Teil 29

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-Samus Sicht-

Am nächsten Morgen wurde ich von der Sonne geweckt. Die Vorhänge im Hotelzimmer waren einfach viel zu durchlässig. Ich hätte nämlich eigentlich lieber noch etwas im Bett gelegen. Vorallem mit Lea in den Armen. Es war nach Sari das 1. Mal, dass ich neben einer Frau geschlafen hatte. Okay, geschlafen hatte ich nicht wirklich viel. Ich lag noch lange wach und verarbeitete Leas Worte. Außerdem war sie einfach viel zu unruhig im Schlaf, sodass ich Angst hatte einzuschlafen. Angst hatte ich deswegen, weil sie ja vielleicht plötzlich aufwachen könnte und dann keiner da war, der sie festhielt und tröstete. Ich fühlte mich einfach gezwungen, sie diese Nacht zu beschützen und das tat ich auch gerne.

Gerade wollte ich mich wegdrehen, um auf mein Handy zu schauen, als ich merkte, wie sich neben mir etwas bewegte. Sofort fiel mein Blick auf das wunderhübsche Mädchen neben mir.
"Alles okay?", fragte ich. "Danke, dass du da warst.", flüsterte Lea und gähnte danach herzlich. "Nichts zu Danken, Lea. Hast du denn einigermaßen gut schlafen können?" - "Es ging. Aber jetzt ist die Nacht ja rum." Ohne eine weitere Geste ihrerseits sprang sie fast schon ruckartig vom Bett und schloss sich im Bad ein. Völlig verwirrt setzte ich mich auf. Was sollte das denn jetzt? Sollte ich vielleicht besser gehen? Hätte mir doch von Anfang an klar sein sollen, dass sie mich jetzt sicher nicht mehr hier haben wollte. Ich meine, sie hielt mich bestimmt trotz allem noch für das mieseste Arschloch. Sie brauchte bloß jemanden, damit sie nicht alleine war. Und ich war nunmal da. Für mich war die Sache klar und ich verließ wütend das Zimmer.

Frisch geduscht und immernoch total mies drauf, trottelte ich zum Frühstück.
Diese Nacht war total merkwürdig, traurig und erschreckend aber dennoch wunderschön. Schade, dass sie so enden musste. So ein grobes Verhalten hatte ich Lea ,nach all dem, nicht zugetraut. "Morgen.", brummte ich und ließ mich auf einen freien Platz nieder.
"Sag mal, wann warst du im Bett? Wir haben gleich einen Videodreh. Du musst gut aussehen, Samu! Gerade siehst du aus wie meine tote Uroma.", kam von Mikko. Der schon wieder! Er war nur der Manager verdammt! Konnte er sich nicht auch nur einmal zurück halten? Er wurde bezahlt um alles zeitliche zu organisieren. Das andere war uns überlassen. "Ich habe 5 Stunden geschlafen, falls es dich interessiert. Und Mikko? Heutzutage gibt es so etwas wie Make-Up Artisten. Schonmal was davon gehört? Ach ne, kann man ja nicht, wenn man auf einem Planeten wohnt, der für kleine, unnötige Managertiere bestimmt ist.", zischte ich. Ohne eine Reaktion abzuwarten, ging ich wieder hoch. Zu allem Überfluss spinnte meine Zimmerkarte und meine Tür wollte einfach nicht aufgehen. "Verdammte scheiße!", schrie ich und haute mit voller Wucht gegen die Tür.

"Kann ich dir helfen?", eine engelsgleiche Stimme ließ mich aufschrecken.
Lea stand direkt vor mir und lächelte mich zuckersüß an. Nein, ich war sauer auf sie. Nicht verführen lassen, Haber!
"Nein ich krieg das alleine hin.", wisperte ich und wendete mich von ihr ab um es nochmal zu versuchen. "Was ist denn aufeinmal los? Ich kam aus dem Bad und du warst aufeinmal weg. Und jetzt maulst du mich an, als wäre ich sonst wer, obwohl ich nur helfen wollte. Ich dachte, zwischen uns ist endlich alles geklärt." Wer von uns beiden hatte sich denn so grob verhalten? Ich sicher nicht!
"Kannst du mir dann mal erklären, weshalb ich dir zum trösten letzte Nacht noch gut genug war und du mich dann heute Morgen wie Dreck behandelt hast?"

Lea schaute mich erst verdattelt an, bis sie meine Worte zu verstehen schien und sich kurz sortierte, bevor sie etwas sagte. "Ich musste doch bloß nötig zum Klo! Muss man sich also vorher bei dir abmelden, wenn man zur Toilette gehen will? Sorry, wusste ich nicht. Außerdem bist du doch auch einfach abgehauen! Ich wollte so gerne noch ein bisschen in deinen Armen liegen bleiben. Ich dachte eigentlich, du willst das auch. Ach und nur damit du es weißt, du warst letzte Nacht nicht nur der Jenige, der mich getröstet hat. Du warst mein Zuhörer, mein Tränentrockner, meine Stütze, mein Haltgeber, du warst der, der mich beruhigt hat und vorallem warst du mein alleiniger Beschützer."

Unholy GroundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt