24. Kapitel

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„Stan?", schrie ich, „STAN!"

„Jasmin beruhig dich", sagte Lila sanft und legte mir einen Arm um die Schulter.

„Nein!", schrie ich verzweifelt und riss mich los, „Holt meinen Bruder zurück. SOFORT!!! Ich will meinen Bruder zurück. Sofort." Tränen bildeten sich in meinen Augen, und ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Meine Beine gaben nach, und ich fiel auf die Knie.

„Stanley!", schniefte ich und schrie wieder.

„Jazz, beruhig dich", sagte Dad und wollte auf mich zugehen, doch ich sah nur auf und schrie ihn an.

„Nenn mich nicht so. Wag es nicht mich je wieder so zu nennen. So durfte nur Stan mich nennen. Ich hasse diesen Namen nämlich. Ich..ich...ich will das ihr meinen Bruder zurück holt. AUGENBLICKLICH!!!!"

Lila kam auf mich zu, und setzte mich auf das Sofa.

Still saß ich da, bis ich mir ein Kissen nahm, und verzweifelt rein schrie.

Ich wachte mit Tränen in den Augen auf.

„Was zum Teufel machst du da?", schrie Lila gerade Diego an, der die Matratze vom Bett rausriss, „Stanley ist weg, das müssen wir einsehen."

Ich stand auf und sah durch den Raum. Fünf stand vor der Wand, gegen die sich Mom und Dad gestemmt hatten.

„Guck einfach im Kamin, okay?!", schrie Diego zurück.

„Er ist doch nicht im Kamin", brüllte Mom zurück, doch ich stellte mich schon vor den Ofen, „Wie kommt man da rein?", fragte ich und wollte gerade noch einen Schritt drauf zu gehen, doch irgendjemand - Fünf - riss mich zurück.

„Er ist doch nicht im scheiß Kamin!", schrie Lila Dad und mich an, „Er wurde gekugelblitzt!"

„Und wer ist daran wohl Schuld?!", fuhr ich sie an, als mich Fünf losließ und ich ihr einen hasserfüllten Blitz zuwarf.

„Du hast ihn doch hergebracht!", schnauzte nun auch Diego.

„Herzlichen Glückwunsch, ihr seid beide nur mittelschlechte Eltern. Können wir uns nun konzentrieren, kommt schon! Wie ging dieses Ding auf?", Fünf zeigte auf die Wand, welche eine Tür zu sein schien.

„Keine Ahnung, es war schon irgendwie offen", meinte Dad und suchte weiter, wobei ich ihm half.

„Irgendwie schon offen?!", hakte mein Freund höhnisch nach, „Diego, du hättest Ingenieur werden sollen. So eine verpasste Chance."

„Was willst du darin überhaupt?", schrie ich Fünf an und schmiss ein paar Kissen zur Seite.

„Da gibt es nur Sushi und Tot!", pflichtet mir Lila bei.

„Mein Zukunftsich, im Bunker der Kommission, hat mich vor etwas gewarnt, was er Oblivion genannt hat.", meinte Fünf, und starrte die Tür wieder an, „Und Pogo hat mir gesagt..."

„Warte!", schrie Dad dazwischen, „Halt, halt, halt! Pogo lebt?"

„Ein anderer Pogo", erwiderte Fünf, „Aber ja! Und der Affe hat gesagt, dass Dad die Sparows jahrelang auf eine super geheime Mission vorbereitet hat, und die nannte er..."

„Oblivion", beendete ich den Satz, „Toll! Also habt ihr schon in den anderen Zimmern nachgesehen? Nein! Gut, dann gehe ich jetzt."

„Du bleibst hier", befahl Dad und hielt mich am Arm auf.

„Was wenn er da ist?", schrie ich mit Tränen in den Augen, „Wir sterben sowieso, aber wenn es möglich ist dann möchte ich mit Stan sterben!"

Diego hielt mich aber immer noch fest, und alle sahen zu Fünf. Genervt guckte ich ebenfalls zu Fünf.

„Und ich komme zurück hier her, und erfahre das ihr zwei sprechenden Geschlechtskrankheiten irgendwie darein gekommen seid", beendete er seinen Satz, und sah meine Eltern eindringlich an.

„Ja, irgendwie halt!", schrie ich zurück, „Kann ich jetzt suchen?"

„Hörst du überhaupt zu?", fragte Fünf und ich sah entgeistert zu ihm.

„Ob ich zu hören?! Ob ich...Pffff! JA ZUM VERFICKTEN TEUFEL, ich höre zu! Aber mein Bruder ist gerade gestorben, und wenn es auch nur eine 1 % Wahrscheinlichkeit gibt, ihn wiederzusehen, dann nehme ich die mit großer Freude an. Also laß mich jetzt suchen gehen du ekelhafter Bastard!"

„Maßregel deine Tochter Mal", schnaufte Fünf und sah zu Diego, der nur nickte.

„Sie hat recht! Ich möchte Stanley auch wieder haben. Mehr als jeder andere hier im Raum. Abgesehen von Jazz!"

„Nenn mich nicht so!", schrie ich, „Nenn mich nicht so! Nenn...nenn..."

Ich sackte auf dem Boden zusammen und Fünf murmelte ein Scheiße, als er sich neben mich kniete.
Meine Augen waren geschlossen, und ich war zu schlapp um sie zu öffnen, doch ich hörte alles.

„Alles weißt auf Oblivion hin!", erklärte Fünf, „Das heißt wir müssen da rein."

„Auf keinen Fall!", beschwerte sich Mom und Dad schnaufte: „Scheiße, nein! Nein! Nein!"

„Wir sind beim ersten Mal fast draufgegangen!", meckerte Lila.

„Ja, na und?", fragte Fünf gleichgültig und stand auf, „Hier geht es um viel mehr als nur um euch zwei."

„Sagt der, der noch alle Finger hat", beschwerte sich nun auch Diego. Stimmt, er hatte ja ein Verband um seine Hand gehabt, „Ich seh nicht so aus, weil ich einer Mumie einen runtergeholt habe! Okay?! Ich war dadrin und hab zwei Finger verloren, weil dieses Ding ein Messer nach mir geworfen hat, das an einer Kette hing!"

„Heyyy!", mischte sich Mom ein, „Diego besteht zwar aus 90 % Blödheit und aus 10 % Beckenstoßkraft, aber er hat Recht. Wir spazieren da sicher nicht nochmal rein, weil du das sagst."
Dann war ich weg.

Stanleys SchwesterWhere stories live. Discover now