Kapitel 3

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Thomas kam auf mich zu und ich drehte mich um und wollte gehen, aber er hielt mich an der Schulter fest.
"Hey, hey, heyy", sagte er und drehte mich zu ihm um.
"Was ist denn?!", fragte ich.
"Wir wurden vorhin unterbrochen"
Ich sah ihn fragend an.
"Und...?"
"Willst du mich nicht kennenlernen?", fragte er und kam näher.
Ich ging einen Schritt weg von ihm. Mir gefiel seine Art überhaupt nicht! Was hatte der denn vor?
Er wartete gar nicht auf eine Antwort.
"Ich bin Thomas Sangster", sagte er und mich machte seine Selbstverliebtheit in seiner Stimme extrem aggressiv, "Gruppenleiter der Schauspielgruppe"
"Laura", sagte ich nur, "ich weiß noch nicht, in welche Gruppe ich gehen werde...", ich beschloss ihn ein bisschen zu ärgern...
"Ich kann mich zwischen den Schauspielern und Musikern nicht entscheiden, aber ich denke mal ich bin bei Musik besser..."
Er schien zu merken, was ich vorhatte und er grinste schon wieder sein typisches Lächeln.
Wieso gefiel mir dieses Lächeln?!
"Dann kommst du jetzt mit in mein Zimmer und...ich erzähl dir etwas über die Schauspielgruppe", sagte er langsam und kam näher. Natürlich stand ich mit dem Rücken zur Wand und konnte nicht weiter von ihm wegtreten.
Super gemacht Laura! Wirklich!
Schließlich stand er direkt vor mir und uns trennten nur noch ein par Zentimeter.
"Also... ich... kann nicht!", stotterte ich und versuchte cool zu bleiben und ruhig zu atmen und mir vorallem nichts anmerken zu lassen. Ich schaute zu ihm hoch. Er hatte tief braune Augen, bei denen man nichtmehr wegschauen wollte!
Naja für normale Mädchen wär das halt so gewesen... ich war da anders...
"Warum nicht?", sagte er leise.
"Weil... weil die Direktorin... Ms. Ross mich nochmal sehen wollte, da das ja heute mein erster Tag ist... ja..."
Thomas sagte nichts. Nur wieder dieses Grinsen auf seinen Lippen.
Ich merkte, dass die ganze Bibliothek, also nur Mädchen, uns mit neidischen Blicken zuschauten und ich war mir sicher, dass er das auch wusste.
"Also... ich geh jetzt mal auf mein Zimmer und dann zu Ms. Ross...", sagte ich und er ließ mich endlich aus dieser engen Position raus.
"Bis nacher", flüsterte er und ich ging mit schnellen Schritten aus der Bibliothek.

Ich lief in mein Zimmer. Dort saßen Amber und noch irgendeine Ente. Ich sah die beiden und ging sofort wieder raus.
Amy musste dann wohl bei Adam sein!
Mist ich hab vergessen, zu fragen, wo Adams Zimmer ist!
Also lief ich in dem Gebäude rum und klopfte an einem Zimmer, in dem ich Stimmen hörte.
Der braunhaarige Kerl, der vorhin mit Thomas geredet hatte, machte mir die Tür auf.
"Hey", begrüßte er mich freundlich und gab mir ein strahlendes Lächeln.
"Äh, hi"
"Willst du zu Thomas?", fragte er.
"Was?! Nein!", sagte ich ungläubig, "ich wollte fragen, wo Adams Zimmer ist."
"Achso", lachte er.
Er beschrieb mir sein Zimmer und ich bedankte mich.
"Danke..."
"Dylan", lächelte er, "kein Problem..."
"Laura", lächelte ich und marschierte Richtung Adams Zimmer.

Ich klopfte und Adam machte die Tür auf.
"Hey, was hast du so lange gebraucht? Wir haben doch gesagt, um wieviel Uhr wir fertig sind!"
"Äh sorry, ich wusste ja nicht welches Zimmer du hast", log ich schnell.
Er nickte und ich pflanzte mich zu Amy aufs Bett.
"Hast du eigentlich über die Gruppen nachgedacht?", fragte Amy.
"Äh ich bin mir immernoch unsicher... in welcher Gruppe ist eigentlich Melli?"
Amys Blick wurde traurig.
"Schauspieler! Sie wollte eigentlich zu uns, aber wie alle Mädchen aus der Schauspielgruppe ist sie wegen Thomas doch zu den Schauspielern..."
Das war wirklich verrückt!
Ich überlegte, was passiert wäre, wenn ich mit Thomas aufs Zimmer gefolgt wäre... Nur reden wollte er ganz sicher nicht!
Melli musste wohl wie die ganzen anderen Mädchen gleich auf sein Aussehen und seine Worte reingefallen sein.
Er hatte das nur gemacht, damit ich nicht seiner Gegnergruppe beitrete?
Das macht er dann bei den Mädchen immer so! Und bei den meisten funktioniert es!
Ich wurde wütend auf Thomas! Verdammt wütend! Wie konnte er nur so ein arrogantes, selbstverliebtes Arschloch sein?!
Er zwang damit die Mädchen ja richtig zu ihm zu kommen!
Aber ich würde nicht darauf reinfallen! Ich kannte ihn erst einen Tag undhatte genug von ihm.
"Naja eigentlich hab ich mich entschieden! Natürlich komm ich zu euch! Ich will nicht in eurer Gegnergruppe sein!", lächelte ich und Adam und Amy freuten sich.
Wir blieben noch im Zimmer, bis es Abendessen gab.
Ich hatte keinen Hunger... ich hatte nie Hunger wenn ich sauer war.
Ich ließ mir vor Adam und Amy nichts anmerken und tat so, als wäre alles ok.
Die beiden steuerten gleich das Buffet an und ich wieder die Salatbar.
"Hey"
Ich drehte mich um und musste wieder hochschauen.
Wieso waren hier alle Jungs so groß?! Ich mochte das Gefühl, klein zu sein nicht.
Dylan lächelte mich mit seinen perfekten, weißen Zähnen an.
"Na, Zimmer von Adam gefunden?"
"Ja, danke nochmal!", lachte ich, "ohne dich wär ich ziemlich am Arsch gewesen!"
Er lachte und unterhielt sich noch ne Weile mit mir.
"Äh in welcher Gruppe bist du eigentlich?"
"Schauspieler", sagte Dylan.
Ich nickte, verabschiedete mich von ihm und setzte mich an meinen Platz.
Schade... Dylan ist echt nett... aber er ist einer von den Schauspielern, das heisst er lässt es zu, dass Thomas den Mädchen den Kopf verdreht, damit sie nicht zu den Musikern gehen...
Mir fiel auf, dass er vielleicht das gleiche mit mir versuchte, wie Thomas nur auf eine andere Art. Auf nett tun, um beliebt zu werden.
Ich sah zu ihm.
Er und Thomas lachten gerade über etwas.
Ab da war ich mir sicher: Dylan war auch so.
Aber er machte es wenigstens netter als Thomas. Melli saß den beiden gegenüber und sah Thomas verträumt an, der sich dann auchnoch absichtlich durch die Haare fuhr. Ich wette dann war sie innerlich komplett am ausrasten.
Kein Wunder, dass Thomas der Leiter von den Schauspielern war... er konnte das verdammt gut: So tun, als würde er nicht merken, dass alle Mädchen ihn mochten und ansahen und dann noch etwas heißes machen...
"Hallo?! Laauuraa", sagte Adam und riss mich aus meinen Gedanken.
"Sorry", sagte ich schnell.
Amy sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.
"Wieso siehst du zu Thomas?!"
"Keine Sorge", winkte ich ab, "ich schau ihn nur an, weil ich ihn nicht leiden kann"
Beide nickten und stimmten mir zu. Dann unterhielten wir uns wieder über andere Sachen, was mir ganz recht war, da ich kurz vorm ausrasten war.
Ich hatte eine extreme Wut auf jemanden! Und dieser jemand war niemand anderes als
Thomas Sangster

Forever strong (TBS ff) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt