ging, mit meinen Händen Abstand zu halten, indem ich gegen seine Brust drüclte.
"Das Problem ist", ignorierte er meine Versuche.
"Dass ich dich jetzt nurnoch mehr will", sagte er in mein Ohr, was er danach küsste.
"Pech", sagte ich und er grinste.
"Für dich, ja"
Ich spürte, wie seine Hände runter fuhren. Ich trat wütend mit meinen hohen Schuhen auf Lukes Fuß, der mich sofort losließ und fluchte. Wieso war ich nicht gleich darauf gekommen?! Oh Mann Laura!
"Fuck", fluchte Luke.
"Pech für dich", sagte ich und hob mein Handy auf.
"Arschloch", sagte ich noch und ging dann rein. Ich wollte so schnell es ging weg von hier! Weg von Luke! Silvester hin oder her, ich hielt es hier nicht länger aus! Ich würde mich jetzt von Jackson verabschieden und dann abhauen!

Forever strong (TBS ff) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt