56. Kapitel

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Es wäre auch zu schön gewesen, hätte mich Fünf in Frieden gelassen.

Aber wer hätte es gedacht, er teleportierte sich vor mich, weswegen ich stehen blieb.

„Geh weg!", murmelte ich, und wollte ihn beiseite schieben, aber Fünf hielt mein linkes Handgelenk mit seiner linken Hand fest, was mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ, und ich verängstigt zusammenfuhr.

„Darling...", begann Fünf wieder, doch ich unterbrach ihn, schon fast schreiend.

„Du Psychopath wolltest mich vergewaltigten. Vergewaltigen! Ein dreizehnjähriges, unschuldiges Mädchen, welches kurz zuvor seinen Bruder verloren hat. Die einzige Person, die ihm je etwas bedeutet hat!", nur mühsam schaffte ich es, meine Tränen zurückzuhalten.

„Jasmin, hör mir doch verdammt nochmal zu!", brüllte mich Fünf an, wovon ich mich so sehr erschreckte, dass ich schockiert die Augen aufriss und zu Boden sah, die pure Angst in den Augen.

„Ich..ich war gestern Nacht betrunken. Sehr sogar!", verlegen kratzte er sich im Nacken. Langsam hob ich meinen Blick, und trat soweit nach hinten wie es ging, da Fünf noch immer mein Handgelenk hielt.

„Ich war nicht ich selbst", fuhr Fünf fort, „Jasmin, ich wollte dir niemals weh tun. Aber du kannst unter keinen Umständen deinen Eltern davon erzählen, sie würden mich umbringen. Nicht das sie es schaffen würden, doch dass würde sie von unserer Mission abbringen."

„Hab ich nicht", murmelte ich, und zerrte an meinem Handgelenk, was aber tatsächlich gar nichts brachte.

„Wie war das?", fragte Fünf neugierig nach.

„Ich habe ihnen nichts davon erzählt!", sagte ich lauter, und zerrte weiter.

„W...wieso solltest du das tun?", fragte Fünf, weiterhin neugierig, weiter.

„Weil du mich sonst sicher umbringen würdest!", schrie ich ihn an, und die Tränen begannen zu fließen, „Du würdest Viktor umbringen, deinen verfickten Bruder. Was sollte dich davon abhalten mich umzubringen?! Wie ich dich zitieren dürfte, zertrittst du ja manchmal Ameisen, und könntest niemals genug Menschenleben retten, um die zu retten, die du beendet hast."

„So war das nicht gem...", versuchte sich Fünf zu verteidigen, doch ich unterbrach ihn schon wieder.

„Du bist ein Killer!", schrie ich weinend, „Ein Massen- und Serienmörder. Verstehst du das nicht Fünf? Ich habe Angst!"

„Wovor?", hinterfragte Fünf seelenruhig, und griff mit seiner anderen Hand mein noch freies Handgelenk, sodass ich nun gefesselt war.

„Wovor?! Das fragst du noch?! VOR DIR HABE ICH ANGST! DAVOR, DASS DU MICH ODER IRGENDJEMAND ANDEREN UMBRINGST, WENN DU NUR EINEN RAUM BETRIST. LIEBEND GERN HÄTTE ICH MOM DIE WAHRHEIT ERZÄHLT, WAS GESTERN PASSIERT IST, DOCH DAS KONNTE ICH NICHT, WEIL ICH ZU GROSSE ANGST VOR DIR HATTE!!!"

„ICH BIN DEIN FREUND!", brüllte nun auch Fünf, doch ich lachte nur höhnisch, während weiterhin ein Fluss an Tränen aus meinen Augen quoll.

„Nein!", murmelte ich noch laut genug, dass Fünf es noch hören konnte, „Du bist nicht mein Freund. Alles, nur das nicht."

Und damit drehte ich mich um, und rannte schlußendlich wirklich weg.

Stanleys SchwesterWhere stories live. Discover now