43. Kapitel

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Lila lachte leicht, während ich nur mit offenem Mund zu ihr sah.

„Wie ging das?", hinterfragte ich und meine Augen huschten durch den ganzen Saal.

Plötzlich aber rief der, einzig übrige, Angestellte des Hotels: „Nun gut, nun gut! Wollen wir mal die triste Stimmung verschwinden lassen. Das ist für alle Partypeople, wo auch immer sie sich verstecken mögen."

Er legte eine Schallplatte in einen Schallplattenspieler, und Partymusik fing an zu spielen.

„Jasmin?", ich sah zu Fünf, „Würdest du mir diesen Tanz erweisen?"

Grinsend ergriff ich seine Hand, „Mit dem größten Vergnügen!"

Als wir zur Tanzfläche gingen, schienen auch die anderen zu kommen, denn als wir ankamen, waren wir nicht die einzigen.

Fünf hatte an der einen Hand mich, in der anderen ein Glas Champagner.

Dieses schluckte er hinunter, und stellte es auf einem Tisch ab. Wir tanzten eine ganze Weile, sicher bis spät in die Nacht, als Fünf meinte, eine Rede halten zu müssen.

Wir hatten uns alle wieder hingesetzt, ich mich zu Mom und Dad, als sich Fünf das Mikrofon nahm.

„Familie!", begann er, sehr herzlich, seine Rede uns sah zu dem frisch vermählten Paar, „Wir alle haben Scheiß hinter uns. Mehr, als jeder andere Mensch, der je existiert hat. Unsere Leben waren hart. Doch unsere Familie, war der Fels in der Brandung. Wir sind eine Familie, die durch Schicksal und Liebe zusammenkam. UND zusammenhält."

„Ist er...", begann Dad mich zu fragen, schwieg dann aber, als ich den Satz mit, „...voll wie die See?", beendete.

„Ja!", lallte Klaus, als er sich zu uns setzte, und mir zuprostete.

„Definitiv!", lallte ebenfalls Lila und fiel mir ein wenig später in die Arme.

„Lila?", hinterfragte ich, doch bemerkte dann, wie sie ihre Tränen unterdrückte, „Alles okay?"

„Stan ist tot!", schnäuzte sie gegen meine Schulter.

„Danke", murmelte ich, „Das hatte ich gerade ver..."

„TOT!", schrie sie, und sah zu mir auf, „Nur wegen mir. Menschen zu töten ist mir egal! Aber Menschen, die man liebt, in den Tot zu ziehen, ist deutlich schlimmer!"

Leicht streichelte ich ihr Haar und sah verzweifelt zu Diego, der sie in den Arm nahm. Somit war ich wieder frei, und sah zu Fünf, der im Hintergrund weitergeredet hatte.

„Jasmin!", schrie er nun durch den ganzen Raum, und ich sah auf.

Ebenfalls Dad, der verwirrt zwischen meinem Freund und mir hin und her sah.

„Ich", begann Fünf weiter zu erzählen, „habe mal nachgedacht, und fand, wir sollten mal in die Zukunft blicken. DOCH DANN fiel mir auf, dass es keine Zukunft gibt. Also Prost! Ich möchte jede, mir noch verbleibende, Sekunde mit dir verbringen. Sei es selbst, wenn wir nur streiten!"

Klaus stupste mich gegen meine Schulter, sah mich mit diesem Seid-heute-nacht-nicht-zu-laut-Blick an, während ich nur, schon etwas gerührt, zur Bühne sah.

Fünf prostete uns mit seinem Glas zu, und richtete sich zu seinem Bruder, „Luther!", fuhr er also fort, „Es ist ein Wunder, dass du jemand gefunden hast. Ich meine: Hättet ihr gedacht, dass er jemals jemanden finden würde?", fragend sah er in die Runde, welche geschockt drein blickte.

Außer Ben, dieser musste sich sein Lachen verkneifen, „Er ist ein mondbesessener, jungfräulicher Affenmensch. Das macht ihn nicht gerade zur optimalen Wahl.", schmunzelnd sah er durch den Raum, und ich stand seufzend auf.

„Jedenfalls! Herzlichen.. Nein du hast nicht Geburtstag! Alles gute zur Hochzeit!", damit prostete Fünf uns allen zu, und ich kam an der Bühne an.

Lila und Diego klatschten begeistert, ebenso wie Ben, der Rest guckte nur verstört drein.

Stanleys SchwesterWhere stories live. Discover now