34. Kapitel

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„Rette nicht die Welt!", bestätigte Fünf.

„Sowas blödes hab ich noch nie gehört!", stellte Dad fest.

„Nicht?", fragte Luther und zeigte auf Fünf, der das nur ignorierte.

„Was wir auch tun, es funktioniert nicht", meinte Luther, „Wir retten die Welt immer nur für einen Tag, klopfen uns auf die Schulter und danach geht alles wieder in den Arsch!"

„Vielleicht sind wir das Problem", mutmaßte Viktor erneut.

„Oh ja", lachte Allison höhnisch, „Wir!"

„Das heißt", fragte Lila nochmal Fünf, „Du meinst wir sollten...nichts machen?"

„Ganz genau!", sagte Fünf und zeigte auf Lila, wie als wäre sie ein Genie, „Höchstens geistiger Widerstand! Wieso auch nicht? Wir haben alles andere versucht! Und vielleicht ist es das, was das Universum braucht! Ich sage: her mit der Apokalypse! Mal sehen was auf der anderen Seite ist."

„Und wenn da", Slone stockte, „Nichts ist?"

„Dann wars schön euch gekannt zu haben!", erwiderte Fünf etwas traurig, „ Wenn ihr noch letzte Wünsche habt, erfüllt euch die besser schnell!"

Damit setzte er sich neben mich, und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, während er einen Arm um mich legte.

Eine stille Träne fand ihren Weg, und danach auch ein paar mehr, was Fünf aber nicht bemerkte.

„Was wenn dort wirklich nichts ist?", fragte ich so leise, dass nur er es hören konnte.

„Dann werde ich dich nie vergessen!", antwortete er ebenso leise und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Alle schwiegen.

Luther und Slone sprangen urplötzlich auf und fingen an zu grinsen.

„Wir hätten", begann Luther, „Nach diesem fröhlichen Ausblick etwas... Wir hätten eine Kleinigkeit zu verkünden!"

Gespannt sah ich auf.

„Wir heiraten!", riefen sie gleichzeitig und Slone zeigte einen Ring an ihrer Hand.

„Tötet mich, Oh Gott!", murmelte Ben und trank aus seinem Flachmann.

Fünf sah mich an, die nur so gerührt war, sagte dann aber nur: „Idioten!"

Ich boxte gegen seine Schulter, was ihm egal schien und lächelte.

„Das ist so süß!", rief ich und sprang auf.

„Heute?", fragte Allison ungläubig.

„Lass sie doch", mahnte ich und ging auf sie zu, „Soll ich irgendetwas machen?"

Slone schüttelte dankend den Kopf und Luther beantwortete Allisons Frage: „Ja...okay! Wir wissen natürlich, das Timing ist nicht gerade ideal. Aber um so mehr gilt, jetzt oder nie! Hab ich recht, Fünf?", begeistert zeigte er mit seinem rechten Arm auf Fünf.

„Zieht mich da nicht rein!", erwiderte dieser, „Nur weil meine Freundin das so toll zu finden scheint, muss ich ja nicht ihrer Meinung sein. Bitte, lasst mich da raus!"

„Was uns noch an Zeit bleibt auf dieser Welt, wollen wir mit euch allen verbringen. Und wir freuen uns wie verrückt, wenn ihr so nett wärt, euch um 6 Uhr unten im Festsaal einzufinden. Da wollen wir unsere Liebe feiern. Und die offizielle Vereinigung von allem was noch übrig ist von unserer Familien."

„Der Dresscode ist Smoking und Abendkleid!", stellte Luther noch klar.

Ich ging zurück zu Fünf, der mich nur belustigt ansah.

„Du bist gefühlskalt!", schnaufte ich.

„Und du zu überladen an Gefühlen!", entgegnete er.
Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich wieder neben ihn.

Ich hörte unten die Türen, was ich aber nur ignorierte.

Slone kam mit einem kleinen Korb wieder, und verteilte Einladungen an uns.

„Wow!", sagte Mom beeindruckt und begutachtete das Ding, „Die hast alle du gemacht? Alleine?"

„Luther hat mitgeholfen!", erwiderte Slone, „Wir haben die ganze Nacht gebraucht."

Der alte Mann, der der Vater der Geschwister zu sein schien, und Klaus kamen die Treppe runter.

„Dad?", fragte Ben.

„Klaus?", fragte nun auch Allison.

Ich sprang auf und rannte in Klaus Arme.

„Wir dachten du wärst Tod", sagte ich und löste mich von Klaus. Ich stellte mich neben Dad, wurde dann aber wieder von dem alten Knacker zu sich gerufen.

„Kommt alle an, Kinder!", befahl er, „Zackig!"

„Wo warst du denn?", fragte Diego Klaus.

„Ohh!", meinte Dieser, „Regg und ich waren auf einer großartigen Vater-und-Sohn-Weltuntergangs-Spritztour, kennt man ja."

„Ihr zwei seid jetzt Kumpels?", hinterfragte Ben neidisch.

„Ja!", lächelte Klaus, „Wir haben gelacht, geweint, gespielt - auf der Straße -. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin jetzt unsterblich.", und dazu machte er etwas seltsame Bewegungen.

„Wie bitte?", hinterfragte Luther, „Was bist du?"

„Klaus", meinte Allison fragend, „Was hast du wieder weggeschluckt?"

„Sag Mal", unterbrach Regg sie, „Wieso sitzt ihr alle hier herum, und spielt mit diesen Gläschen?"

Erwischt sahen Lila und Diego auf. Mom verstreute gerade den Inhalt, welcher aus blauen Badeperlen bestand, und Dad warf es über seine Schulter, woraufhin es zerbrach.

Stanleys SchwesterDove le storie prendono vita. Scoprilo ora