Kapitel 133

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Irgendwann, es kam mir wie Stunden vor, kam dann Minho wieder und ich stand auf. Thomas war nicht bei ihm und ich wusste nicht, ob das jetzt etwas Gutes hieß...
"Du sollst raus kommen", sagte Minho, bevor ich etwas sagen konnte und setzte sich hin.
"Ähm, okay", sagte ich nur verwirrt und stand auf. Immernoch verwirrt ging ich raus, wo Thomas auf mich wartete. Als er mich bemerkte, schaute er mich sofort wütend an.
Okay, es heißt auf jeden Fall nichts Gutes!
"Bist du verrückt geworden? Du verzeihst ihm einfach alles?! Der Kerl wollte besser sein als ich und mir meine Freundin ausspannen!"
"Thomas, er wollte sich nur rechtfertigen", antwortete ich ruhig.
"Einen Scheißdreck wollte er! Wieso sollte er das?!"
"Er hat sich eben damals in mich verliebt und natürlich war es für ihn scheiße, dass du dich an mich rangemacht hast. Dann wollte er dir halt zeigen, wie scheiße das ist und naja jetzt weißt dus... ich weiß, er hätte es auch einfach sagen können, aber ich finde du solltest dich..."
Er schaute mich drohend an und ich holte Luft.
"Entschuldigen", sagte ich dann.
"Das hast du jetzt nicht gesagt", zischte er leise.
"Wieso sollte ich mich bei ihm entschuldigen?! Du weißt schon, dass er derjenige ist, der sich an die Freundin rangemacht hat", sagte er dann laut.
"Thomas! Du hast angefangen! Es war dämlich von Minho, jetzt dasselbe zu tun, aber du hast einfach angefangen. Kapiers doch!"
"Hör auf mich anzuschreien", sagte er wütend.
"Ich schrei dich an, wenn ich es will"
"Nein, du hörst auf, wenn ich es sage!"
"Hey, ähm sorry", kam ein fremdes Mädchen zu uns. Neben ihr war ein Mann, der den Arm um sie gelegt hatte.
"Könnt ihr vielleicht woanders streiten? Ihr seid hier auf einer öffentlichen Straße und hier laufen Pärchen rum, bei denen alles gut läuft und die wollen nicht sehen, wie ein anderes Pärchen gerade Schluss macht", sagte sie höflich und die Beiden gingen weiter. Ich schaute den Beiden nach und Thomas und ich schwiegen.
"Wir waren gerade schon nicht dabei, Schluss zu machen, oder?", fragte ich leise.
"Wollte ich dich auch gerade fragen", sagte Thomas nur und ging dann wieder rein. Ich schaute nochmal zu dem Pärchen zurück, das an uns vorbeigelaufen war. Die beiden sahen so glücklich aus. Sie standen Arm in Arm da und unterhielten sich lächelnd. Ich seufzte, als die Beiden sich küssten. Aus Traurigkeit und Enttäuschung. Thomas sollte einfach mal nachgeben und verstehen lernen. Nicht verstehen, im Sinne von irgendwelchen komplizierten Matheaufgaben. Verstehen, im Sinne von Gefühlen und Verständnis.
Drinnen stieg mir der Geruch von Alkohol in die Nase und mir wurde kurz schlecht. Wie sollte ich das klären? Als ich die anderen sah, wusste ich es: ich brauchte einfach nur Unterstützung! Ich atmete einmal tief aus und ging dann zu den anderen.
"Dylan", flüsterte ich leise und er sah mich fragend an.
"Ich brauch deine Hilfe! Du kannst Thomas gut beruhigen und das brauch ich jetzt. Er muss Minho endlich verstehen"
Er seufzte.
"Laura, ich kann da nichts machen", sagte er leise.
"Bitte?!"
"Ihr solltet zu dritt reden. Ich hab da nichts zu suchen"
"Aber-"
"Du kannst ihn auch beruhigen", unterbrach er mich leise und ich seufzte.
"Schön", zischte ich und packte Minhos Hand, worauf mich Thomas sofort wütend anfunkelte. Eigentlich wollte ich Minho ja zusammen mit Thomas zum Aufstehen bringen, aber Thomas verstand das natürlich sofort falsch.
"Und du wunderst dich, ob wir Schluss machen", sagte Thomas wütend und alle schauten mich schockiert an.
"Was, ihr habt Schluss gemacht?!", kam es sofort von Mimho.
"Nein, haben wir-"
"Freu dich, du hast freie Bahn Minho", zischte Thomas und stand auf. Ich konnte es nicht fassen, dass er das gerade wirklich getan hatte!
"Was?!", sagte ich und stand auf.
"Thomas, du kannst nicht einfach mit mir Schluss machen!"
Er drehte sich um.
"Hab ich grad gemacht", sagte er und ging ohne weiteres raus. Ich ließ mich auf meinen Stuhl zurückfallen und starrte auf den Tisch. Kelly, Marie, Vanessa und Dylan schauten mich traurig und mitfühlend an. Minho schaute mich ebenfalls an und wirkte traurig. Ich bemerkte, dass ich immernoch Minhos Hand hielt und ließ sie sofort los. Er hatte einfach mit mir Schluss gemacht. Wir hatten nichtmal einen richtigen Streit. Das war total übertrieben! Ich begann zu schluchzen und Minho stand auf und ging einfach. Er sagte kein Wort, er ging einfach. Die anderen standen auf.
"Gehen wir", sagte Kelly und ich nickte leicht und stand auf. Dylan stand neben mir und umarmte mich fest. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten und begann furchtbar zu weinen.
"Sssch", sagte Dylan leise und streichelte meinen Rücken.
"Sollen wir euch allein lassen?", fragte Marie und Dylan schüttelte den Kopf.
"Lasst uns erstmal gehen"
"Kay", nickte Vanessa und wir gingen raus. Wir passten alle gerade noch in Dylans Auto und er fuhr zu mir nach Hause. Den Weg lang weinte ich in Kellys Schulter, die mich umarmte und die Fahrt lang in ihren Armen hielt. Keiner sagte etwas.
Bei mir zuhause kamen die anderen mit mir rein. Ich versuchte, mit dem Weinen aufzuhören und war still. Dann stieg mir wieder das Bild von Thomas in den Kopf und fing wieder an zu weinen. Dylan zog mich nochmal in seine Arme und streichelte meinen Rücken wie vorhin.
"Sollen wir euch jetzt alleine lassen?", fragte Marie nochmal und diesmal nickte Dylan.
"Danke", sagte er leise und ich hörte, wie die anderen in die Küche gingen.

Forever strong (TBS ff) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt