21. Kapitel

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Begeistert sah mich Klaus an, und warf dann sein Notizbuch und den Stift hinter sich.

„Du hast ja schon einen Plan!", meinte er begeistert, „Dann helfe ich beim Outfit. Das mit der Feier wird schwer, aber sonst heiratet ihr einfach."

Heiraten?! Bitte was?!

„Auf die Feier kann ich auch verzichten!", sagte ich schnell und Klaus zog einen Schmollmund.

„Aber jedes kleine Mädchen will doch mal heiraten."

„Natürlich will ich heiraten, ich weiß sogar schon was für Blumen mein Brautstrauß haben soll. Rote und weiße Rosen. Doch so einfach ist das nicht. Außerdem bin ich Dreizehn, und hatte noch nie einen Freund, geschweige denn einen gewollten Kuss."

„Ich würde euch vermählen!", beharrte Klaus.

„Darfst du das überhaupt?", fragte ich überrascht.
„Klar, ich hatte eine Sekte."

„Du hattest eine Sekte?! Ich will nämlich nicht nerven, aber ich bin überzeugte Katholiken."

„Bin ich doch auch!", schrie Klaus begeistert und klatschte glücklich in die Hände.

„Bist du nicht, oder?", schnaufte ich.

„Nee, bin aus der Kirche ausgetreten. Aber ich könnte euch einen Priester besorgen", schlug Klaus noch immer überzeugt vor.

„Also", begann ich, und versuchte ihn zur Vernunft zu bringen, „Erstens will ich einen Heiratsantrag bekommen. Auf den Knien! Und zweitens möchte ich doch noch gar nicht heiraten."

„Okay, okay!", sagte Klaus genervt, fügte dann aber noch hinzu: „Wir kaufen aber dennoch ein paar elegante Kleider."

„Wenn es dich glücklich macht, wegen mir!", erwiderte ich und er klatschte begeistert in die Hände.

„Yay!", rief mein Onkel und ich kletterte vom Bett runter.

Ich legte mich ins untere Bett und wir versuchten zu schlafen. Da ich aber wusste, dass wir beide noch wach waren, fragte ich: „Klaus?"

„Ja?", fragte dieser.

„Weißt du wo Mom und Dad sind?", lachte ich und Klaus antwortete mit einem sehr interessierten „Nein!"

„Was hat alles die weiße Büffel Sweat?"

„So Dinge halt. Eine Baar, ein Büffel kopf, ein Bett, Teppiche, Sofas...", fing Klaus an zu erzählen, doch ich unterbrach ihn: „Spul zwei zurück"

„Ähhh", murmelte er und überlegte laut, „Sofas, Teppiche, Bett. Bett?", und dann ging ihm ein Licht auf, „Nein!"

„Doch!", lachte ich und Klaus fing an zu kichern.

„Verstört?", fragte er und ich sagte nur, „Ich habe Seile gesehen!"

So lagen wir da und lachten uns schlapp, als ich fragte: „Hast du deine Eltern auch Mal dabei erwischt?"

Sofort hörte sein Lachen auf, und er sagte: „Nein! Also wäre eher schwierig gewesen. Mein Dad war ein Weltklasse Arschloch", hatte Diego nicht das selbe gesagt, „Und meine Mom war ein Roboter. Wir waren adoptiert, also keine Kinder aus Liebe."

„Das tut mir leid!", sagte ich etwas schuldbewusst.

„Kannst ja nichts dafür, was? Aber glaub mir, du hattest einen Ansporn in die weite Welt zu gehen."

Stanleys SchwesterWhere stories live. Discover now