Die Königin der Drachen

Kapitel 50. Magische Filmwelt

Als es langsam dunkel wurde, gingen die Schüler zurück in ihre Kabinen, um sich umzuziehen.
Rousseau kam mit den drei Mädchen, um Ora wieder bei der Kleiderwahl zu helfen.
Sie alle wollten Abendkleider anziehen und der Drache schloss sich an.
Sie zauberte ein fast schwarzes Kleid mit dünnen Kerten, die an ihren Schultern hinunterhingen, graue Handschuhe, schwarze Highheels und eine goldene Halskette.
Als letztes schnippte sie einmal und im nächsten Moment flog ein kleiner Schmetterling aus dem Nichts auf sie zu und setzte sich auf den Kopf der Puppe, wo er erstarrte und so als Schmuck diente.

"Ooooh süüüß!", schwärmte Mae, "Kannst du sowas auch bei mir machen? Biitteeeeeee!"
"Klar doch!", sagte die Königin und tippte ihr auf die Nase.
Dort entsprangen viele winzig kleine gelbe Schmetterlinge, die sich auf ihr dunkelblaues Kleid setzten und aussahen, wie Sterne.
Bei Lina zauberte sie einige kleine orange Falter, die sich auf ihrem weinroten Kleid wie ein Band um ihre Hüfte setzten.
Bei ihrer Lehrerin musste sie kurz überlegen, doch dann schnippte sie einmal und ein kleines weißes Tierchen setzte sich auf den oberen Rand des Ohrs, das nicht von ihrer Frisur bedeckt war.
"Hey, das kitzelt!", sagte die Frau belüstigt, als das Insekt mit seinen winzigen Beinchen auf ihr herumlief.
Nur kurz darauf blieb es stehen und wurde hart, als wäre es aus hauchdünnem Stahl.
"Das ist, als wäre da nichts!", sagte Maelle, "Einfach wie Luft! Aber es sieht so schön aus!"
"Kommt, gehen wir!", sagte die Lehrkraft.
"Ich komme gleich!", sagte die Drachin, "Ich werde mir nur noch die Haare machen! Und vielleicht verändere ich das Kleid noch ein bisschen..."
"Ist gut!", sagte die Erwachsene, "Bis gleich!"
Dann ging sie mit den beiden Schülerinnen aus dem Raum.

Als sie im Speisesaal angekommen waren, warteten dort bereits die anderen Schüler auf sie.
"Ihr seht bezaubernd aus!", sagte Monsieur Bonnet, der ebenfalls mit seiner Klasse dabei war.
"Wo ist Ora?", fragte Louis.
"Sie kommt gleich!", sagte Rousseau, "Sie macht sich nur noch fertig!"
"Habt ihr euch für die Outfits abgesprochen, oder wieso sind da überall Schmetterlinge?", fragte Aimee.
"Ich glaube, das weißt du so gut wie wir!", sagte Lina.
"Ora, die kleine Wundertüte!", sagte das Mädchen, "Glaubt ihr, sie hat für mich auch welche dabei?"
"Ganz sicher!", sagte Mae und kicherte.
"Und was macht sie so lang?", fragte Damien.
"Sie hat gesagt, sie will das Kleid noch ein wenig verändern!", sagte die Schülerin, "Und was das heißt, wissen wir wahrscheinlich alle!"
Genau in diesem Moment hörten sie die hölzerne Tür quietschen.
Ora kam herein und brachte mit ihrem Outfit den gesamten Saal zum Staunen.
Ihr Kleid sah völlig anders aus.
Es hatte einen leichten Schlepprock und einen Schlitz an der Seite, durch den man ihr linkes Bein sehen konnte.
Die Schuppen auf ihrer linken Schulter waren mit einem einzigen Ärmel verdeckt.
Ihre Haare waren zu einem leicht seitlichen Pferdeschwanz gebunden und der Schmetterling war plötzlich lila und saß auf der anderen Seite ihres Kopfes.