Teil 50

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-Samus Sicht-

Ich dachte, ich sehe nicht richtig! Wie konnte er es wagen, sie mir einfach aus meinen Armen zu heben? Er hatte mir so eben den Kampf angesagt!
Wütend auf Riku, stapfte ich davon. Ich konnte immer noch nicht fassen, wie dreißt er war.

Im Bus lief ich die Treppen herunter, legte mich auf mein Bett, zog den Vorhang zu und hörte Musik.
Es war sicherlich kein Geheimnis mehr, dass ich mehr für Lea empfand als nur Freundschaft. Deswegen ging mir die Sache mit Riku auch so nah. Normalerweise gönnt man seiner guten Freudin so etwas ja. Aber das ging nicht.
Ich ertrag es einfach nicht, Riku bei Lea zu sehen. Das Schlimmste war ja, dass Lea immer so glücklich schien, in seiner Nähe. Ich konnte daran aber sowieso nichts  ändern und musste es wohl oder übel so hin nehmen. Vielleicht würde Lea ja mal irgendwann begreifen, dass da zwischen uns mehr war. Als ich mich dann schlussendlich etwas von Rikus Aktion abgeregt hatte, machte ich mich auf zum ersten Teil des Busses.

Nervös sah ich mich um. Wo waren die beiden? In mir machte sich Panik breit und ich eilte rüber zu Raul. "Wo ist Riku?" - "Bei Lea." Tolle Antwort! Das hätte ich mir auch selber denken können. "Ja und wo?", hakte ich nach. "Im Schlafzimmer.", scherzte Raul. Ich fand das aber alles andere als witzig. "Sag mir jetzt auf der Stelle, wo Lea und Riku sind verdammt." - "Man Samu, komm mal runter. Das war nur Spaß." Ja schon klar! Das war aber überhaupt nicht witzig. Raul wusste ja gar nicht, wie verletzend das für mich war.

"Riku und Lea sind bei Tooni drüben im Bus.", gab Raul noch dazu und widmete sich dann wieder seinem Laptop. Tooni war sozusagen unser 'Helfer für Alles'. Er war schon seit unser aller ersten Tour dabei. Ich war auch froh, in zu haben. Bei meiner von-der-Bühne-fall Quote.
Es war schon gut, dass die beiden zu ihm gegangen waren. Mit seiner Hilfe, würde es Leas Fuß sicherlich bald schon wieder besser gehen. Klar wäre es mir weitaus lieber gewesen, wenn ich sie begleitet hätte, nicht Riku.

Natürlich machte ich mich sofort auf den Weg in den anderen Bus. Die ganzen Techniker waren alle schon am Werkeln bei der Bühne und so war der Bus relativ leer.
"Hey.", begrüßte ich die kleine Runde und blieb sofort bei Lea hängen. Sie drehte jetzt erst ihren Kopf zu mir und lächelte mich schüchtern an. Tooni schmierte gerade noch eine gelbe Salbe auf ihren Knöchel und zog schon den Verband aus seinem 1. Hilfe Kasten.

"Tooni, komm' mal bitte. Mir ist was unter den Bus gerollt.", schrie aufeinmal einer der Techniker durch den Bus. Säufzend erhebte Tooni sich und sah uns entschuldigend an. "Geh schon, ich mache das.", kam von Riku. Ich konnte gar nicht so schnell begreifen, als er schon dabei war, ihren Fuß einzuwickeln. Dieser Typ machte mich echt wahnsinnig. Er nutzte verdammt nochmal jeden Moment aus, Lea behilflich zu sein. Himmel, warum musste er das machen? Hatte er nichts anderes zu tun? Ganz plötzlich sehnte ich mich nach Nikotin und war schon im Begriff zu gehen.

"Riku, ich will mit der reden. In 20 Minuten bei den Toiletten.", meinte ich noch grimmig, bevor ich entgültig den Bus verließ und mir unverzüglich eine Kippe in den Mund steckte. Rauchen war jetzt die beste Option.

Unholy GroundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt