Kapitel 17. Ärger im Anflug

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Als Ora am nächsten Tag aufwachte, schaute sie ziemlich benommen drein.

"Na, wie fühlst du dich?", fragte Ella.
"Gut!", erwiederte ihre Schwester, "So gut, als wäre ich gerade von einem Baum gefallen!"
Ella unterdrückte ein Grinsen.
Ora rollte sich auf den Rücken.
"Was machst du da?", fragte Ella.
"Ich versuche, das Schwindelgefühl loszuwerden!", erklärte Ora.
"Willst du deinen Freunden nicht sagen, dass sie wieder kommen können?", fragte ihre Schwester und drehte ihren Kopf um 180 Grad.
Ora schnaubte.
Dann rollte sie sich wieder um und flog los.
Sie sauste beim Start fast in einen Baum, doch dann ging es wieder.

"Na, das ging ja schnell!", sagte Mae, als Ora es ihnen erzählt hatte.
"Na ja, er ist uns zufällig über den Weg gelaufen!", sagte Ora, "Und die Schule bei den Nachbarn hat etwas mitgeholfen!"
"Du meinst, die Schüler aus der School Voltaire?", fragte Lina.
"Ja genau, sie sind unerwartet aufgetaucht und haben ihn angelockt!", erwiederte der Drache.
"Haben... sie die Wahrheit rausgefunden?", fragte Damien.
"Haben sie!", sagte Ora, "Aber komischerweise haben sie es gut verdaut! Hat Ella zumindest gesagt!"
"Warst du denn nicht dabei?", fragte Louis.
"Nein... aber alles Weitere müsstet ihr Ella fragen!", sagte die Echse.
"Na, dann komme ich ja genau richtig!", erwiederte Ella, die beschlossen hatte, ihrer Schwester zu folgen.

Sie erzählte allen, was passiert war.
Als sie fertig erzählt hatte, sahen die Schüler Ora genau an.
"Hmmm... dein Auge ist wirklich Rot!", fiel Aimee auf.
"Hattest du die Fangzähne schon immer?", fragte Louis.
"Ja, wieso?", fragte Ora.
"Na, weil Ella keine hat!", erwiederte der Junge, "Das ist doch komisch!"
Ora sah ihre Schwester prüfend an.
Sie hatte tatsächlich keine spitzen Zähne.
"Sag mal... bist du schonmal von einem Vampir gebissen worden?", fragte Lina.
"Ähhh... nicht dass ich wüsste!", sagte der Drache, "Aber das könnte ich auch vergessen haben!"
"Frag' doch mal jemanden, der das wissen könnte!", bat Louis.
Dann flogen die Drachen zur Höhle zurück.

Ora flog in ihre Welt und befragte Taran.
Er konnte ihr jedoch nichts sagen.
Doch als sie Jade fragte, antwortete diese mit "Ja".
"Was?", fragte Ora, "Wieso weiß ich davon nichts?"
"Damals warst du zwei Wochen alt!", erklärte Jade, "Deine Mutter hat dich alleine mit in den Wald genommen, um dir etwas zu zeigen! Was das war weiß ich nicht! Ich weiß nur, dass du danach eine tiefe Wunde im Hals hattest!"
"Deshalb hat der Vampir gestern dein Blut nicht vertragen!", fiel Ella ein, "Weil du selbst einer bist!"
"Und wieso... habe ich dann kein Bedürfnis, Blut zu trinken?", fragte ihre Schwester.
"Das wissen wir nicht!", erwiederte Jade, "Wir hatten bereits damit gerechnet, dich töten zu müssen, doch du warst völlig normal! Nur die spitzen Zähne sind geblieben!"
Ora war geschockt.
"Ok.... danke, Jade!", sagte sie und ging.

Als die Schüler das erfuhren, waren sie ebenfalls schockiert.
Ella hatte es ihnen erzählt, da Ora sie darum gebeten hatte.
Dann flog sie zurück.

Als sie ankam, war sie überrascht zu sehen, dass Ora einfach weitermachte und Ressourcen sammelte, als wäre nichts gewesen.
"Na, komm schon!", sagte diese, "Wir haben nur noch eine Woche!"
Ella half sofort mit, ohne lange Fragen zu stellen.

Währenddessen zur gleichen Zeit, gingen die Jäger, die sie am Tag zuvor getroffen hatten, zur Polizei.
Sie kamen aus Lillè, einer weiteren Stadt im Norden von Frankreich.
Sie erzählten, sie wären bei einem Spaziergang von einem gefährlichen Tier angegriffen worden.
"Tut mir leid, aber ich habe das Gefühl, dass sie bei uns falsch sind!", sagte Dètective Peyrot (gespr. Pewro), "Das ist ein Fall für die Naturschützer!"
"Sie glauben doch nicht, dass die etwas dagegen unternehmen?", fragte Monsieur Bour.
"Wir können doch auch nichts machen!", sagte Dètective Leroy (gespr. Lewra), die Verlobte von Peyrot, "Das ist ein Naturschutzgebiet!"
"Sie müssen!", erwiederte der Jäger, "Dieses Vieh ist gemeingefährlich!"

Also verständigten die Polizisten die Tierschützer.
Sie konnten sie überreden, das Tier fangen zu lassen und in ein Tierreservat zu bringen.
"Können sie uns denn sagen, wie dieses Tier aussieht?", fragte der Verantwortliche, Riviere.
"An sich wie eine Fledermaus... nur viel größer und mit Schuppen!", antwortete Bour, "Hauptsächlich schwarz mit lila Flügeln! Und es hat eine Art Messer an der Schwanzspitze!"
"Nun, wenn es ein solches Tier wirklich in unserem Wald gibt, wäre das eine Sensation!", meinte Riviere, "Wir werden tun, was wir können!"

In den nächsten sechs Tagen liefen hunderte Männer und Frauen durch den Wald.
Glücklicherweise hatte Ora bereits alles gesammelt, was sie für die nächsten acht Monate brauchte, sodass sie in der Höhle bleiben konnte.

Die Königin der DrachenWhere stories live. Discover now