Kapitel 124. Partyzeit

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Als es endlich soweit war, machten die beiden Freundinnen sich mit Anna und den beiden Kindern auf zum Treffpunkt in Paris, von wo sie mit den Schülern nach Dijon fahren wollten.
"Und, seid ihr aufgeregt?", fragte Ora.
"Aber sowas von!", sagte Anna hibbelig.
"Geht!", sagte Rewe gespielt ruhig.
"Jaaa!", rief Phoenix fröhlich.
Ihr kleiner Bruder gluckste vergnügt.
"Gut!", sagte das Mädchen belüstigt, "Bald sind wir da!"
"Darauf freu ich mich schon!", sagte die Frau und legte einen Arm um ihre Hüfte, "Aber besonders auf das König spielen!"
Der Drache kicherte.
"Natürlich tust du das!", sagte sie, "Dafür liebe ich dich ja!"
Sie lehnte sich an sie.
"Soll ich den Kleinen mal nehmen?", fragte ihre Freundin.
"Nein, lass nur!", sagte die Königin, "So schwer ist er nicht! Obwohl Ambre vielleicht was gehabt hätte, damit wir ihn nicht andauernd im Arm halten müssen!"
"Ich kann sie fragen gehen!", sagte ihre Schwester, "Wir treffen uns dann, geht schonmal vor!"
"Nett von dir!", sagte der Vogel.
Die Prinzessin verschwand und kam einige Minuten später mit einer Trage, einigen Babydecken, Wäsche und Spielzeugen zurück.
"Guckt mal, was sie da alles hatte!", sagte sie.
"Das sieht doch gut aus, danke dir!", sagte ihre Schwester.
Sie legten den Kleinen in die Trage, deckten ihn mit ein paar Decken zu und setzten ihm eine kleine Mütze auf.
Dann drückten sie ihm eine Rassel in die winzige Hand und gingen weiter.

Nach einer Weile kamen sie in der pariser Schule an.
Einige Schüler waren bereits versammelt.
Sie sahen die Drachen überrascht an, als sie sie sahen.
"Habt ihr einen Geist gesehen?", fragte der Papagei, "Oder was glotzt ihr so?"
"Wir waren uns nichtmehr sicher, ob ihr überhaupt kommt!", sagte Maelle, "Na, aufgeregt auf heute Nacht?"
"Wie nicht?", fragte Ora.
"Und du, Rewe, auch aufgeregt?", fragte Adelina.
Rewe runzelte die Stirn.
"Habe ich Grund dazu?", fragte sie.
"Na ja, du begleitest sie ja!", sagte das Mädchen, "Als ihre Verlobte! Oder nicht?"
Die Pupillen des Drachen wurden zu Schlitzen.
"Woher..?", fragte sie.
"Denkst du, das fällt auf Dauer nicht auf?", fragte Maelle, "Allein, wie Rewe über Phoenix geredet hat! Glückwunsch übrigens zur Verlobung!"
Die Freundinnen wurden gleichzeitig lila und blau.
"Na ja, dann... danke!", sagte die Frau, "Hoffe, war nicht zu... komisch für euch!"
"Ist doch eure Sache, oder?", fragte die Schülerin, "Aber was wollt ihr mit dem Baby?"
Die Königin schluckte.
"Also... ähh... schwierig...", sagte sie.
"Er ist unser Sohn!", sagte der Vogel, "Mit Genen von beiden Seiten! Heute Morgen ist er geboren!"
"Wieso wundert mich das nicht?", fragte Joel.
Die anderen lachten.
"Hey, Doppelgeburtstag!", sagte Aimee, die gerade kam, "Alles Gute euch zweien!"
Sie sah sich den kleinen Jungen an.
"Er hat Rewe's Augen!", sagte sie bezaubert, "Wie heißt er?"
"Tatch!", sagte die Drachin, "Und er hat mehr von ihr als von mir, obwohl ich ihn gekriegt hab! Braune Augen, blauer Bauchpanzer, süße blaue Bäckchen!"
Sie grinste den Papageien an.
"Na hör mal, wenn hier wer süß ist, dann du!", sagte diese schmollend.
"Unsere Kleinen sind süß!", sagte Ora, "Also müssen ihre Eltern doch auch süß sein, oder?"
Sie grinste.
"Du bist die Mami von drei Vierteln davon, also kommt die Süßheit von dir!", sagte Rewe.
Das Mädchen knurrte verspielt.
"Du kannst aber auch süß sein!", maulte sie.
"Nur, wenn ich will!", sagte die Frau.
"Lasst uns darauf einigen, dass ihr beide als Pärchen süß seid!", sagte Madame Rousseau.
Die Mädchen sahen sich gegenseitig an
"Hm... damit kann ich leben!", sagte der Drache.
"Ist das, wie Drachen flirten?", hörten sie hinter sich, "Dann hätte ich ja gar keine Chance, oder?"
Die Königin drehte sich um.
"Yves, hi!", sagte sie und lächelte, "Du kennst Anna noch nicht, richtig?"
Sie zog am Arm ihrer Schwester, damit sie sich umdrehte.
Diese hörte für einen Moment auf zu atmen, als sie in direktem Augenkontakt mit dem Fremden stand.
Dieser sah sie so an, als hätte er gerade einen Engel gesehen.
Ora sah zwischen ihnen hin und her und versuchte, ihre Blicke zu deuten.
"Moooment ihr wollt mir jetzt nicht erzählen, dass ihr euch verliebt habt!", sagte sie.
Die anderen Beiden wurden innerhalb weniger Sekunden rot und grün.
Sie sahen sich gegenseitig an.
"Also... du kennst mich, ich bin schnell in sowas...", sagte die Prinzessin leise.
"Ähh... das ist jetzt etwas kurzfristig, aber... bist du noch frei für heute Abend?", fragte der Junge, "Ich hab keine Tanzpartnerin, weißt du?"
Das Mädchen stockte.
"Ähh... ja, klar!", sagte sie, "Ich steh frei!"
"Also bist du fertig damit, deinem 'Freund' hinterher zu laufen?", fragte ihre Schwester und grinste.
"Er ist ein gemeiner Hund!", schimpfte Anna, "Ich brauch so jemanden nicht! Ich kann immernoch wen finden, der mich wirklich liebt!"
"Gib Yves ne Chance!", sagte Rewe, "Er ist ein echt netter Junge!"
Der Schüler wurde rot.
"Geht das denn so schnell?", fragte er.
"Ihr müsst es einfach versuchen!", sagte die Frau.
"Ihr habt meinen Segen, sollte daraus was werden!", sagte ihre Freundin, "Aber geht es langsam an, ja?"
"Sagt die, die nach zwei Wochen Bekanntschaft schon mit ihrer Freundin geknutscht hat!", sagte ihre Schwester.
Die Königin stockte.
"Das war Rewe's Schuld!", maulte sie, "Sie hat mich beim ersten Mal überrumpelt!"
"A a, du hast dich doch von diesem Möchtegern-Wissenschaftler an die Säule ketten lassen!", sagte der Vogel, "Ich hab nur die Gelegenheit ergriffen!"
Sie grinste.
"Wartet mal... bei eurem ersten Kuss war Ora an eine Säule gekettet?", fragte Maelle verwirrt.
"Ähem... ja, das war... sie hat mir geholfen und wollte dafür was!", sagte die Drachin und kratzte sich am Hinterkopf, "Woher sollte ich denn wissen, dass sie damit einen Kuss meint, wo wir doch noch garnicht zusammen waren?"
"Man kann ja mal ausprobieren, bevor man an's sachliche geht!", sagte der Papagei und grinste, "Und es hat doch funktioniert, oder?"
"Hrmm... ja...", murrte Ora.
"Also!", sagte Rewe.
Sie sah Yves an.
"Sieh mal, so verführst du eine Drachin!", sagte sie, "Du packst sie an der Hüfte, kraulst sie unter dem Kinn bis sie sich in deinen Arm legt und dann..."
Sie machte die Bewegungen, die sie beschrieb, während sie ihrer Freundin die Trage wegnahm und sanft auf eine Bank stellte.
"... kitzelst du sie und bist am besten ganz schnell weg!", sagte sie, während sie das Mädchen kitzelte damit sie quiekte, sie in den Schnee fallen ließ und dann so schnell sie konnte davonlief.
Diese knurrte.
"Na warte du!", sagte sie und rannte ihr hinterher.
Die anderen lachten.
Die beiden Mädchen sprinteten die äußere Treppe nach oben bis in den dritten Stock.
Dort packte der Drache ihre Freundin an der Schulter und zog sie zu sich.
Sie drückte sie an das Geländer und hielt sie über die Kante, sodass ihr Oberkörper über dem Abgrund hing.
"Ist mich zu provozieren deine Art, mich zu verführen?", fragte sie, "Gefällt mir!"
Sie grinste.
"Weißt du, manchmal genieße ich es einfach auch, wenn du mir deine Stärke zeigst!", schnurrte die Frau, "Und das kannst du am besten, wenn ich dich vorher provoziere!"
Die Königin kicherte.
Anna und Yves sahen sich gegenseitig an.
"Das machst du aber nicht mit mir, oder?", fragten sie den jeweils anderen genau gleichzeitig.
Danach mussten sie lachen.
"Kinder, wir müssen los!", sagte Madame Rousseau, "Der Bus kann nicht mehr lang brauchen!"
Sie sah zu den Drachen nach oben.
"Hey ihr zwei, kommt wieder her, wir müssen zur Bushaltestelle!", rief sie.
Der Vogel sah nach unten.
"Klar!", rief sie zurück.
Die Königin schob sie über die Kante und sprang gleich mit.
Sie landeten nebeneinander auf den Füßen im Schnee.
Der Vogel nahm Phoenix auf den Arm und die Drachin die Babytrage mit ihrem momentan schlafenden Sohn.
Dann folgten sie den Schülern zum Bus und fuhren mit ihnen nach Dijon.

Die Königin der DrachenWhere stories live. Discover now