Teil 11

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-Samus Sicht-

Zehn Tage waren nun nach meinem Arztbesuch vergangen und nun saßen Jukka und ich an der Produktion des Duettes. Mir gefiel der Song super gut und ich war total zufrieden. Jukka meinte sogar, er hätte eine Chance, in die Charts zu klettern. Wobei ich mir da noch keinen Kopf drum gemacht hatte. Entweder ein Song kommt bei den Menschen gut an, oder eben nicht. Wenn ich eines in meinem Musikerleben gelernt hatte, war es sich immer im Hinterkopf zu behalten, dass die Menschen da draußen in der Hand haben, ob man es weit bringt oder nicht. So hart es auch klingen mag - es ist die pure Wahrheit.

"So, hab's dir aufs Handy gespielt." Jukka drückte mir mein IPhone in die Hand. "Wie? Du bist fertig? Der Bass muss noch deutlicher gemacht werden, sonst hört sich das doch scheiße an." - "Hab ich in der Nacht schon gemacht. Hab dich nur hier her bestellt, wegen dem überspielen." Ich war total üerrascht, dass er das so schnell gschafft hatte. Jukka war einfach der größte. "Krass, danke. Ich bin dir noch was schuldig." Ich grinste ihn an und schaute in die Playlist meines Handys. "Was ist mit dem Mädchen? Schick ihr doch mal die fertige Datei. Mal schauen, ob ihr das so gefällt." Oh ne, nicht die. Ging die doch eh nix an, was mit dem Song passiert. Sie hat Verträge unterschrieben und nun liegen alle Rechte dieses Liedes bei uns. Also war es doch komplett egal, ob es ihr gefiel oder nicht, oder? Außerdem wusste sie doch ohnehin schon, wie der Song sich später mal anhören sollte. "Ne Jukka. Du musst wissen, wir beide mögen uns nicht sonderlich. Ich vermeide lieber jeden möglichen Kontakt zu der." Jetzt wurde er neugierig. Jukka eben. "Was ist denn vorgefallen? Von Rikus Erzählungen her, schien sie mir ziemlich nett." Nett? Dieses Mädchen? Ich hoffe, es war auch wirklich Lea, von der Riku erzählt hatte. "Sie ist die Ziege in Person.", gab ich bloß zurück. "Riku hat voll von der geschwärmt. Eigentlich hat er ja immer einen guten Frauengeschmack." - "Sie sieht aus wie ein Engel. Und sie sing auch so, keine Frage. Aber ich kann sie einfach nicht leiden. Sie benimmt sich wie mein Boss und meint alles besser zu wissen. Sowas kann ich nicht ab." Jukka atmete aus und schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich fühlte mich in diesem Moment wie ein kleiner Junge, der beim Naschen erwischt wurde. Ich konnte absolut nicht sagen wieso.

"Weißt du, was ich glaube, Samu?" Ich schüttelte den Kopf. "Du bist noch zu sehr verletzt und stempelst jedes weibliche Wesen sofort als Unmenschen ab." Total geschockt von seiner Aussage sprang ich vom Stuhl. "Auf wessen Seite stehst du eigentlich?" Meine Stimme wurde lauter und deutlich wütender. Jukka hingegen blieb total tiefenentspannt und das reizte mich enorm. "Das spielt doch hier keine Rolle. Es geht darum, dass du endlich mal wieder klar sehen musst." Er stand auf und legte seine Hand auf meine Schulter, die ich jedoch ruckartig wieder entfernte. "Vergiss Sari, Samu. Sie hat dich nur benutzt." - "Scheiße Jukka! Jetzt halte verdammt nochmal deine Klappe. Du weißt doch gar nichts. Gar nichts von meinen oder Saris Gedanken, Gefühlen oder sogar Taten. Außerdem will ich dein scheiß gelabere jetzt nicht hören, verstanden?"

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