40. Kapitel

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„Was sollte das?", schnauzte ich und Fünf sah mir gelassen in die Augen.

„Darling...", sagte er ruhig, doch ich unterbrach ihn: „Was Darling? WAS?"

Fünf atmete hörbar ein, packte meine Schultern und blickte mir tief in die Augen.

„Darling!", wiederholte er schärfer, „Mein reizender Bruder wollte dich mit zu meinem, höchstwahrscheinlich mordlustigen, Vater schleppen, und ihm weiß machen, dass wir ihn hier unten vermissen."

„Na und?", schnauzte ich, doch Fünf schnitt mir das Wort ab.

„Soll ich dir was sagen?! Wir vermissen ihn hier überhaupt nicht. Er ist in seinem Zimmer, und da soll er bleiben. Hast du mich da verstanden?!"

Provokant sah ich in seine Augen und strich über seine Wange.

Fünf ließ mich los, woraufhin ich aber nur „Nein!", lachte und aufstand.

Schnell wollte ich zu Klaus sprinten, doch blaues Licht leuchtete auf, und ehe ich mich versah, war ich wieder auf meinem Stuhl.

„ICH HABE", brüllte Fünf, und alle sahen uns an, „KEIN LUST DEINEN BABYSITTER ZU SPIELEN, JASMIN! ALSO LASS DIESE VERFICKTE SCHEIßE!"

Damit sah ich betrübt zur Seite. Rückte dann aber meinen Stuhl, mit den Füßen, zurück.

„Schön!", schnauzte ich, und brüllte dann lauter, während ich aufstand und ging, „Schön!"

Wütend stapfte ich zum Buffet, nahm mir ein riesiges Schnitzel mit Bratkartoffeln, ließ den Teller auf den Tisch von Lila, Klaus und Diego fallen und schmiss mich auf einen Stuhl.

„Was war denn das?", fragte mich Mom, und fuchtelte mit ihrem Messer ein wenig umher.

„Was?", schnauzte ich und stopfte mir etwas Essen in den Mund.

„Das zwischen dir und Fünf.", stellte Klaus mit vollem Mund klar, und sah kurz rüber zu seinem Bruder.

„Das war eine Trennung!", schnaufte ich.

Klaus sah mich geschockt an, und auch Diego und Lila schienen nicht gerade unüberrascht.

Klaus wollte gerade etwas sagen, als plötzlich aber alle anfingen zu schweigen und gen Regg sahen, der aus dem Aufzug kam.

„Was macht der den hier?", hörte ich Fünf, und von Luther kam ein, „Wieso ist der denn hier?"

„Luther," versuchte seine Frau ihn zu zügeln, „Es ist okay."

„Nein!", erwiderte er aggressiv, „Ist es nicht."

„Lass uns dennoch versuche zivilisiert zu bleiben", schlug Slone trällernd vor, „Für mich!"

Regg ging zum Buffet und kam mit einem vollen Teller zurück. An einen einsamem, weit entferntem, Platz ließ er sich fallen.

Klaus versuchte ihm, glaube ich, weiß zu machen, er solle lächeln, was er aber erst nach einer ganzen Weile verstand.

Und das Lächeln war auch eher gruselig als aufmunternd.

„Isst er da gefüllte Eier mit Messer und Gabel?", hinterfragte Mom und Dad seufzte, als er aus seiner Bierflasche trank.

„Traurig!", stellte er fest, „Das macht mich traurig!"

„Ich will vorgestellt werden!", stellte Lila fest und Diego lachte, „Das mach ich nicht!"

Mom aber stand auf, zerrte Dad an seiner Hand hoch und sah mich auffordernd an: „Komm mit!", befahl sie, und zusammen liefen wir zu Regg.

„Warum muss ich mit?", schnaufte ich auf dem Weg genervt, während Fünf mich durchdringend ansah.

„Weil du ein Teil dieser Familie bist!", stellte Lila fest, und zerrte an meiner Hand, sodass ich schneller lief.

Stanleys SchwesterWhere stories live. Discover now