Kapitel 97

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Nachdem ich die ganze Nacht wachgelegen war, um nachzudenken, ging ich müde zum Frühstück. Beim Frühstück sagte ich nicht viel und tat so, als würde ich Kelly zuhören.
Danach wollte ich allein zurück in mein Zimmer gehen.
Ich lief also durch die Gänge, die morgens immer viel stiller waren als mittags und dachte wie so oft nach, als ich um die Ecke bog und sofort stehen blieb. Ich weiß nicht wieso, aber das was ich sah verlieh mir mehrere Emotionen: Wut, Eifersucht und Trauer!
Thomas und eine hübsche Brünette standen wild knutschend mitten auf dem Gang rum.
"Hast mich ja schnell ersetzt", nuschelte ich beim Vorbeigehen und er schaute mir nach.
"Wovon redet sie?", hörte ich das Mädchen sagen.
"Nicht wichtig, ich komm gleich", hörte ich Thomas hinter mir und auch hinter mir her laufen. Er überholte mich und blieb stehen.
"Wieso sollte ich dich nicht ersetzen?!"
"Ich weiß nicht, das ging wirklich schnell, dafür dass du so verletzt warst", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Bitte, ich kann jedes Mädchen der Schule haben", sagte er selbstverliebt und wollte wieder gehen.
"Hat es dich denn verletzt?", fragte ich und er blieb stehen und drehte sich um.
"Verletzt klingt gleich so zerbrechlich", sagte er.
"Sagen wir, ich fühl mich verarscht"
"Ich habe dich gefragt, ob es dich verletzt hat", hakte ich nach und er seufzte.
"Wieso interessiert dich das? Hat dein Plan eigentlich funktioniert? Ich hab dich lange nichtmehr mit Dylan zusammen gesehen"
Ich musste leicht grinsen.
"Es hat dich verletzt"
"Was, dass ein kleines Miststück mich für ihre Zwecke benutzt hat?", grinste er.
"Nein, das macht mich nur wütend Kleine"
"Du hast mich lange nichtmehr so genannt"
"Ich weiß, ich hab aufgehört seit du mich Thomas nennst... wünschst du dir nicht auch, dass es wieder so einfach wäre wie bei der Klassenfahrt?"
"Wo ich dich gekentert habe?", schaute ich herausfordernd an.
"Ich meine eigentlich, als du kreischend vom Kanu gesprungen bist, weil du ein Spinne gesehen hast", konterte Thomas grinsend.
"Achso, wo ich dir die Fotos für immer weggenommen hab?"
"Nein, wo du von Minho benutzt wurdest"
"Wo du im Regen die Tische aufbauen musstest und dann wieder die Sonne schien und du umbauen musstest?"
"Wo du dich von mir unterkriegen gelassen hast", zischte Thomas und ich fluchte innerlich, da mir nichtsmehr einfiel.
"Das war nur, weil Minho statt dir der Anführer war!"
"Wer ist denn auch so dumm und macht das?"
"Immerhin ist Minho nicht so ein Mistkerl wie du"
"Siehst du, das mein ich", sagte Thomas ruhig und ich runzelte die Stirn.
"Wieso hast du mich benutzt, um bei Dylan zu sein, wenn du mich so hasst? Wieso bist du nicht zu Minho gegangen, oder hast wie jeder normale Mensch mit ihm geredet?"
"Es war so einfacher"
"Kleine ehrlich, einmal kannst du doch zugeben, dass du in meiner Nähe sein wolltest"
"Stimmt nicht", sagte ich entschlossen.
"Wieso warst du denn eifersüchtig, als du mich grad gesehen hast?"
"Ich war nicht...", dann seufzte ich.
"Okay, weißt du was? Ich gebs zu, ich bin eifersüchtig"
Bei dem Satz vergrößerten sich Thomas Augen.
"Zufrieden?! Ich bin eifersüchtig"
"Warte, warte", sagte Thomas ungläubig.
"Ich hatte Recht?!"
Ich nickte verwirrt.
"Ja... bist garnicht so sicher, was?"
"Keine Ahnung, ich hätte nicht gedacht, dass dus bist"
"Und wieso-"
"Tut nichs zur Sache", unterbrach er mich.
"Was zur Sache tut ist, dass du zu spät gemerkt hast, was du an mir hast", sagte er und ich zog die Augenbrauen hoch.
"Mal langsam, Herzensbrecher! Ich hab nur gesagt, dass ich ein wenig eifersüchtig bin"
"Dein Problem Laura, jetzt weißt du was du an mir hättest haben können", zuckte er mit den Schultern und ging.
Ob ich ihm Recht gab wusste ich nicht so recht, aber in dem Moment wollte ich, dass er bei mir blieb...

Forever strong (TBS ff) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt