Teil 86

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Schnell setzte ich mich zu Samu auf die Bank. Wir beide weinten einfach nur und ich konnte Samus Trauer und Verzweiflung wirklich spüren. Es tat mir leid, aber ich konnte nicht anders. Ich musste einfach weg hier.

"Samu, mache es mir doch bitte nicht so schwer.", brach ich schluchzend die unangenehme Stille zwischen uns.
"Ich soll es dir nicht schwer machen? Wer macht wem gerade etwas schwer? Weißt du, wie scheiße ich mich gerade fühle?", entgegnete Samu. Seine Stimme war laut, jedoch nicht wirklich stark. Zerbrechlich eher. "Meinst du etwa, ich fühle mich nicht scheiße? Aber verstehst du mich nicht auch ein bisschen?" - "Nein, Lea. Ich verstehe dich nicht! Wie kannst du das so einfach machen? Du.. Du lässt uns hängen." - "Das stimmt doch nicht! Die Tour besteht nurnoch aus 3 Konzerten. Außerdem hat man ja heute gesehen, wie mich die Fans lieben. Bitte Samu, ich will nicht streiten, kurz bevor ich weg bin." Es war wirklich ein richtig schlimmes Gefühl zu wissen, dass Samu verletzt worden war. Ich hatte niemals damit gerechnet. Eher damit, dass er sich für mich freuen würde.

"Weißt du was, Lea?" Samu wischte sich seine Tränen weg und baute sich vor mir auf. "Du gehst, weil du kein Bock mehr auf mich hast! Das war doch von Anfang an dein Plan. Dir ist nämlich scheiß egal, was ich deswegen fühle. Wären wir echte Freunde, würdest du bleiben." - "Wären wir echte Freunde, würdest du mein Vorhaben akzeptieren." Samu schwieg. Er schwieg, weil er genau wusste, dass ich Recht hatte. "Außerdem stimmt es auch nicht, dass ich keinen Bock mehr auf dich habe, so ein Quatsch! Es ist eher das Gegenteil." - "Ja dann erzähl mir doch was das Gegenteil sein soll!" Er kam gefährlich nah an mich ran und ich blieb steif stehen.
Shit, Lea! Ich musste es ihm jetzt sagen! Ich hatte keine andere Wahl mehr.

"Du willst es echt wissen?" Samu nickte entschlossen und ging sich nervös durch die Haare.
Wie oft hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, was genau ich sagen würde, wenn ich ihm meine Liebe gestehen würde? Und wie oft hatte ich mir das bildlich vorgestellt? Oder mir überhaupt überlegt in welcher Sitution das passieren würde? Definitiv nicht oft genug, denn ich wusste überhaupt nichts mehr.
Dann fing ich einfach an zu Reden. Ich griff nach seinen zitterneden Händen und versuchte, uns beide etwas dadurch zu beruhigen.

"Ich habe dir ja gesagt, ich gehe nach Australien, weil ich Abstand brauche. Das ist auch richtig so. Aber ich brauche nicht nur Abstand von meinem momentanen Leben und den Umständen hier. Sondern auch von einer bestimmen Person. Von dir Samu." Ich merkte, wie er erstarrte.

"Nein, nicht falsch verstehen. Ich liebe es, dich in meiner Nähe zu haben. Ich liebe es, wie du mit mir umgehst, mir in die Augen schaust und mit mir redest. Ich liebe es, wie du mich immer beschützt und wie du Späße mit mir machst. Ich liebe dein Lachen und sogar dein Schnarchen, wenn du neben mir schläfst. Ich habe mich in dich verliebt, Samu.
Aber das ist nicht alles immer so einfach. Dass du nicht so fühlst, wie ich, weiß ich. Aber jeder Mensch soll fühlen wie er fühlt und wenn du nur Freundschaft für mich empfindest ist das völlig in Ordnung und ich muss das akzeptieren. In Australien versuche ich meine Gefühle zu dir durch den Abstand auszustellen. Für dich! Damit wir Freunde sein können. Ich kann nämlich nicht mehr ohne dich."

Die Kommentare von euch beim letzten Teil waren so... Ahh ❤❤❤
An alle von euch, die beim letzten Teil gedacht haben, Lea würde Samu ihre Liebe gestehen... Here u are :D

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