Teil 119

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Leider hatten wir gerade mal 5 Minuten für uns in diesem Badezimmer, denn schon hörten wir Kinderlachen von unten. Samus Miene erhellte sich und schon riss er die Tür auf. Er wollte gerade zum gehen ansetzen, als er sich doch nochmal zu mir drehte.
"Sorry Lea. Das von vorhin können wir heute Abend bei mir gerne fortsetzen.", meinte er und lächelte zuckersüß.
Gott, schon fing mein Herz an höher zu schlagen. Konnte nicht jetzt schon Abend sein? Warum hatte er mir das überhaupt jetzt schon verraten, was er vor hatte? Jetzt hatte ich den Salat und musste gequält auf den Abend warten.

Samu war nun schon unten bei seinen Nichten, die ihn schreiend begrüßt hatten. Ich musste richtig anfangen zu lachen, als ich seinen Namen quietschend von unten hörte.
Irgendwie wollte ich noch nicht runter. Was sollte ich auch dort? Es war seine Familie. Er hatte seine Nichten so lange nicht mehr gesehen, dann sollten sie auch die volle Aufmerksamkeit ihres Onkels bekommen.
Ich beschloss dann einfach, mir die Bilder, die an der hellblau gestrichenen Wand hingen, anzuschauen.

Auch hier konnte ich mir keinen Lacher verkneifen. Es war einfach zu niedlich.
Samu im Kleinkindalter in den peinlichsten Momenten. Er schien eine wirklich schöne Kindheit gehabt zu haben. Ja, die hatte ich auch.
Aber er hatte nun wenigstens noch Kontakt zu seiner Familie. Die Familie bedeutete Samu alles und auch umgekehrt. Ich hatte sie dagegen schon aus meinem Leben gestrichen, nachdem was sich kurz nach meinem Umzug nach Düsseldorf in meine eigene Wohnung abgespielt hatte. Aber darüber wollte ich nicht denken. Schön zu sehen, dass Samu wenigstens nicht so ein Pech mit seiner Familie hatte, wie ich.

"Leeeeaaa!", hörte ich plötzlich von unten. Sofort musste ich grinsen. Diese beiden hellen Kinderstimmen erreichten mein Herz. Kurz darauf riefen sie erneut nach mir. Da konnte doch nur einer hinter stecken. Also machte ich mich auf nach unten. Auch, wenn ich es eigentlich für nicht so toll empfand.
Kurz bevor ich die letzten Stufen heruntereilen musste, blieb ich stehen.
Ich hörte Samu auf Finnisch mit den kleinen reden und hörte kurz darauf, wie er begann von 3 herunter zu zählen.
Die Zahlen kannte ich nämlich schon, hatte Sami mir mal im Tourbus beigebracht.
Auf 1 schrien die beiden noch viel lauter als eben und ich musste mich ihnen schlussendlich einfach zeigen.

Das Bild welches sich mir bot war so niedlich anzuschauen. Samu saß da auf dem Sofa. Auf seinem rechten Bein saß die etwas kleinere und auf dem linken machte es sich die ältere bequem.
Als ich in der Tür erschienen war, schauten mich die beiden mit großen Augen an und musterten mich von oben bis unten. Dann drehten sie sich synchron zu ihrem Onkel um und flüsterten ihm etwas ins Ohr. Er musste laut auflachen.
"Sag schon, was ist so lustig?", fragte ich verwirrt, als ich auf die beiden Mädchen zulief, um sie vernünftig zu begrüßen.
Samus Antwort kam dann auch sofort.

Was könnte seine Antwort sein? ☺☺☺

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