Kapitel 52. Lehrerpflichten

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In der großen Halle herrschte Unruhe.
Einige der Schüler waren aufgeregt, andere hatten einfach nur Hunger, weil sie noch nichts gegessen hatten.
Als der Schulleiter den Raum mit einem unbekannten Mädchen betrat, war es sofort leise.
Aus verschiedenen Richtungen war Getuschel zu hören.
Da Ora sehr gut hören konnte, verstand sie einiges davon.
Ob "Wer ist das?", "Soll das ein Witz sein?", oder "Ist das eine Verwandte von ihm?", alles klang nach großer Verwirrung.
Manchmal ertönten auch gemeine Schimpfwörter, die das Mädchen jedoch einfach ignorierte.
Vom Tisch des Hauses Slytherin kamen die meisten.
"Ruhe!", rief Dumbledore und sofort waren alle still.
"Ich möchte euch eine neue Lehrerin vorstellen!", sagte er dann, "Das ist Ora! Die wohl jüngste Lehrerin in der Geschichte der Zauberei! Sie wird euch dieses Jahr alles über die geflügelten Kreaturen beibringen, die wir Drachen nennen! Und ich kann sagen, dass ich wirklich glücklich bin, sie hier begrüßen zu dürfen!"
Der Drache wurde ein wenig rot.
"Sie wird außerdem unseren Wildhüter, Rubeus Hagrid, bei einigen seiner Projekte mit ihrem Wissen unterstützen!", sagte der Professor, "Da sie allerdings noch als Schülerin gilt, wird sie dieses Jahr im Hause Gryffindor einen Platz finden, und übernimmt den Posten der Vertrauensschülerin!"
In diesem Moment ertönte ein lautes Klatschen von dem Tisch, der ganz links im Raum stand.
"Du kannst dich jetzt setzen!", sagte der Mann leise zu der Königin und bat sie mit einem Handzeichen auf den leeren Platz neben seinem.
Auch er setzte sich.
Dann hob er seine Hand und auf allen Tischen tauchten hunderte verschiedener Speisen auf, auf welche die Schüler sich sofort stürzten.

Nach dem Essen stand der Direktor wieder auf und machte weiter.
Er kündigte einen weiteren Lehrer an.
Alastor Moody, welcher bei vielen eher als "Mad-Eye" Moody bekannt war, betrat den Raum.
Seltsamerweise begann die magische Decke nicht zu gewittern, wie es eigentlich im Film vorgesehen war, sondern der Mann humpelte nur nach vorne und setzte sich auf seinen Platz.
Der Drachin kam irgendetwas an ihm komisch vor, doch sie sagte nichts.
Da sie den Film noch nicht gesehen hatte, wusste sie natürlich nicht, was los war.
Professor Dumbledore sprach weiter.
Er erzählte etwas über das sogenannte trimagische Turnier, das dieses Jahr in Hogwarts stattfinden sollte.
Kaum hatte er fertig gesprochen, öffnete sich das Tor und verschieden altrige Mädchen tanzten in den Raum.
Hinter ihnen lief eine Frau, die fast einen halben Meter größer war als Hagrid, was schon sehr viel war.
Der Mann stellte sie als "Die zauberhaften Schülerinnen der Beauxbatons Akademie für Zauberei" vor und die Schulleiterin als "Madame Olympe Maxime".
Als nächstes kamen viele junge Männer des Durmstrang Instituts hinein und klopften mit den Stöcken, die sie in den Händen hielten, im eingeübten Takt.
Beide Schulen setzten sich auf die für sie vorgesehenen Tische, die zuvor aufgestellt worden waren.
Dann erklärte Dumbledore weiter.
Er ging zu einem Podest, das mit einem Tuch verhüllt war.
Mit einem Ruck zog er es Weg und ein riesiger Kelch kam zum Vorschein.
"Der Feuerkelch!", sagte er, "Wer sich dem Turnier stellen möchte, muss nur seinen Namen auf ein Stück Pergament schreiben und es am Donnerstagabend vor dieser Stunde in die Flamme werfen! Tun sie dies nicht leichtfertig! Wenn sie gewählt werden, gibt es kein Zurück mehr!"
Es waren genau die gleichen Sätze, die er im Film auch sagte.

Als er fertig erklärt hatte, war die Versammlung zu ende und alle Schüler gingen zu ihren Stammräumen und die Vertrauensschüler zeigten den Neulingen alles.
Ora ging einfach mit den Gryffindors mit.
Auf dem Weg wurde sie beinahe mit Fragen durchlöchert, weshalb sie ein wenig Abstand hielt.
Harry und seine Freunde gesellten sich zu ihr.
"Das ist also wirklich alles wahr?", fragte der Junge, "Das ist seltsam... aber wirklich cool! Hast du denn schon mal unterrichtet?"
"Nein, eben nicht!", sagte das Mädchen, "Ich habe nur hin und wieder meinen Schwestern etwas beigebracht! Ich weiß nicht, was Dumbledore sich dabei gedacht hat!"
"Egal, was der Grund dafür ist, es gibt einen!", sagte Hermione, "Dumbledore handelt nicht unüberlegt!"
"Wenn es überhaupt seine Idee war!", dachte der Drache sich.
"Und, wie ist es bis jetzt?", fragte Maelle plötzlich, "Wir waren kurz weg!"
"Wundervoll!", dachte die Königin ironisch, "Ich hoffe mal, dass ihr das hier hört!"
"Tun wir!", sagte Lina, "Perfekt!"
Die Drachin verdrehte die Augen und ging weiter.
An dem Raum angekommen, sagte der Vertrauensschüler das Passwort, das die Dame in dem bereits aus den ersten Filmen bekannten Porträt hören wollte, und die Tür öffnete sich.
Ora ging mit den anderen Mädchen in ihr Schalfzimmer und setzte sich auf ihr Bett, das genau neben dem von Hermione stand.
"Kannst du denn überhaupt zaubern?", fragte eine der anderen frech, "Denn wenn nicht, solltest du erst recht keine Lehrerin sein!"
"Hör auf, zu labern, und mach deine eigenen Sachen!", schimpfte Hermione, "Sie kann bestimmt sehr gut zaubern! Und wenn nicht, dann kann es dir wohl egal sein!"
"Sie ist alt genug, um sich selbst zu verteidigen!", sagte das Mädchen, "Oder bist du einfach zu feige?"
Sie sah den Drachen an.
Diese saß völlig ruhig auf ihrem Bett und packte ihre Sachen aus.
Die Schülerin zog aprupt ihren Zauberstab und feuerte einen Brandfluch ab.
Die Königin blieb jedoch einfach sitzen und sah sie wütend an.
Sie schnippte einmal und der Zauberstab flog ihr in die Hand.
"Hey!", sagte das Mädchen, "Das ist meiner!"
"Der ist konfisziert!", sagte die Drachin und steckte ihn in ihre Tasche, "Du bekommst ihn zurück, wenn du dich beherrschen kannst!"
Dann wand sie sich wieder ihrem Gepäck zu.

Die Königin der DrachenWhere stories live. Discover now