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Nora:

Hektisch hatte ich das Telefonat beendet, nachdem ich ein Poltern gehört hatte, ein Blick über die Schulter verriet mir das das Geräusch von meiner Mutter verursacht worden war die gerade im Begriff war Schuhe und Jacke anzuziehen und die Wohnung zu verlassen. Schwankend, durch den Alkohol, hatte sie sich dabei am Jackenständer festgehalten, der jetzt umgefallen war.

Nachdem ich mich vergewissert hatte das, dass Telefonat auch wirklich beendet war, lief ich in den Flur, wo Mama noch immer mit ihrem Schuh kämpfte. „Mama wo willst du denn hin?" fragte ich und drehte sie zu mir. „Na raus, ich muss mal an die Luft..." lallte Mama. Ich seufzte „Mama du kannst jetzt nicht raus, komm wir gehen auf den Balkon da ist auch frische Luft." Meinte ich und schob meine irgendetwas unverständliches murmelnde Mutter Richtung Balkon.

Draußen angekommen lehnte ich sie gegen die Wand. „Aber ich will richtig raus" meckerte sie und stampfte mit dem Fuß auf wie ein Kleinkind. „Du kannst jetzt aber nicht!" fuhr ich sie lauter an als ich es wollte, die ganze Situation stresste mich unfassbar und setzte mich so stark unter Druck das ich kurzzeitig die Kontrolle über die Lautstärke meiner Worte verloren hatte.

„Mama..." setzte ich dieses Mal leiser an, konnte jedoch ein Zittern in meiner Stimme nicht unterdrücken. „...du kannst jetzt nicht raus, okay? Bitte leg dich wieder hin oder setzt dich ins Wohnzimmer. Morgen kannst du wieder raus." Versuchte ich es. Ich führte Mama ins Wohnzimmer und drückte sie auf die Couch. „Bitte bleib sitzen, ich koche uns noch schnell was." Seufzte ich und machte mich auf den Weg in die Küche.

Ich begann Nudeln in einem Topf zu kochen und versuchte irgendeine Soße dazu zu Stande zu bringen. Ich schob mir gerade einen Stuhl zum Kühlschrank, um Salz zu holen was auf dem Kühlschrank stand. Als ich auf den Stuhl geklettert war und gerade das Salz in der Hand hatte fiel mein Blick auf die Flaschen.

Mama hatte wieder Alkohol gekauft.

Vor Schreck fiel mir der Salzstreuer aus der Hand und zerschellte auf den Fliesen der Küche. Unfähig etwas zu tun oder zu sagen, starrte ich die Flaschen an. Es waren fünf, von kleinen Mengen an Alkohol bis hin zu großen war alles dabei. Tränen liefen mir das Gesicht hinunter und ich hielt mir schluchzend die Hand vor den Mund.

Benommen nahm ich die Flaschen in die Hand und stieg wieder vom Stuhl. Dann lehrte ich eine nach der anderen und goss den Inhalt in den Abfluss. Dann wischte ich mir mit einem Handtuch die Hände, um diese eklige Flüssigkeit loszuwerden.

Noch immer schluchzend hockte ich mich auf den Boden und begann die Glasscherben aufzusammeln und das Salz vom Boden zu fegen. „Warum?" fragte ich mich selbst und mit zitternder Stimme. Ich hatte keine Antwort auf diese Frage.

Lange starte ich vor mich hin, bis mich das überkochende Wasser der Nudeln aus meinen Gedanken zurück in die Realität holte.

O man, es war voll schwer für mich dieses Kapitel zu schreiben weil man irgendwie selber mit dem Charakter voll mitfühlt und mitleidet! Ich hoffe euch hat das Kapitel trotz der traurigen Situation gefallen.

↬ 𝐒𝐜𝐡𝐫𝐢𝐭𝐭𝐞 // 𝐒𝐢𝐥𝐛𝐞𝐫𝐦𝐨𝐧𝐝 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now