1. Kapitel

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Mom hatte gerade ein Konzert geben wollen, als ihre Band auf einmal eine neue Schlagzeugerin hatte.

Mir und meinem Zwillingsbruder Stanley konnte das egal sein, hauptsache wir würden etwas zu essen bekommen.

Die neue, verrückte Frau war in unserer Wohnung, und Stanley unterhielt sich ganz nett mit ihr.

Mom war natürlich wieder mit dem Bassisten abgehauen, doch mein Bruder und ich wussten es besser. Spätestens in drei Wochen würde sie zurück kommen, sagen wie sehr es ihr leid täte, und das sie uns ganz ganz doll vermisst habe *würg.

„Jasmin!", brüllte Stan und ich rannte zu ihm in die Küche, „Das ist Lila, unsere Mutter für die nächsten paar Wochen. Ich habe schon zugesagt das wir mit kommen, also pack deinen Koffer! Wir gehen auf reisen!"

Angewidert sah ich Lila an. „Warum sollte ich nicht hinterfragen, ob sie vielleicht eine Mörderin oder Vergewaltigerin sind?", fragte ich sie, und betrachtete ihr weiß-schwarzes Haar.

Wir mussten mit ihr Englisch reden, da sie offensichtlich Amerikanerin war. Konnten die nicht endlich mal unsere Sprache lernen?!

„Weil ich nur euer bestes will, und meinen alten Freund reinlegen möchte", antwortete unsere neue Mutter.

„Stanley wie konntest du nur?!", fragte ich ihn auf Deutsch, „Nur weil du beschissene sechzehn Minuten älter als ich bist, heißt es noch lange nicht, dass du hier alle Entscheidungen triffst."

„Jazz!", antwortete Stan ebenfalls auf Deutsch, „Erstens bedeutet mein Alter genau das, und zweitens bin ich mir zu hundert Prozent sicher, dass wir sonst in dieser Drecksbude verhungern!"

Da war was dran. Letztes Mal waren wir sogar eine Woche im Heim, da Mom uns so lange verlassen hatte.

„Ich hole meine Sachen!", schnaufte ich und stampfte aus dem Zimmer.

Lila (und wie wir sie nun nennen sollten: Mom) ist mit uns und einem seltsamen Koffer in irgendsoeine Zeit gesprungen, was ich aber nicht mehr hinterfragte, als sie uns erklärt hatte, was diese ganzen Geschwister von Dad und er durchlebt hatten.

Ich hatte kein Problem diesen Diego Dad zu nennen, denn unserer hatte uns noch vor der Geburt verlassen.

Wir waren durch einen Hintereingang reingekommen und warteten nun auf Lila.

Mom kam zurück, während wir uns gegen den Fahrstuhl lehnten. Sie lief zu uns, und stellte sich so vor uns, sodass man meinen Bruder und mich nicht sehen konnte.

Ein Mann, welcher ein wenig aussah wie ein Höhlenmensch, kam auf uns zu.

Er trug mehrere Messer in seinen T-Shirt und lachte als er Mom sah: „Heilige Scheiße!", bemerkte er.

„Hab ich dir gefehlt?!", fragte Mom höhnisch, „Schade! Ich bleibe nämlich nicht lange und setzte hier nur etwas schnell ab", sie trat hervor und grinste als man nur Stan und nicht mich sah, „Unsere Kinder! Sag Hallo Stanley!"

„Hallo Stanley", schnauzte Stan trotzig und ich kam hinter meinem Bruder hervor. Die Kinnlade des Höhlenmenschen klappte sicher mehrere Stockwerke runter, und er sah uns still an.

„Warte warte warte!", hielt er unsere neue Mutter auf, „Das kannst du doch nicht ernst meinen?!"

„Oh doch, ich hatte sie jetzt dreizehn Jahre lang. Seid lieb, für Mami!"

Und damit fuhr sie mit dem Aufzug weg.

„Und?", fragte mein Bruder, „Hast du was zu essen?"

„Stan!", schnaufte ich und fügte auf Deutsch hinzu, „Der Mann soll dran glauben, also benimm dich nicht wie einer kompletter Idiot!", was mir ein fragenden Blick von Dad einbrachte.

„Und wie heißt du?", fragte er mich etwas überfordert.

„Jasmin", antwortete ich knapp und wurde, mit Stan, von Diego in die Lobby des Hotels gezogen.

„Heyyyy!", bemerkte mein Bruder, als er unsere beiden Koffer auf den Boden fallen ließ.

„Wer sind denn die?", fragte ein Mann mit schulterlangen, gelockten Haaren.

„Meine Kinder!", nuschelte Dad in sich rein und setzte sich auf seinen Stuhl.

Stanleys Schwesterحيث تعيش القصص. اكتشف الآن