18. Kapitel

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„Woher weißt du von ihr?", brüllte Fünf schon fast, und ich schluckte.

„Von...ähhhhh...Von Jamie... Und Dir. Sie hatte eine Schaufensterpuppe erwähnt, als ich bei den Sparows als Geisel gehalten wurde. Und du hattest zu Mom gesagt, dass ich dich an Dolores erinnere. Da würde mich doch interessieren, an wen ich dich erinnere.

„Dolores und ich waren dreißig Jahre zusammen", sagte er schlicht und schwieg.

„Und?", hakte ich nach, da war doch sicher mehr.
„Ich habe sie in der Apokalypse kennengelernt."

„In der was?", kreischte ich und Fünf sah mich verwundert an.

„Hat Lila dir nichts erzählt?", fragte er verwirrt.

„Doch", entgegnete ich schnell, „Aber da war ich ganz klein, und ich hatte Mom nicht wirklich zugehört. Ich glaub ich war...ähhhhh...ich war wahrscheinlich vier."

„Also", begann Fünf zu erzählen...

Ich starrte entgeistert zu Fünf, der mir seine letzten zwei Wochen, sowie die Kommission und die Apokalypse geschildert hatte.

„Aber von der Kommission weißt du ja sicher", begann er weiter zu erzählen, „Lila ist dort schließlich aufgewachsen."

Lila hatte mir herzlich wenig über die Kommission erzählt, doch das erwähnte ich nicht.

„Und du warst mit einer", ich versuchte mir ohne Erfolg mein Lachen zu unterdrücken, „mit einer Schaufensterpuppe zusammen?!?!"

„Ja", meinte Fünf nur barsch.

„Darf ich lachen?", lachte ich aber schon.

„Nein!", schnaufte Fünf verärgert, und verschränkte die Arme vor der Brust.

Ich aber sackte zu Boden, und krümmte mich vor lachen.

„Das ist so scheiße lustig", lachte ich und hielt mir den Bauch.

Fünf pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht und blickte mich verärgert an.

„Sorry sorry", lachte ich und stand auf, „Ich kann nur nicht mehr. Warte, bist du noch Jungfrau?!"

Das ging ihm offensichtlich zu weit, den er drückte mich zurück an die Wand.

„Tschuldigung", murmelte ich, aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

„Pfff!", schnaufte Fünf und ging.

„Es tut mir leid, Fünf!", schrie ich noch hinterher, was ihm aber egal zu sein schien, „Komm schon, Fünf!"

Schweigen.

Langsam ging ich in die Richtung, die Fünf eingeschlagen hatte.

Eine Tür war offen, und ich hörte Mom und Dad reden.

„Dann geh ich halt, und suche mir einen anderen Dilf der mein Daddy ist!", sagte Lila, und machte eine Andeutung zu gehen.

Diego aber zog sie zurück und sagte: „Ich bin der Daddy hier!"

Und dann nur noch das Geräusch von Küssen, und jeder mit Verstand wusste, was gleich passieren würde, weswegen ich auch so schnell wie möglich versuchte zu verschwinden. Im Gang suchte ich den Aufzug, um zurück zur Bar zu gehen.

Dabei überlegte ich ein bisschen, aber nicht nur über Fünf und mich, sondern auch über Mom und Dad.

Wer weiß, vielleicht haben die einen Fetisch.

Stanleys SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt