39. Kapitel

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Wir waren alle zusammen in den Saal gelaufen, und Slone und Luther tanzten ihren Hochzeittanz.

„Das offiziell schlimmer als die Apokalypse!", stellte Fünf fest, und löste seine Hand von meiner Taille.

Sein Blick schweifte durch den Raum, blieb am Tisch voller Drinks stehen, und ließ mich mit einem „Na bitte!" stehen.

Ich ging zu Dad und Mom, und stellte mich vor die Beiden. Ich war etwas kleiner als Lila, deswegen sahen wir sicher so aus, wie eine Familie, die für ein Porträt Bild stand.

„Wie läuft's mit Fünf?", unterbrach Diego die Stille, und ich sah über meine Schulter zu ihm auf.

„Ganz gut!", antwortete ich, und Dad strich einen Fussel von meiner Schulter.

„Du siehst wunderschön aus!", machte er mir ein Kompliment, „Auch wenn du nicht meine leibliche Tochter bist."

„Danke!", hauchte ich und nahm ihn kurz in den Arm.

„Und du siehst auch wunderschön aus!", wiederholte ich seine Worte, und er lachte leicht auf.

Lila und Diego gingen auf die Tanzfläche und fingen an, einen langsamen Walzer zu tanzen.

Traurig starrte ich umher und blies Trübsal. Da hat man mal einen festen Freund, und dann will er nicht tanzen.

Mom lächelte und winkte mir mit ihrem Strauß zu, worauf ich ebenfalls winkte und lächelte.

Plötzlich nahm mich jemand im Brautstyle hoch, und zu meiner Überraschung war es nicht Fünf. Sonder Ben.

Ben?

Geschockt sah ich ihn an und wollte mich - ohne Erfolg - von ihm losreißen.

„Ben, was soll das?", schnaufte ich und sah zu ihm auf.

„Augenscheinlich möchtest du tanzen", antwortete er, „Und da dein Freund gerade anderweitig beschäftigt zu sein scheint", Ben zeigte auf Fünf, der sich mehrere Gläser gleichzeitig einschenkte, „Und ich so ein toller Mensch bin, tanze ich nun mit dir."

Damit setzte er mich auf meine Füße und nahm meine Hand. Gemeinsam betraten wir die Tanzfläche und er legte seine Hände an meine Hüfte, während ich Meine um seinen Nacken legte.

„Du bist eine Schönheit!", hauchte er mir zu und lächelte leicht.

Verlegen schaute ich weg, da es mir irgendwie seltsam vorkam. War der Kerl nicht Dreißig?!

„Weißt du Ben", begann ich und versuchte mich zu lösen, „Vielleicht sollte ich zurück zu Fünf..."

„Wieso?", unterbrach mich mein Tanzpartner.

Verzweifelt blickte ich, suchend nach einer Lösung, umher. „Weil", begann ich, und sah zu Fünf, der mit Klaus redete und sich etwas Essen in den Mund stopfte. Mittlerweile waren wir die einzigen auf der Tanzfläche. Wie lange waren wir bitte hier gewesen?!

„Weil Fünf sonst heute Abend voll wie die See sein wird", lächelte ich nett und löste mich schlussendlich.

Ben zuckte mit den Schultern und verschwand.

„Seltsam!", murmelte ich und lief zu Fünf.

„Klaus!", schnaufte mein Freund, als ich mich zu ihm setzte, und er sich seinem Bruder widmete, „Alte Säcke wie er und ich ändern sich nie. Und deswegen ist mein Plan für heute, mich fucking volllaufen zu lassen!", damit ließ er ein Schnapsglas in ein Weinglas fallen und nahm meine Hand, ohne hinzusehen.

„Gut, gut!", erwiderte Klaus, als er aufstand, sich dann aber wieder schleunigst umdrehte, und mit beiden Händen, wie Pistolen, auf mich zeigte: „Und du, Jasmin?"

Ich wollte gerade fragen, worum es ginge, als Fünf schon „Nein!", schnauzte.

„Wieso?", lachte ich höhnisch, und riss meine Hand aus seiner, „Was wenn ich mitmachen will!"

Provokant sah Fünf in mein Gesicht, „Weißt du denn, worüber wir reden?"

„Klaus!", lächelte ich, stand auf, und strich mein Kleid glatt, „Ich komme gerne mit!"

Klaus klatschte begeistert in seine Hände, doch Fünf riss mich wieder zurück.

„Sie bleibt hier!", fauchte Fünf, als ich zurück auf meinen Stuhl fiel, woraufhin Klaus aufstand und ging.

Stanleys SchwesterWhere stories live. Discover now