20. Kapitel

786 31 3
                                    

„Ich mag Alpakas", lachte ich und Klaus erwiderte, „Siehst du! Hast sogar schon eine Ehefrau."

Entgeistert sah ich Klaus an. Ehefrau?! Sein ernst?!

„Wir haben schon bewiesen das Zeitlinien veränderbar sind", stellte Fünf fest, „Ich könnte versuchen den Teufelskreis zu durchbrechen, aber..."

„Ja ja genau", pflichtete ihm Klaus bei, „Du musst nur deine Arme und Extremitäten von scharfen Gegenständen fern halten. UND: Geh nicht zu den ‚Mothers of Agony'."

„Was?", fragten Fünf und ich gleichzeitig.
„Das Tattoo ist das Symbol dieser Bikergang, Mothers of Agony."

„Du kennst die?", fragte ich.

„Vor ungefähr zwei Zeitlinien waren die meine - wie sag ich's am besten? - meine Farmer Sisters.", lachte Klaus.

„Das ist gut", meinte Fünf und steckte sich das Hautstück wieder in die Jacke.

„Denn da...", begann Klaus weiter zu reden, doch Fünf teleportierte sich weg und sagte: „Ich muss los"

„Klar, war schön!", rief Klaus und drehte sich zu mir, „Und was machen wir zwei Sahneschnitten jetzt?"

Ich lachte und griff nach der Flasche. Klaus aber nahm sie mir ab, und sagte: „Heute hast du schon genug getrunken!"

„Warst du früher nicht immer high?", konterte, doch er ließ die Flasche auf den Boden fallen, und kommentierte dies mit einem „Upsi!"

Still saß ich da, bemerkte dann aber Klaus gegen meine Schulter stupsen.

„Was war eigentlich mit dir und Fünf los?", fragte er, und sah mich abwartend an.

„Er war sauer, weil ich mich über die hochheilige Dolores lustig gemacht habe."

„Oho!", erwiderte Klaus, „Sehr empfindlich von ihm, nicht?"

„Ja, DANKESCHÖN! Ich meine, wie will der überhaupt mit mir eine Beziehung eingehen, wenn er noch an seiner Schaufensterpuppe hängt."

„Höre ich da etwa Neid?", lachte Klaus und ich bekam nur ein gestottertes „N-n-n-nein" raus.

„Jasmin ist verliebt", lachte er, als er aufstand und klatschend im Kreis lief.

„Ist Jasmin nicht!", fauchte ich zurück.

„Oh doch, oh doch!", grinste Klaus, und stupste gegen meine Schulter, „Aber wie willst du ihn denn verführen, in dieser Kleidung?"

„Ich will ihn gar nicht..."

„Oh, und wie du willst!", Klaus lachte sich gerade schlapp, „Wie gehen shoppen", beschloss er dann und zerrte mich am Arm raus.

„Hat das gerade wirklich so viel Aufmerksamkeit verdient?", schnaufte ich, ließ mich aber mitschleifen, „Es ist ein Uhr nachts!"

„Stimmt!", stimmte mir Klaus zu, „Heute wird's schwer. Also, morgen treffen wir uns ganz früh, und gehen in die Stadt shoppen!"

Ich war gerade so genervt, sagte aber nichts, da er so glücklich zu sein schien. Das wollte ich ihm nicht kaputt machen.

Wir gingen in das Zimmer der Jungs, und Klaus setzte sich mit mir aufs Hochbett. Ich sah Stan schlafend auf der Couch, weswegen ich nochmal runter kletterte und ich ihm eine Decke überlegte.

„Also, wir brauchen einen Schlachtplan!", meinte Klaus, und zog Stift und Notizbuch.

„Müssten wir uns nicht auf diesen Kugelblitz konzentrieren?", fragte ich verwirrt, doch er sagte nur, „Ach, das machen die Jungs schon. Die laufen rum und schreien irgendwas von Wegen Apokalypse und Weltuntergang und Zack! Welt gerettet. Letztes Mal haben Vanya, Allison und ich Tacos gegessen und eine Tanzparty veranstaltet. Und siehe da, wir leben noch."

„Aber ihr steht vor dem nächsten riesigen Problem!", konterte ich.

„Pffff!", machte Klaus nur, winkte ab und setzte mir den Cowboyhut aus einem Regal auf, „Das ist doch irrelevant. Wie willst du Fünf denn nun verführen?"

„Also eigentlich möchte ich verführt werden. Wenn schon, dann schon so."

„Okay", murmelte Klaus und kritzelte wild in seinem Büchlein rum, „Und wie?"

„Blumen?", fragte ich und Klaus nickte heftig, „Auf einer Feier. Wenn wir schöne Kleider tragen, und jeder edel isst, sitzt und lacht. Und beim Tanzen sieht er in meine Augen und gesteht mir seine Liebe. Und danach schmiege ich meinen Kopf an seine Brust, und er sagt, das er mich liebt. Danach ist ein Tanz nur uns gewidmet, und jedem schmilzt das Herz. Daraufhin gehen wir wieder, lachen, reden über vieles, und verlieren uns in den Augen des anderen. We gibt mir seine Jacke, weil mir kalt ist, obwohl er nun selbst friert, es aber nicht sagt. Und dann küssen wir uns, und in diesem Kuss liegen unsere ganzen Gefühle."

Ich hatte gar nicht gemerkt, wie ich weggeträumt war, und Klaus ein langes „Awww", von sich gab.

Ich erwachte aus meiner Trance und kratzte verlegen in meinem Nacken.

Stanleys SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt