Dieser Teil war wirklich ziemlich, ziemlich schwer zu schreiben & nachdem ich halbwegs zufrieden mit ihm war, war ich echt fertig mit den Nerven! Er ist ja sogar fast doppelt so lang geworden, als die Teile sonst! Deswegen ist mir Feedback jetzt noch wichtiger als normalerweise...
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Samu schaute mich erst etwas irritiert an, bis er dann schließlich nickte.
"Also, ich habe vorhin sehr viel nachgedacht. Halt über mein Leben momentan.", begann ich.
Samu nickte und hörte mir gespannt zu. Seine Augen lagen auf meinen Lippen.
"Mein Leben bevor ich euch bekloppte Finnen kennengelernt habe war ziemlich einspurig. Mein Tagesablauf war jeden Tag der selbe und ich fands gut."
Samu führte mich zu einer Bank, wärend ich weiter erzählte:
"Das Singen und das auf der Bühne stehen ist das allergrößte und es macht mich vollkommen. Ich erkenne mich dadurch wieder und liebe nichts anderes mehr als das. Es ist einfach meine Leidenschaft und ich bin euch und vor allem dir, Samu total dankbar für diese riesige Chance."
Ich lächelte zu ihm aber er sah nur traurig an sich herunter. Ich begriff nichts.
"Du willst die Tour abbrechen, oder? Dir ist das zu viel, kann das sein? Also gerade das mit den Fans heute Morgen.." - "Lass mich doch mal ausreden!" Abrupt war er still und bewegte sich nicht mehr.
"Wir beide haben uns so gehasst. Ich konnte dich gar nicht leiden und für mich warst du das allergrößte Arschloch überhaupt. Du hast mich so abartig genervt und ich hätte schon kotzen können, wenn ich deinen Namen irgendwo gehört habe." Er lachte.
"Es ist mir heute immernoch ein Rätsel weshalb wir nun so enge Freunde geworden sind. Aber irgendwie haben wir das ja geschafft und ich will dich nicht mehr missen." Samu zog mich zu sich und allmählich wurden meine Augen feucht.
"Dann wurde ich mit meiner Vergangenheit konfrontiert, weil du meine Narben gesehen hast. Auch eine harte und anstrengende Zeit für mich. Es war ziemlich schlimm für mich, wieder daran erinnert worden zu sein aber das weißt du ja. Dann sind wir auf Tour gegangen und es war so geil! Jede Show war einfach nur so toll und voller Ereignisse!" Samu stimmte mir nickend zu.
"Dann kamst du auf die tolle Idee, im Wald joggen zu gehen. Natürlich musste ich stolpern und natürlich habe ich mir dabei den Fuß verstaucht, wie sollte es denn auch anders kommen? Jedenfalls war das ganz schrecklich weil ich einfach rund um die Uhr auf andere Hilfe angewiesen war!
Stress war natürlich auch viel dabei gewesen und mir ging es echt scheiße.
Dann kommt die nächste Geschichte!
Ihr habt mich in 'ne Bar geschleppt.
Was kam raus? Ziemlicher Stress mit euch und vor allem mit dir und ein Filmriss, den ich wahrscheinlich bis zu meinem Tod haben werde. Dann hast du mich auch noch aus dem Bus geworfen und ich war einfach nur noch am Ende. Du hast mich mit dieser Aktion so verletzt und ich war einfach nurnoch sauer und enttäuscht." Jetzt hatte auch Samu schon eine Träne verloren. Aber er hielt mich noch immer in seinen Armen.
"Das war der schlimmste Streit, den ich bis jetzt mit dir hatte und das nahm mich echt mit. Vor allem weil du mir zu diesem Zeitpunkt einfach schon so unglaublich wichtig warst. Das tat wirklich ziemlich weh. Nachdem wir uns dann wieder vertragen haben, kam schon direkt der nächste Scheiß auf uns zu.
Dieser beinahe Autounfall, weißt du?
Du hast mir vermutlich das Leben gerettet. Und deswegen musste ich mit dir ins Krankenhaus. Auch in diesen Tagen war ich fix und fertig und einfach zu nichts zu gebrauchen."
Ich wollte gerade weiter reden, als Samu aber vor mir das Wort ergriff.
"Ich weiß, es war ziemlich viel die letzte Zeit aber was auch immer du vor hast, tu mir das bitte nicht an. Tu uns das bitte nicht an.", schluchzte er und sah mich verheult an.
"Ich war noch nicht fertig.", gab ich kühl zurück und er blieb leise.
"Diese Begegnung heute Vormittag war einfach nur das Ereignis, dass die Bombe zum Platzen gebraucht hatte.
Du weißt, wie schrecklich das heute für mich war und der kleine Streit danach machte es nicht unbedingt besser. Ich habe, wie schon erwähnt, viel nachgedacht und mich mit Elena besprochen und ihr einfach mein gesamtes Herz ausgeschüttet und sie nach Rat gefragt. Ich habe in den letzten Wochen so viel mitmachen müssen und so viel erlebt und erfahren, was ein Mensch vielleicht sein halbes Leben tut.
Das ist doch nicht mehr normal! Wenn du das jetzt mit meinem alten Leben vergleichst, kann man nachvollziehen, warum ich so fertig bin. Ich kann einfach nicht mehr, Samu. Meine Nerven sind einfach am Ende."
Weinend ließ ich mich auf Samus Brust fallen und ließ erstmal meinen Emotionen freien lauf.
"Und.. Und was soll das jetzt heißen?", fragte Samu irgendwann vorsichtig.
"Als ihr vorhin Soundcheck hattet, habe ich meine Sachen gepackt. Morgen wird mich Elena zum Flughafen fahren und ich werde nach Sydney fliegen um Abstand zu nehmen. Wie lange ich bleibe, weiß ich nicht, vielleicht komme ich ja sogar nie mehr zurück nach Deutschland.
Glaub mir, das war alles andere als einfach, das zu entscheiden. Ich werde meine beste Freundin jetzt schon so unglaublich doll vermissen. Und du Samu, du bist ein so wichtiger Mensch in meinem Leben geworden und ich hoffe, du akzeptierst meine Entscheidung, sodass wir uns irgendwann mal wieder sehen können."
Sofort stand Samu auf und baute sich groß vor mir auf: "Nein Lea, das kannst du nicht bringen, das kannst du mir nicht antuen verdammt!", schrie Samu dann in den kleinen Wald hinein und fiel weinend auf die Bank zurück.
