Teil 14

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-Samus Sicht-

Ja, mir war klar, dass diese Aktion scheiße von mir war, aber wie hätte ich das sonst verhindern sollen? In Leas Blick sah ich diesen unermesslichen Hass und ich hatte echt Angst, dass sie sich völlig vergessen würde. "Kann ich leider auch nicht ändern", meinte ich und zuckte mit den Schultern. "Das wirst du noch bereuen.", zischte sie vor ihre geschlossene Zähne. Ein bisschen schlechtes Gewissen hatte ich ja schon, aber das war es mir wert. Ich hatte schon einen perfekten Plan, sie zu bekommen. Es würde auch sicherlich nicht mehr lange dauern, bis sie mir komplett verfallen sein würde. Riku war da nebensächlich. Ich hatte doch gemerkt, wie sie mir in die Augen sah. Ich musste nur aufpassen, dass ich mich auch unter Kontrolle habe. Immerhin wusste sie auch,wie man mit seinen Reizen umzugehen hat.

"Rockstar zu sein hat halt seine Nachteile.", sagte ich und drückte meine Zigarette mit den Schuhen aus. "Stimmt. Und eines von deinen bist du selber.", konterte sie. Ich musste sagen, der war echt gut. Blöd nur, dass ich so einen Schwachsinn nie ernst nahm und vorallem sowas  nie eng genug an mich ran ließ. "Wow. Nicht schlecht.", lobte ich sie sarkastisch und klatschte in die Hände, bevor ich einen Schritt zur Tür machte.

Aus den Augenwinkeln nahm ich noch wahr, wie sie langsam verschwand. Doch bevor sie endgültig abgehauen war, drehte ich mich nochmal um. "Freitag 9.30 Uhr hier sein. Wir haben viel vor.", schrie ich. Lea schaute mich erst etwas irritert an, bevor ich einen ausgestreckten Mittelfinger kassierte. Ich lachte einmal kurz in mich hinein, bis ich den Flur betrat. Die dachte echt, sie kann sich alles erlauben, oder?

"Hast du Lea jetzt alleine gelassen?" Riku streckte seinen Kopf aus dem Badezimmer und schaute mich fragend an. "Die ist abgehauen.", entgegnete ich bloß und zuckte mit den Schultern. "Wie? Einfach so?" - "Ja..  Plötzlich war sie weg." Ja, das war nicht die feine, englische Art aber das gestaltete sich so vorerst einfacher für mich. Mir tat es fast schon leid, als ich Rikus traurigen Blick vernahm. Aber von ihm würde ich mir garantiert nicht den guten Plan vermiesen lassen. "Hey, ich hab dir gesagt, die ist krass drauf." - "Hast ja Recht." Riku seufzte.

Es war nun Freitag und heute würden wir zum 1. Mal unsere neue Single vor Publikum spielen und das live natürlich. Ich hatte total Angst, dass dieses Lied schlecht ankommen würde. Aber das hatte ich eigentlich bei jedem neuen Lied. Trotzdem freute ich mich ein wenig auf den Gig heute. Immerhin war meine ganze Familie mit dabei. Sie kamen extra aus Finnland und blieben 3 Tage bei mir im Hotel. Ich hatte sie ewig nicht mehr gesehen und auch total vermisst, da sie die einzigen Personen waren, die ich aus ganzem Herzen liebte. Ich würde, auch wenn mir das keiner glauben wüde, alles für meine Familie tun. Ja, ich würde sogar mit der Musik aufhören, wenn es mal gefordert sein sollte. Und wenn ich, der allergrößte Vollblutmusiker, das sagte, sollte das was heißen.

Unholy GroundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt