Teil 16

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Als das Taxi dann zum Stehen kam, war ich die Erste, die wieder an der frischen Luft war. Keine Sekunde länger hätte ich es noch neben Samu ausgehalten. Blöderweise kannte ich mich hier gar nicht aus und war deshalb auf deren Hilfe angewiesen, sonst wäre ich, so schnell wie möglich, alleine losgelaufen.

Als wir dann alle zusammen im Studio angekommen waren, wurden wir herzlich empfangen. Das Team war total freundlich und uns wurde sofort alles erklärt. Ich war so verdammt aufgeregt aber ich freute mich natürlich auch riesig auf den Auftritt. So lange hatte ich dieses wahnsinns Gefühl, vor Publikum zu singen, missen müssen. "Lea, Riku?", die Stimme von Mikko hallte durch unseren Aufenthaltsraum. "You have to go to the mask." Super, wenigstens ein normaler Mensch, der mich begleitete. Ich hätte Mikko sogar zugetraut, dass er mich und Samu zusammen rein schickt. Ich lief also Riku hinterher. Er lief komischerweise total schnell und ich hatte das Gefühl, er wollte mich gar nicht sehen. "Riku, wait please!", rief ich und kassierte danach einen bösen Blick. "Like you on Tuesday?", meinte er bloß und behielt sein Tempo, bis er in ein Zimmer lief. Dort saßen 2 Frauen auf den Stühlen und quatschten. Vor ihnen lagen Massen von Schminke. "Sunrise Avenue, oder?", Ich nickte schüchtern und schielte rüber zu Riku. Dann machten uns die Frauen platz und wir durften uns hinsetzen. Schon nach wenigen Minuten stellte ich begeistert fest, dass die Frauen echt wussten, was sie taten. Meine Stylistin machte mir andauernd Komplimente und verwandelte mich in kurzer Zeit in einen echten Rockstar. Auch bei der Auswahl meines Outfits hatte sie mir gut weitergeholfen. Auch Riku sah wirklich gut aus. Und als ich ihm das auch so gesagt hatte, wurde ich bloß doof angeschaut.

Ich hätte wirklich gerne gewusst, was eigentlich sein Problem war. Oder hatte er einfach nur schlechte Laune heute? Auch auf dem Rückweg behandelte er mich wie so ein Stück Dreck. Es verletzte mich schon enorm, gerade weil ich gedacht hatte, dass wir sowas wie Freunde waren. Ich dachte, er wäre anders als die anderen Männer, die ich kennengelernt hatte.

"Riku, what did I do wrong? I really don't know why you behave so different.", schnell holte ich ihn ein, was mit meinen hohen Schuhen nicht wirkich einfach war. "You are my problem, Lea.", bekam ich als Antwort. "But why?" - "You know why." Und schon lief er wieder schneller. Von was redete er eigentlich die ganze Zeit? Ich wusste wirklich nicht, was ich falsch gemacht hatte. Lange dachte ich darüber nach, bis mir der Grund, knallhart wie eine Faust, ins Gesicht schlug. Wütend wie sonst was stampfte ich zurück in den Aufenthalsraum. Alle waren da und bereiteten sich langsam auf den Auftritt vor, niemand hatte mich bemerkt, da alle mit etwas anderem beschäftigt waren. Geradewegs lief ich auf diesen Mistkerl zu und baute mich vor ihm auf. Als er mich dann bemerkt hatte, wollte er irgendetwas sagen. Ich jedoch ließ es gar nicht so weit kommen und sammelte all meine Wut auf ihn zusammen. "Was hast du Riku gesagt? Und wage es nicht, mich anzulügen."

Unholy GroundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt