Teil 106

1.7K 77 5
                                    

-Samus Sicht-

Riku und ich waren nun schon eine ganze Weile unterwegs gewesen. Es war mittlerweile 19.30 Uhr, australischer Zeit, und wir waren bislang ohne Erfolg.
Die Stadt war einfach nur total überfüllt gewesen.
Wirklich, ich frage mich echt, wie wir das in der Menge so lange ausgehalten hatten. Und dazu noch diese schreckliche Wärme.
Mein Blick schweifte in der Stadt einfach die ganze Zeit durch die Menschen und bei jeder blonden Frau, die ich sah, musste ich genauer hinschauen. Vor allem weil jeder eine Sonnenbrille auf hatte und sich das nur noch komplizierter gestaltete.

Riku und ich beschlossen dann, an den Strand zu fahren. Wir liefen den halben Strand ab aber auch hier - keine Lea in Sicht. "Was nun? Ich bezweifle sowieso, dass sie hier ist.", kam dann von Riku.
Klar, es war ziemlich unwahrscheinlich. Aber wo sollten wir denn sonst noch schauen?
"Vielleicht sollten wir alle Hotels mal abklappern? Irgendwo muss sie ja untergekommen sein." - "Wenn sie in einem Hotel ist.", bemerkte ich dann. "Ich glaube nicht, dass sie so schnell schon eine Wohnung gefunden hat. In Sydney ist das gar nicht so einfach." - "Ja gut, aber die ganzen Hotels hier schaffen wir heute nicht mehr. Lass uns das morgen machen, okay?"

Wir beschlossen dann, noch ein bisschen am Strand zu laufen. Es war total schön hier und ich konnte Lea schon verstehen, dass sie unbedingt hier hin wollte.
Trotzdem wäre es mir um einiges lieber, wenn sie nie weggeflogen wäre.

"Ich brauche mal eine Pause, Samu. Meine Füße tun echt weh, langsam."
Seufzend nickte ich. Ja, meine Füße schmerzten vom vielen Laufen auch schon ziemlich. Aber die paar Minuten Pause würde doch wohl okay sein. Danach würden wir ja weiter suchen.
"Lust auf einen Kaffee?", Riku zeigte auf ein kleines Café an der Strandpromenade.
"Ja, bitte.", sagte ich und wir beide gingen darauf zu.

Wir gingen dann in das kleine Café hinein und es erklang die kleine Glocke und der Mann hinter der Kasse schaute verwundert auf.
Er kam zu uns an den Tisch, den wir uns sofort ausgesucht hatten und klärte uns auf Englisch auf, dass sie bald schließen würden. Sofort richtete ich mich zu Riku.
"Wollen wir dann in ein anderes Café gehen?", fragte ich ihn. Aber anstatt er meine Frage beantwortete, fragte er nach einem 'Kaffee to go'.
Der Mann schaute uns nur etwas komisch an. Was war denn sein Problem? Konnte man das hier etwa nicht kaufen?
"Bei uns kann man nur hier an den Tischen etwas trinken. Tut mir leid, aber da kann ich auch keine Ausnahme machen."
Wir beide seufzten und standen beide gleichzeitig wieder auf.

Ich wollte mich gerade von dem Mann verabschieden, als ich sie plötzlich sah.
Ich stoppte sofort in meiner Bewegung und mein ganzer Körper zuckte zusammen.
"Malea!", schrie ich durch den ganzen Raum und sofort sah sie mich geschockt an. Dann erst schauten Riku und der Typ auch in ihre Richtung.
Endlich hatte ich sie gefunden. Doch sie schien das Ganze nicht so zu freuen, wie mich, denn sie rannte, so schnell ich nur gucken konnte, an uns vorbei hinaus ins Freie.

Unholy GroundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt