64. Kapitel

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Ich lief direkt neben Slone, die nur wie betäubt starr nach vorne sah, und jede meiner Frage oder Kommentare ebenso kommentarlos stehen ließ.

„Es ist prachtvoll!", bewunderte Regg die Lobby des Hotels, welches genauso aussah wie das Hotel Obsidian, in welche wir gerade eingetreten waren.

„Ihr hättet hier bleiben sollen, hier ist es viel besser!", meinte Ben und sah höhnisch zu Mom und Dad.

„Lila und ich sind das letzte Mal fast draufgegangen, schon vergessen?!",  erwiderte Diego genervt, während er seinen Griff um die Harpune so sehr erhöhte, dass das Weiß seiner Knochen, an den Händen, schon zu sehen war.

„Ja aber dieses Mal bin ich da und wir sind auch Zahlenmäßig im Vorteil!", sagte Ben noch höhnischer.

„Was es auch war", unterbrach Mom die zwei Brüder, „Es war schnell, stark und angepisst!"

„Egal was ihr tut", fuhr Das fort, ging zur Rezeption und zeigte auf eine Klingel, „Ihr dürft nicht diese Klingel drücken! Es sei denn ihr wollt auch einen Finger verlieren...oder einen Tentakel."

Ben sah ihn abwertend an, doch der Rest schien das zu ignorieren.

„Das will ich doch mal sehen!", schnaufte Slone und ging auf die Klingel zu, wurde aber von Lila aufgehalten.

„Nein!", meckerte sie.

„Geh mir aus dem Weg!", erwiderte Slone aufgebracht.

„Dieses Ding besiegen wir nur, wenn wir in der richtigen, geistigen Verfassung sind!", erklärte Mom, bekam von Slone aber nur ein aufgewühltes Schnaufen.

„Geistige Verfassung?!", schrie die Witwe dann aber, „Du meinst ob ich wütend bin? JA ICH BIN SEHR WÜTEND! ICH WILL DAS TÖTEN WAS LUTHER ANGEGRIFFEN HAT!!!!!"

„Luther ist nicht der einzige der tot ist", versuchte Viktor verzweifelt die Unterhaltung zu verbessern, „Klaus haben wir auch verloren! Ich bin auch wütend, das sind wir alle. Aber wir dürfen nichts übstürzen, okay?"

„Wir müssen den richtigen Zeitpunkt abwarten", stimmte Lila Viktor zu.

„Vergiss es Fünf!", rief Dad seinem Bruder rüber, was uns alle zu ihm sehen ließ, da er zu den Eingangstüren gelaufen war, „Durch die Türen kommst du nicht raus."

„Also sitzen wir hier jetzt fest?", fragte Allison in di Runde, doch ich hörte ihr nichtmehr zu.

„Das steht da!", riss mich Dad laut aus meinen Gedanken, da ich wie weggetreten war, und die offensichtlich hitzige Diskussion zwischen den Anderen verpasst hatte.

„Wir haben es verstanden, Dad!", sagte ich dann irgendwann genervt, „Wir werden diese gottverdammte Klinge noch nicht einmal mehr ansehen!"

„Was machen wir jetzt? Hat jemand eine Idee?", fragte Fünf in die Runde und stellte sich direkt neben mich.

Wie aus Reflex ging ich ein Stück zur Seite, was eigentlich dumm war, doch bis auf einen verwirrten Blick von Dad, bemerkte augenscheinlich niemand etwas.

„Reggi?", fragte Allison und wir alle sahen zu Reginald.

„Reggi!", wiederholte sich Allison.

„Ich hab Hunger!", warf Mom in die Runde, „Noch jemand Lust auf eine Unagi-Rolle?"

„Ich!", rief ich und folgte ihr, wo auch immer sie hinging.

„Was ist los mit euch?", nörgelte Ben, „Wie könnt ihr denn jetzt essen?"

„Keine Ahnung!," lächelte ich engelsgleich.

„Wie kannst du denn jetzt so ein Wixer sein?!", fuhr Mom ihn an.

Ben wollte gerade kontern, als Dad ihn an der Schulter packte und unterbrach.

„Hey!", schnauzte er, „Lass sie ihn Ruhe! Lila ist für..."

„...Kraft! Es sind anstrengende Zeiten.", wurde Dad von Mom unterbrochen, „Diego? Kommst du kurz mal mit?"

Und damit zog sie uns beide am Arm in einen Raum, wo tonnenweise Sushi auf einem Fließband herumfuhr.

Stanleys SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt