Kapitel 96

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Als der Film zuende war und die Mitwirkenden gezeigt wurden, nahm ich Thomas den Laptop weg, klappte ihn zu und legte ihn auf den Nachtisch. Dann legte ich mich auf ihn und küsste ihn. Er schien überrascht, was mich überraschte und brach ab. Ich küsste ihn wieder, nur fester und nach einer Weile küsste er zurück. Ich fuhr mit meiner Hand unter sein Shirt und zog es ihm aus. Ich küsste seinen Oberkörper weiter nach unten, aber er drehte uns sofort um, sodass er oben lag. Natürlich verstand ich, dass Thomas oben sein wollte und zog ihn zu mir runter. Ich wollte gerade mein Top ausziehen, da hielt er meine Hände fest.
"Lass es, Laura", sagte er und ich sah ihn verwirrt an.
"Was?"
"Zieh dich nicht aus", sagte er mir ins Gesicht und ging dann runter von mir. Ich verstand einfach garnichts mehr und setzte mich auf.
"Wieso?"
Er schaute mir in die Augen.
"Weil ich keine Lust hab"
Hab ich mich grad verhört?!
"Als ob Thomas Sangster keine Lust hat", sagte ich und legte mich wieder auf ihn. Ich küsste ihn und er drückte mich weg.
"Ich hab dir doch gesagt, ich hab keine Lust", sagte er, diesmal aufgebrachter.
"Wieso? Seit wann hast du keine Lust?!"
Er schaute weg und ich verstand. Obwohl ich ihn nur benutzen wollte, verletzte mich der eigentliche Grund wirklich. Mehr, als er eigentlich sollte, aber es war wirklich verletzend.
"Weißt du, wenn ich dir nicht gut genug bin, dann geh doch zu Amber"
Bei dem Namen schaute mich Thomas an.
"Sie hat dir ja eh geschrieben, dass du sie zurückwollen wirst", sagte ich danach leise, worauf mich Thomas entgeistert anstarrte. Ich stand auf und ging raus. Die Tür knallte ich zu und öffnete die Tür daneben. Die anderen schliefen schon und ich machte mich leise bettferig.
Im Bett dachte ich viel nach, so wie Mädchen einfach tun, wenn sie müde sind, aber nicht schlafen können. Er dachte noch an Amber und das versetzte mir komischer Weise einen Stich ins Herz. Wieso tat mir das weh? Ich benutzte ihn nur!
Danach fiel mir auf, dass ich lange nichtmehr an Dylan gedacht hatte. Ich hatte ihn einfach vergessen, während ich bei Thomas war und ihn nur für Dylan benutzte. Aber Thomas dachte anscheinend sowieso immernoch an Amber und war nur mit mir zusammen, um...
Um was? Eifersüchtig kann ich die anderen schließlich nicht machen, schließlich weiß es ja keiner. Und wenn er aus Kummer mit mir zusammen wär, würde er nicht sagen, dass er keine Lust hat...
Es war einfach einer dieser Nächte, in denen man viel zu viel nachdenkt und die Gedanken auch nicht die Klappe halten wollen. Aber am Ende schafft man es doch noch irgendwie einzuschlafen...

*Nächster Tag*
Nach dem Mittagessen saß ich allein im Zimmer. Die anderen waren in der Stadt, aber ich hatte ein bisschen Kopfweh und hätte sowieso keine große Lust gehabt. Nachdem es geklopft hatte, stand ich auf und öffnete die Tür. Ich wollte sie allerdings sofort wieder zumachen, als ich Thomas vor der Tür stehen sah, aber er stellte seinen Fuß dazwischen.
"Was willst du?", fragte ich genervt.
"Wir sollten reden"
"Achso, denkst du das? Keine Ahnung, worüber denn?", sagte ich und er verdrehte die Augen und ging an mir vorbei ins Zimmer. Seufzend schloss ich die Tür.
"Gib mir eine Minute", sagte er, als ich etwas sagen wollte und ich nickte seufzend.
"Das mit gestern tut mir leid ich-"
"Du hast an Amber gedacht, als ich auf dir lag, oder?", fragte ich und er nickte leicht und schaute weg.
Ich konnte es nicht fassen! Wieso tat mir das so weh?! Wieso tat mir diese Antwort so weh?! Und wieso tat mir Amber so weh, obwohl sie nichtmal hier war?!
"Aber nicht so wie du denkt", erklärte Thomas.
"Ich hab daran gedacht, als Amber und ich unser erstes Mal hatten-"
"Darüber will ich nichts wissen", unterbrach ich ihn, teilweise aus Traurigkeit, teilweise aus... nun ja ich schätze es war sogar aus Eifersucht.
"Sie war anders, das hat dir Logan doch sicher erzählt", erzählte er weiter und ich nickte leicht.
"Laura, es geht mir nur darum, dass ich dich nicht... keine Ahnung", sagte er und stand nun direkt vor mir. Ich schaute in seine Augen.
"Verderben will", sagte er leise und ich runzelte die Stirn.
"Was?"
"Ich will dich nicht verderben, Laura", sagte Thomas nocheinmal und mir klappte der Unterkiefer runter. Hatte er das wirklich gesagt?
"Vielleicht hast du das nicht erwartet, aber es ist so", sagte er leise.
Vielleicht? Vielleicht?!
"Ich... aber... wieso wolltest du dann nicht-"
"Ich wollte auch nicht, dass du dich ausziehst, weil es mir so oder so schwer gefallen ist", unterbrach er mich und nochmals war ich schockiert. In diesem Moment fiel mir nur eine Frage ein.
"Seit wann bist du bitte so?!", platze es mir raus und er sah mich verwirrt an.
Ich will nicht, dass du gescheit bist! Wieso bist du nett?! Du bist Thomas, das Arschloch! Also sei ein Scheißkerl und lass mich kein schlechtes Gewissen haben, dass ich dich nur benutze!!!
"Du... du-"
"Nein, ich hab dich nicht benutzt", sagte er ruhig und ich sah ihn nochmals schokiert an.
"Du-"
"Ja, natürlich weiß ich das. Du kamst durch mich auf die Idee, da ich die Idee hatte, es Minho und Dylan andersherum zu erzählen", unterbrach er mich schonwieder und mir wurde schlecht. Ich fühlte mich total mies.
"Thomas es tut mir leid, ich wollte nicht so weit gehen"
"Ach ja? Was hättest du bitte gestern gemacht?", sagte er jetzt lauter.
"Hättest du mit mir geschlafen, damit ich dir vertrau und glaube, dass du mich liebst?!"
"Ich weiß nicht..."
"Du weißt es sehr wohl! Du weißt, dass du genau das machen wolltest", sagte er.
"Steh gefälligst dazu, wenn du zu dumm bist, um einen Plan gut auszuführen"
Ich schaute ihn an. In diesem Moment bereute ich alles! Meinen Plan, meine Ideen, meine Liebe zu Dylan. Es tat mir so unglaublich leid, was ich Thomas angetan hatte!
"Ich hätte nie gedacht, dass dich das so verletzt", sagte ich leise.
"Du denkst wirklich, ich hab kein Herz", sagte er leise und sauer.
"Du denkst, es macht mir nichts aus, ausgenutzt zu werden und verarscht zu werden?"
"Du hast mich auch oft verarscht!", schrie ich ihn an.
"Ja und du hast immer gesagt, wie scheiße es von mir war", sagte er leise
"Und jetzt machst dus selber! Ich hätte gestern mit dir schlafen sollen, verdorben bist du anscheinend sowieso schon", sagte er und ging zur Tür.
"Was?!", sagte ich geschockt.
"Aber weißt du was", drehte er sich nochmal um.
"Ich hab dich ja sowieso nicht geliebt! Wie könnte ich auch nur eine lieben, die wie du ist?", sagte er und knallte die Tür hinter sich zu. Mit Tränen in den Augen schaute ich die Tür an.
"Es tut mir leid", flüsterte ich, aber auch wenn er es gehört hätte, das würde er mir eh nicht glauben.

Forever strong (TBS ff) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt