Kapitel 85. Böse und gute Magie

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Nach etwa zwei Stunden Schlaf wachte Ora wieder auf.
Sie brauchte kurz, um zu realisieren, wo sie war.
Rewe wachte ebenfalls auf, da sie nicht fest geschlafen hatte.
"Wir sind eingeschlafen?", fragte das Mädchen schläfrig.
"DU bist eingeschlafen!", sagte die Frau leise, "Es hat dich wohl sehr entspannt, was wir ausprobiert haben! Und... dann bin ich wohl auch eingenickt!"
"Dafür, dass wir die letzten zwei Tage geschlafen haben, keine schlechte Leistung!", sagte der Drache, "Aber Phoenix kann lange schlafen immernoch am besten!"
Sie sah zu ihrer Tochter, die noch immer leise schnarchte.
"Sie ist eine wahre Meisterin darin!", sagte die Erwachsene und kicherte.
"Sollten wir nicht die Zauber von dem Raum entfernen?", fragte die Königin, "So laut sind wir nicht und wenn die Tür aufgeht, kriegen wir es auch schnell genug mit! Sonst verpassen wir am Ende noch irgendwas!"
"Also gut!", sagte der Vogel, "Aber richte vorher noch dein Oberteil, sonst könnte es etwas 'peinlich' werden!"
"Hm?", fragte die Drachin und sah an sich nach unten.
Als sie sah, dass ihr Unterhemd ein wenig zu weit nach oben gerutscht war, richtete sie es schnell.
"Gut!", sagte der Papagei und entfernte mit einer einzelnen Handbewegung die Zauber, "Ob du dein Hemd wieder anziehst, musst du selber entscheiden!"
"Hmm... ich glaube, das kann noch warten!", sagte Ora und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.
Rewe nutzte den Moment, um sie mit einem weiteren Zupfen an einer Schuppe wieder zum Zusammenbrechen zu bringen.
"Wie fühlt sich das eigentlich an?", fragte sie.
"Ich... ich weiß nicht, das ist... es ziept kurz im Rücken und dann... na ja... es löst so ein... ganz unwahrscheinlich angenehmes Gefühl aus!", sagte das Mädchen, "Es kribbelt irgendwie im ganzen Körper und dann..."
"Brichst du zusammen!", sagte die Frau und zog erneut eine der Schuppen nach oben.
Der Drache hielt sich an ihrer Schulter fest.
"Nghh... genau!", sagte sie angestrengt.
"Und das tut wirklich nicht weh?", fragte die Erwachsene verwundert.
"Wie gesagt, es zieht kurz und dann...", fing die Königin an, doch im nächsten Moment hob ihre Freundin noch eines der Plättchen und sie musste sich wieder festhalten.
"Könntest du das bitte lassen, wenn ich gerade mit dir rede?", fragte sie, als das Kribbeln verschwunden war.
"Nein!", sagte der Vogel und zog an drei Schuppen gleichzeitig.
Die Drachin hielt sich so gut sie konnte fest, doch ihrer Kehle entwich wieder ein Keuchen.

^ - ^
(Nur ein Absatz)

"D.. d.. das darf niemals jemand erfahren!", stotterte sie, "Wenn jemand erfährt, dass man uns Drachen mit einem solchen Trick schwächen kann, hätte das dramatische Folgen für uns!"
"Ich verbrenne das Buch, wenn wir wieder zuhause sind, versprochen!", sagte der Papagei, "Ich hab schon genug rausgelesen!"
Ora schluckte.
"Was stand da noch so drin?", fragte sie, schon bereit, wegzulaufen.
"Oh, einiges!", sagte Rewe, "Aber ich werde nicht alles ausprobieren! Nur das, womit ich dich ein bisschen verwöhnen kann!"
"Du bist so gut zu mir!", sagte das Mädchen und schmiegte sich an sie, "Das hab ich doch garnicht verdient!"
"Du hast noch viel mehr verdient!", sagte die Frau, "So viel kann ich dir garnicht geben, wie du verdienst!"
Sie strich ihr sanft über den Rücken.
"Soll ich nochmal in die andere Richtung streicheln?", fragte sie, "Oder ist es dir so rum lieber?"
"Mir egal!", flüsterte der Drache, "Mach einfach, was du meinst!"
"Das, woran ich gerade denke, heben wir uns besser für zuhause auf!", sagte die Erwachsene, "Wenn wir unsere Ruhe haben! Kein Trick aus diesem Buch, aber deutlich unschicklicher als der andere! Nicht für solche Orte wie diesen gedacht!"
"Oh, ich höre, du bist zuversichtlich!", sagte die Königin, "Muss ich dich ausnahmsweise mal nicht überzeugen, dass wir hier wieder raus kommen?"
"Nein, das hast du schon mit deiner ruhigen Art geschafft!", sagte der Vogel, "Ich brauche dich nur anzusehen, schon weiß ich, dass alles gut wird! Und bei dir so? Garkeine Einwände, weil ich mit dir etwas unangemessenes machen möchte?"
"Nein, bisher war es ja noch nie so richtig... du weißt schon!", sagte die Drachin, "Es wäre eine willkommene Überraschung, wenn du es mal ein kleines Bisschen... nun... spannender... gestalten könntest!"
Sie errötete ein wenig.
"Das lässt sich einrichten!", sagte der Papagei und grinste, "Wenn du es dir schon wünscht, komme ich dir gerne entgegen!"
"Es war jetzt kein direkter Wunsch... mehr ein... lautes Nachdenken über meine... Bedürfnisse...", sagte Ora.
"Ich verstehe schon!", sagte Rewe, "Nur noch eine Frage..."
Sie setzte ihren Finger auf die Mitte des Bauches ihrer Freundin.
"Von hier eher da lang...", sagte sie und fuhr ein wenig nach oben, "Oder dort lang?"
Sie tippelte mit zwei Fingern weiter nach unten.
Das Mädchen sah sie ungläubig an.
"Ganz so hab ich das jetzt nicht gemeint!", sagte sie, "Aber..."
Sie kam etwas näher.
"Wenn du schon fragst... wie wär's mit... beides?", fragte sie leise.
Die Frau hob die Augenbrauen.
"Nun...", sagte sie und strich über ihre Schulter, "Ich bin keine Expertin, aber da findet sich bestimmt etwas, das deiner Vorstellung entspricht... Hast du diese... diese interessanten Fantasien schon länger? Wenn ja, wieso weiß ich davon nichts?"
"Das sind doch keine Fantasien!", sagte der Drache abwehrend, "Da ist nichts, was irgendwie seltsam wäre, ich... dachte nur, du würdest dich freuen, wenn..."
"Oh, ich finde es ganz wunderbar, dass du nun doch endlich deine kleine böse Seite raus lässt!", sagte die Erwachsene.
Die Königin murrte.
"Böse Seite...", murmelte sie, "Du hast mir doch die Frage gestellt! Ich hab nur... die Möglichkeit ergriffen..."
Sie wurde wieder rot.
"Heeyy, du kannst in meiner Gegenwart doch zugeben, dass du dich nach mehr sehnst!", sagte der Vogel, "Ich bin jederzeit bereit, dir deine Wünsche zu erfüllen! Und außerdem weiß ich schon, was du meinst!"
"Ich sehne mich nicht nach mehr!", sagte die Drachin, "Und außerdem, was meinst du mit 'was ich meine'?"
"Das zeige ich dir, wenn wir wieder zuhause sind!", sagte der Papagei, "Bis dahin musst du dich mit dem hier begnügen!"
Sie streichelte sie am Rücken und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.
Ihre Freundin erwiederte diesen und schloss die Augen.

Die Königin der DrachenWhere stories live. Discover now