Kapitel 105

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Es war der 22. Dezember und ich hatte natürlich noch keine Geschenke. Ich denke ich bin nicht die einzige, bei der das immer so ist? Ich hatte seit zwei Tagen Ferien und statt da in die Stadt zu gehen, war ich nur zuhause gewesen und hatte mich mit Plätzchen vollgestopft, wie man halt zur Weihnachtszeit so macht...
Also stand ich morgens auf und frühstückte, als meine Mutter in die Küche kam.
"Schon wach?", fragte sie überrascht und ich nickte müde.
"Geschenke kaufen"
"Achso, wegen Weihnachten", setzte sie sich zu mir und ich wusste, dass das nichts gutes hieß.
"Ich werde da sein, aber am Abend nicht"
"Super. Ist ja nicht so, dass Weihnachten am Abend am schönsten ist", murmelte ich angepisst und sie seufzte.
"Morgens und mittags bin ich ja da..."
"Mhm"
"Laura, bitte sei nicht so sauer. Thomas Mutter hat mich schon angerufen-"
"Mum, wann verstehst du das?", sagte ich und sie sah mich fragend an.
"Ich will was mit dir machen und nicht immer bei denen hocken"
"Ich weiß", seufzte sie nochmal.
"Aber wir hätten sowieso was mit denen gemacht, also sei freundlich und geh hin", sagte sie und stand auf.
Für sie war das Thema somit erledigt. Die gute Sache war, dass ich ja jetzt mit Thomas zusammen war und die einzige schlimme Person in dem Haus neben mir Marie war. Meine Mutter wusste noch nichts wegen mir und Thomas und Thomas hatte wahrscheinlich seine Eltern auch noch nicht aufgeklärt. Anderseits hatte er sicher auch nie erwähnt mit wem er immer was hatte...

Nach dem Frühstück zog ich mich um und machte mich fertig. Dann ging ich rüber zu Thomas und klingelte. Thomas machte auf und lächelte, als er mich sah. Ich wollte ihn küssen, aber er ging einen Schritt zurück.
"Heyy Laura", sagte er und ich begriff.
"Mit dir wollte ich nicht reden", sagte ich genervt und merkte, dass er über mein Schauspielern lachen musste, es aber zurückhielt. Ich sah Marie im Haus. Diese hatte einen skeptischen Blick auf uns beide gerichtet, aber da kam schon Thomas Mutter an die Tür.
Ich bedankte mich bei ihr für die Einladung an Weihnachten und sagte zu.
Beim Rausgehen schrieb ich sofort Thomas eine Nachricht.
>hatte vergessen, dass deine Eltern da sind. Wollte eigentlich zu dir und fragen, ob du auchnoch in die Stadt musst wegen Geschenken<
Er antwortete schnell.
>in zehn Minuten beim Big Ben<
Ich lächelte und steckte mein Handy in die Tasche. War ja ganz entspannt, wenn ich noch zehn Minuten Zeit hatte. Er wollte sich wahrscheinlich noch fertig machen, da er vorhin in Jogginghose und verwuschelten Haaren die Tür aufgemacht hatte.

Ungeduldig wackelte ich mit den Beinen und schaute auf die Uhr. Es war inzwischen ziemlich kalt geworden und ich wollte jetzt sofort in die warmen Läden. Als dann Thomas endlich kam konnte ich ihn endlich küssen.
"Hey", sagte er lächelnd.
"Hey", sagte ich und küsste ihn nochmal, bevor wir losgingen.
Ich liebe es in der Weihnachtszeit in die Stadt zu gehen. In der ganzen Stadt riecht man die heißen Maronen und den Punsch vom Weihnachtsmarkt und in den Läden laufen überall Leute rum und suchen verzweifelt nach einem Geschenk. Nun ja ich war jedes Jahr eine dieser Leuten...
"Wieviele Geschenke brauchst du denn?", fragte mich Thomas in einem überfülltem Laden.
"Weiß ich garnich", fiel mir auf und er lachte.
"Für meine Mum, Logan, Kelly, Marie, Vanessa, Amy, Adam, Minho, Dylan und natürlich dich", sagte ich und er machte große Augen.
"Ist das dein Ernst?!"
Ich lachte.
"Ich kann ja Marie, Kelly, Vanessa und Amy ein großes Geschenk schenken oder so"
"Ok", sagte er etwas erleichtert.
"Und du?"
"Hab meine Gechenke schon vorgestern besorgt"
"Und du kommst trotzdem mit", lächelte ich und er grinste.
"Ok, wir sollten uns beeilen ich will nicht bis Weihnachten in der Stadt sein", sagte er und ich verdrehte die Augen.
"Echt witzig"
Er lachte und zog mich aus dem Laden.
"Hey, was... Thomas, wenn wir uns beeilen sollen müssen wir schon in den Läden Sachen kaufen"
"Wir sind keine 10 Minuten in dem Laden gewesen und ich kann jetzt schon die Menschenmasse nichtmehr ertragen!", sagte er und ich musste lachen.
"Und was willst du deiner Meinung nach jetzt machen?"
"Wir gehen auf den Weihnachtsmarkt", bestimmte er und ich verdrehte die Augen und blieb stehen.
"Nein, ich muss Geschenke kaufen!"
"Für Logan backst du Plätzchen, für die Mädels machst du eine Pyjamaparty und für deine Mum machst du auch Plätzchen"
"Und für dich, Dylan und Minho?!"
"Brauchst du nichts", sagte er und zog mich weiter.
"Thomaaas", sagte ich genervt.
"Gib zu, dass du auch mit mir auf den Weihnachtsmarkt willst", sagte er und ich seufzte.
"Okay, okay", gab ich mich geschlagen.
"Wir machen ein Kompromiss! Du gehst vor und holst mir eine heiße Schokolade und ich krieg 20 Minuten, um die Gechenke zu besorgen"
"10 Minuten", sagte er und ich schüttelte den Kopf.
"Du bist es echt gewohnt, zu bestimmen. Wie soll ich das denn bitte schaffen? Es wird ja schon mit 20 Minuten knapp!"
"Ok, ok", sagte er.
"15 Minuten"
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Thomas musste wirklich mal lernen, nachzugeben! Wetten er war eigentlich mit 20 Minuten einverstanden, aber er musste ja bestimmen! Er war still und seufzte dann, enttäuscht, dass er von mir geschlagen war.
"Ok, ok"
Ich grinste zufrieden.
"Geht doch", sagte ich und drehte mich um.

Forever strong (TBS ff) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt