Kapitel 66. Tanzkurs

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Als die Freunde auf dem Weg waren, nach hause zu gehen, redeten sie kaum miteinander.
Die Menschen wollten die beiden Zauberwesen nicht darauf ansprechen, was zuvor passiert war.
Diese sprachen nur in Zeichensprache und gingen den anderen hinterher, damit sie nichts bemerkten.
"Wir sollten irgendwas tun!", sagte Ora nur mit ihren Händen, "Ich will nicht, dass sie mich nicht mehr ansprechen, nur wegen dem vorhin! Ich verurteile dich nicht deswegen, aber kannst du mir helfen?"
"Das haben wir gleich!", sagte Rewe und verwandelte sich in ihre Vogelgestalt.
Dann flog sie auf die Schulter der Detektivin.
"Hallo!", krächzte sie vergnügt, "Wir kennen uns noch nicht, also wie wär's, wenn wir uns einander vorstellen? Das war vielleicht ein etwas... komischer Start, aber... was ist denn so schlimm daran? Außerdem war das nicht so, wie es aussah! Ich erklär's euch..."
Das Mädchen schlug sich auf die Stirn, doch ließ sie einfach machen.

Tatsächlich schaffte es die Frau schnell, ihre Freunde in ein lockeres, lustiges Gespräch zu verwickeln.
Diese lachten über die Geschichte.
Vor allem, weil sie ihnen von einem Papagei erzählt wurde.
"Glückwunsch!", sagte Leroy erfreut, "Wie ist sie, deine... Freundin?"
"Na ja... eben einfach... perfekt!", schwärmte der Vogel, "Ihr zwei wisst ja, wie das ist, oder? Ihr seid nur schon ein bisschen weiter!"
"Ja, das stimmt!", sagte Peyrot und nahm die Hand seiner Freundin.
"Wie heißt sie denn?", fragte Hugo.
"Jean!", sagte der Papagei.
Der Drache zuckte zusammen.
"Jean wie?", fragte sie erschrocken.
"Keine Ahnung!", sagte Rewe, "Ich weiß nur, dass sie sehr Tierlieb ist! Wir haben mehr so eine... halb-anonyme Beziehung! Weil ich habe ja nur einen Vornahmen, deshalb hab' ich sie erst garnicht gefragt! Aber sie weiß, was ich bin, also... sie weiß wahrscheinlich mehr über mich, als ich über sie!"
"Weißt du, wo sie wohnt?", fragte die Königin.
"Ähh... ich kann mir sowas so schlecht merken... irgendwas mit L, glaube ich!", sagte die Frau, Was sollen diese Fragen?"
"Na ja... ich kenne zufällig eine Jean, die ist Tierwissenschaftlerin und wohnt in Lillè!", sagte die Drachin.
"Du meinst...", fragte der Dètective sofort, "Du meinst DIE Jean, oder?"
Ora nickte.
"Eieiei!", sagte der Mann, "Aber gut, eine schlechte Wahl ist sie wirklich nicht! Ich hätte nur nicht gedacht, dass sie..."
"Sie ist eine hübsche Frau, ja!", sagte das Mädchen, "Aber... weiß sie denn auch, wie alt du wirklich bist?"
"Ja!", sagte der Vogel, "Ich habe durchschnittlich noch genauso viele Jahre zu leben, wie sie auch! Wir passen vom Alter her also perfekt zusammen!"
"Ist das bei dir anders, als bei Ora?", fragte die Polizistin.
"Natürlich!", sagte der Papagei, "Ich bin wie jeder andere Vogel auch! Ich werde erwachsen und dann bleibe ich das so lange, bis ich sterbe! Und ich bin schon relativ alt für mein Aussehen!"
"Das ist schön für dich, aber jetzt wo wir das wissen, können wir sie doch nicht mehr normal ansprechen!", sagte die Beamte, "Also... jetzt nicht so, dass das für uns ein Problem wäre, aber man hat es eben im Hinterkopf!"
"Ich hoffe mal, dass ihr nicht zu auffällig sein!", sagte Rewe, "Ich will sie lieber selbst darauf ansprechen, als dass sie es von euch erfährt!"
"Wir sehen sie demnächst sowieso nicht mehr!", sagte Peyrot.
"Ok, Schluss damit, wir sind in Lillè!", sagte der Drache.
"Na dann, wiedersehen!", sagte die Dètectives und gingen alleine weiter.
"Dann bringen wir euch zwei mal nach hause!", sagte die Königin und nahm die anderen beiden an den Händen.
Ihre Freundin hielt sich an ihr fest.
Kurz darauf waren sie verschwunden.
Sie verabschiedeten sich und die Freundinnen teleportierten sich zurück in den Wald.

"Oioioi!", sagte Phoenix und stolperte in den Arm ihrer Mutter.
Diese musste kichern.
"Ist dir schwindelig?", fragte sie belüstigt und kraulte die Kleine hinter den unsichtbaren Ohren.
Diese schnurrte nur.
"Und was hast du jetzt vor?", fragte die Frau.
"Ich sage jetzt meinen Schwestern, dass es mir gut geht, weil sie sich sicher Sorgen machen, und dann...", sagte die Drachin, "... dann habe ich eigentlich nichts mehr zu tun!"
"Kommst du mit zu mir?", bat die Erwachsene, "Jeden Abend alleine sein ist blöd!"
"Erst, wenn du mir sagst, was du vorhin überhaupt da gemacht hast!", sagte Ora, "Du bist doch nicht grundlos in diese Halle marschiert, oder?"
"Ich wollte dich abholen!", sagte der Vogel, "Du hast mir zu lange gebraucht! Dann hab ich zufällig mitbekommen, dass deine Schwestern nach dir suchen und habe deine Spuren verfolgt! Ich bin gut im Spurenlesen, weißt du? Aber wie schaffst du es immer, in irgendeine Falle zu laufen?"
"Frag' mich doch nicht!", sagte das Mädchen, "Na ja... ich werde jetzt kurz zu meinen Schwestern gehen und dann... treffen wir uns bei deiner Höhle!"
Dann war sie auch schon verschwunden.
Sie erklärte den beiden alles und sagte ihnen, sie wäre noch mit jemandem verabredet.
Dann verabschiedete sie sich auch schon wieder und teleportierte sich weg.
Doch nicht zurück zu ihrer Freundin, sondern in die Halle, in der sie zuvor gewesen waren.
Sie suchte die Räume ab und fand schließlich ihre mechanische Freundin wieder.
Diese hing noch immer an der Wand.
Als sie den Drachen sah, hellte ihr Blick sich auf.
"Tut mir leid, hat ein bisschen gedauert!", sagte diese und brach die Ketten auf, "Jetzt bist du wieder frei!"
Lilou fiel ihr sofort um den Hals.
"Aber wo soll ich jetzt hin?", fragte sie traurig, "Meine Energie wird bald aufgebraucht sein! Die einzige Ladestation ist hier!"
"Dann bleib doch einfach hier!", sagte die Königin, "Du hast die ganze Halle für dich alleine! Und ich bin mir ganz sicher, dass du hier etwas findest, mit dem du dir einen lieben Freund basteln kannst! Dann wärst du nicht einsam! Ich komme dich auch ganz oft besuchen! Was hälst du davon?"
"Das ist eine super Idee!", sagte der Roboter vergnügt, "Ich werde sofort anfangen, es hier schön einzurichten!"
"Sehr gut!", sagte die Drachin, "Ich bin noch mit einer Freundin verabredet, also lasse ich dich jetzt alleine! Wiedersehen!"
"Tschüss!", sagte die Maschine.
Dann war ihre Freundin auch schon wieder verschwunden.

Die Königin der DrachenWhere stories live. Discover now