Kapitel 121. Große Nachricht

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Die beiden Drachen setzten sich zu den Menschen an den Tisch.
"Hey ihr zwei!", sagte Sacha erfreut, "Besucht ihr uns auch mal?"
"Das ist kein Besuch zum Spaß!", sagte Ora vorsichtig, "Ich muss euch etwas sagen..."
"Ich werde Vater!", sagte Rewe sofort.
Der Junge sah sie verwirrt an.
"Aha... warst du nicht letztes Mal schon... 'Vater'?", fragte er, "Oder meinst du, jetzt ist es offiziell?"
"Das auch...", sagte das Mädchen, "Stimmt, das haben wir euch auch noch nicht gesagt!"
Sie kratzte sich am Hinterkopf.
"Ihr wisst es sowieso schon!", sagte sie, "Wir heiraten!"
Ihr Vater sah sie ungläubig an.
"Das ist ja wundervoll!", sagte Ambre, "Deine Tochter heiratet!"
"Und was ist das zweite?", fragte der Jugendliche, "Du hast gesagt, das habt ihr uns 'auch noch nicht' erzählt!"
"Dass ich Vater werde!", sagte die Frau.
"Witzig!", sagte der Minderjährige belüstigt.
"Wir bekommen einen Sohn!", sagte der Drache schließlich, "Und das sehr bald!"
Ihr Halbbruder stockte.
"Ich bekomme einen Neffen?!", fragte er, "Wie cool!"
"Wie gesagt, Rewe wird 'Vater'!", sagte die Königin, "So wie es aussieht, ist das Baby nämlich von ihr! Alleine könnte ich kein zweites Kind kriegen!"
Stephan stockte.
"Wie soll...?", fragte er.
"Wissen wir nicht!", sagte der Vogel, "Aber es ist die einzige, irgendwie mögliche Erklärung! Dass meine Gene da überhaupt mitspielen, ist unwahrscheinlich!"
"Und seit wann bist du... schwanger?", fragte der Mann.
"Seit gestern, wie es aussieht!", sagte die Drachin und wurde rot, "Und übermorgen kommt es wahrscheinlich! Die Ärztin hat gesagt, es wächst sehr viel schneller als üblich! Sie hat gesagt, ich bin sozusagen im dritten bis vierten Monat!"
Sie schluckte.
"Warum passiert sowas immer mir?", fragte sie verzweifelt, "Ein zweites Kind, okay, aber nicht so!"
Sie sah die Menschenfrau an.
"T... tun menschliche Geburten weh?", fragte sie.
Die Erwachsene schluckte.
"Na ja... ich will ehrlich sein, es ist schon sehr schmerzhaft!", sagte sie, "Aber danach, wenn es vorbei ist, bereut man es sicher nichtmehr, glaub mir! Die Freude überwiegt dann so stark, dass man die Schmerzen vergisst!"
"Muss ich irgendwas vorbereiten?", fragte sie, "Was braucht ein menschliches Kind? Ich kenne mich doch garnicht aus!"
"Hey, wir helfen dir da dann schon!", sagte ihr Vater, "Erstmal müssen wir sehen, wie viel Mensch überhaupt an ihm dran ist!"
"Wir besorgen euch alles, was ihr braucht, okay?", fragte seine Freundin, "Im Dachboden müssten noch ein paar Sachen sein und sonstige Artikel sind schnell besorgt! Du machst dir jetzt erstmal nur Gedanken darüber, dass du einen gesunden Jungen zur Welt bringst!"
Ora lächelte zögerlich.
"Das muss ich dann noch meinem ganzen Volk erklären!", sagte sie.
"Da helf ich dir!", sagte der Papagei, "Jetzt wissen sie ja schon, dass ich existiere!"
"Hmm... ach ja, ich sehe morgen übrigens ab einem bestimmten Punkt anders aus!", sagte das Mädchen, "Die Wächterältesten haben gesagt, ich kann mich morgen bis kurz vor Mitternacht als jemand anders tarnen! Also bin ich morgen 'Lilly', okay?"
"Hmm... geht klar!", sagte Rewe, "Solange du dich nicht anders benimmst!"
Sie runzelte die Stirn.
"Warte mal, wollte Aro heute nicht...?", fragte sie.
"Sie wollte nicht neben dir aufwachen!", sagte der Drache, "Sie bleibt lieber in ihrem Paradies!"
"Gut für mich!", sagte ihre Freundin.
Sie legte einen Arm um sie.
Die Königin schmiegte sich an sie.
"Wir sollten bald nach hause!", sagte sie, "Phoenix soll sich doch nicht benachteiligt fühlen!"
"Sie wird nicht benachteiligt!", sagte der Vogel, "Auch nicht, wenn ihr Bruder mal da ist! Wir sind ja zu zweit! Außerdem ist Shayla doch auch noch da!"
Die Drachin fiepste.
"Aber ich will heim!", murrte sie, "Ich fühl mich nicht gut!"
Sie hielt sich eine Hand an den Bauch.
"Warum sagst du das denn nicht gleich?", fragte der Papagei, "Natürlich gehen wir heim, wenn es dir nicht gut geht!"
"Klar, geht ruhig!", sagte Ambre, "Aber ich geb euch nen Tipp: Stellt euch eine Schüssel neben's Bett, wegen der Morgenübelkeit! Glaubt mir, ihr werdet mir dankbar sein!"
"Ist gut...", sagte Ora und lächelte zögerlich, "Wiedersehen!"
Sie griff nach Rewe's Hand und im nächsten Moment waren sie auch schon verschwunden.

Sie landeten vor dem Höhleneingang.
Das Mädchen ächzte und sackte ein wenig zusammen.
"Ich glaube, der Kleine mag das teleportieren nicht!", sagte sie, "Jedes Mal tritt er mich!"
"Dann sollten wir das ab jetzt lieber lassen!", sagte die Frau, "Komm, drinnen ist es warm! Die anderen warten sicher schon!"
Die gingen hinein.
Shayla und Phoenix saßen nebeneinander auf dem Tisch und erzählten sich gegenseitig lustige Dinge.
"Oh, hey, da seid ihr ja wieder!", sagte die Fee, "Und, was gefunden?"
"Oh ja!", sagte der Drache, "Phoenix, du bekommst einen kleinen Bruder!"
Die kleine Frau stockte.
"Uiiii!", rief das Kind sofort, "Wo ist er, Mami? Darf ich ihn sehen?"
"Er ist noch da drin!", sagte die Königin und zeigte auf ihren Bauch, "In ein paar Tagen kannst du ihn sehen, wenn er geboren ist!"
"In ein paar Tagen?", fragte Shayla, "So schnell?"
"Ja, scheinbar läuft das Ganze so schnell!", sagte der Vogel, "Man kann ihm beim Wachsen zusehen!"
"Hier, wir haben Fotos!", sagte die Drachin und legte die Bilder auf den Tisch, "Ist er nicht süß?"
"Ist er dieses... Wirrwarr da?", fragte die Fee.
"Jap, genau das!", sagte der Papagei.
Ora schnaubte.
"Ihr seid doof!", maulte sie.
"Hey, wir sehen da eben noch kein süßes kleines Baby!", sagte Rewe, "Du hast als Mama ja eine stärkere Bindung, nicht...?"
Das Mädchen murrte.
"Ja, ich weiß, man sieht nicht besonders viel...", sagte sie, "Aber dieses Wirrwarr wird mal ein Baby und Babys sind süß, also ist er süß!"
"Wenn man's so sieht...", sagte die Frau.
Der Drache rieb sich den Bauch.
"Wir könnten mal Burger essen gehen!", sagte sie.
Ihre Freundin runzelte die Stirn.
"Sag bloß, du hast wieder Hunger!", sagte sie.
"Irgendwie ist das Mittagessen aus meinem Magen verschwunden!", sagte die Königin.
"Hat er das gegessen?", fragte der Vogel und zeigte auf ihren Bauch.
Die Drachin zuckte mit den Schultern.
"Jedenfalls hab ich Hunger und Lust auf Burger!", sagte sie.
Der Papagei seufzte.
"Dann gehen wir drei nach Paris und essen um 15 Uhr Burger!", sagte sie und stand auf, "Komm!"
Sie nahm Phoenix auf den Arm und ging zum Ausgang.
Ora folgte ihr.
Shayla winkte ihnen noch hinterher, bevor sie verschwanden.

Die Königin der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt