Teil 19

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Nach dem furchtbaren Interview verschwanden Samu und ich schnell hinter der Bühne. Kaum waren wir außer Sichtweite, ließ ich meine neu aufgekommene Wut sofort raus. "Schön, dass ich auf der Bühne erfahren muss, dass wir noch ein Interview geben müssen." - "Ach komm, stell' dich doch nicht so an. Es war doch gar nicht so schlimm." Nee, ist klar. Es hatten uns ja auch nicht zig Leute dabei zugesehen! "Sag mal, warst du eigentlich auch gerade anwesend und hast auf bescheuerte Fragen geantwortet, auf die du die Antwort nicht wusstest?" Samu zuckte mit den Schultern.

"Und du solltest wissen, dass jede verdammte Antwort gelogen war. Ich wurde weder nett aufgenommen oder fühle mich wohl, noch freue ich mich auf die Tour mit dir."  Na gut, ich freute mich schon auf die Tour. Die Shows würden der Wahnsinn werden. Trotzdem musste ich 5 Monate mit Samu verbringen, darauf hatte ich gar keine Lust.
Verständlich oder?

"Ach, und Riku? Mit ihm ist doch die Tour gerettet oder?" Jetzt wurde auch Samu lauter. "Kann dir doch egal sein. Aber weißt du was? Du hast Recht. Ich mag Riku nämlich, im Gegensatz zu dir."
Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, flüchtete Samu. Dieser Kerl war unmöglich. Hauptsache er musste vor den Kameras den perfekten Mann spielen. Und ich Blöde hatte noch für ihn gelogen. Seine tolle, markante Stimme, seine stahlblauen, fesselnden Augen, sein Geruch und seine unfassbar weichen Hände, waren neben seinem fiesen Charakter gar nichts.

Als ich dann auch wieder im Aufenthalsraum saß, lobte Mikko uns nochmal für den tollen Auftritt und Sami gab uns allen ein Bier. Ich saß neben Riku, der seinen Arm um meine Schulter gelegt hatte. "Sorry, Lea. Ist wieder alles gut zwischen uns?", flüsterte er mir ins Ohr. "Hmm, Samu muss sich entschuldigen, nicht du.", entgegnete ich lächelnd. "Ich würde dich heute Abend nochmal einladen. Hast du Lust?" Ich konnte ihm gar nicht mehr antworten, da plötzlich die Tür aufging und ca. 7 Leute im Raum standen. Ich realisierte erst, wer das sein musste, als ich diese Frau sah. Sie sah ihrem Sohn täuschend ähnlich. Dies wurde mir dann nochmal bestätigt, als Samu aufstand und sich dieser Frau in die Arme warf. Kurz darauf wurden wir begrüßt. Seine halbe Familie war aus Finnland angereist. "Und  sie sind Malea?", Samus Mutter kam lächelnd auf mich zu. "Ja, genau. Nennen sie mich einfach Lea." Ich hielt ihr meine Hand hin. "Eve." Ich musste sagen, sie sah wirklich nett aus, und das bei diesem Sohn. "Du hast wirklich toll gesungen, Lea.", lobte sie mich und sah mich freundlich an. Sie hatte ebenfalls diese wundervollen, stahlblauen Augen. "Vielen Dank.", entgegnete ich und grinste bloß lieb, bis Samu vor mir erschien. Mit seinem Auftreten, entglitt mir das Lächeln.

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