- 𝟐𝟑 -

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Steffanie:

Gehetzt lief ich durch die Straßen von Berlin, gerade kam ich am Alexanderplatz vorbei wo ich kurz stehen blieb und mir keuchend die Seite hielt. Ich ließ mein Blick über den Platz schweifen konnte aber keine Nora in der Menge erkennen. Innerlich fluchte ich. Ich hatte keine Ahnung, wo ich noch suchen sollte, hatte schon halb Berlin abgegrast. Ich zog mein Handy hervor und wählte die Nummer unseres Schlagzeugers, der nach ein paar Sekunden abnahm.

„Steff?" höre ich seine Stimme die sorgenvoll klang. „Nowi, hast du..." An seinem Seufzten konnte ich die Antwort erraten. „Steff, ich habe keinen Plan, wo ich noch suchen soll, ich war am Proberaum, in allen Parks und Sehenswürdigkeiten, die mir eingefallen sind. Gerade war ich nochmal an unseren Wohnungen, aber ich finde sie nirgends." Erzählte mir Andreas. „Scheiße" murmelte ich und spürte wie meine Augen wieder wässerig wurden. „Was soll ich Thomas bloß erzählen?" flüsterte ich. „Vielleicht kommt sie ja zurück wen es dunkel wird" versuchte Andi mich aufzumuntern. „Andreas sie hat mir erzählt das, wen Marie getrunken hat sie manchmal einfach draußen geschlafen hat, sie weiß, wie das funktioniert." Schnaufte ich als mir bewusst wurde das Nora heute vielleicht gar nicht mehr Nachhause kommen würde, und das machte mir wirklich Angst.

Auf einmal bekam ich so viel Angst um Nora, als wäre es mein eigenes Kind. Und irgendwie war sie es ja auch geworden. Meine Hand, die mein Handy umklammerte begann zu zittern und nervös ließ ich mich auf eine Bank fallen, obwohl ich eigentlich den Drang verspürte weiter zu suchen. „Steff beruhig dich, bitte" hörte ich Nowis Stimme von weit weg und realisierte erst jetzt das ich hektisch zu atmen angefangen hatte. Ich versuchte meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen was mir auch gelang. „Geht es wieder?" fragte Nowi. „Ja" krächzte ich.

„Ich mache mich wieder auf die Suche, Berlin ist nicht unendlich groß, irgendwo muss Nora doch sein" sagte ich und legte auf. Ich wollte mich erheben als  mein Handy klingelte. Im ersten Moment dachte ich das es wieder Andreas war, der mir Vernunft einreden wollte doch als ich auf den Display schaute las ich den Namen von Hannes. Ich wischte mir mit dem Ärmel über die Nase und nahm ab. „Hannes?" fragte ich. „Ich habe Nora gefunden" hörte ich ihn seufzten.

Jetzt war ich froh mich hingesetzt zu haben, ich war mir sicher das ich sonst auf dem Boden zusammengesunken wäre. „Was?" hauchte ich in das Mikrofon meines Handys. „Ich habe sie, ihr geht es den Umständen entsprechend, wir sind auf dem Dach des alten Firmengeländes." Gab mir Johannes kurz und knapp die Informationen, die ich brauchte. Johannes erklärte mir kurz, warum sie sich auf dem Dach befanden, ich musste automatisch grinsen. Es war so typisch für Thomas sich einen Ort zu suchen, wo er sich zurückziehen konnte. Hannes beschrieb mir wie ich dort hinkommen würde und ich machte mich auf den schnellsten Weg dorthin.

Fast zwanzig Minuten eilte ich durch die Straßen Berlins. In meinem Kopf waren tausende Gedanken. Würde ich vernünftig mit Nora reden können? Wie ging es ihr jetzt? Hatte Hannes sie beruhigen können? Diese und noch viel mehr Fragen schwirrten in meinem Kopf als ich das alte Firmengelände erreichte. Ich folgte den Beschreibungen von Johannes und drückte mich an dem Gestrüpp vorbei und kam dann zu einer Leiter, die mir Hannes beschrieben hatte. Vorsichtig kletterte ich die Leiter Sprosse für Sprosse hoch, ob angekommen suchte ich das Dach nach Nora und Johannes ab.

Ich sah die beiden einige Meter entfernt sitzen und lief auf die beiden zu. Als ich näher kam konnte erkennen das Nora mit dem Kopf auf Hannes Schoss lag und eingeschlafen war. Als ich Noras Gesicht sah stockte mir der Atem. Nora sah fast noch schlimmer aus als ich vor ein paar Stunden.

„Hannes?" machte ich mich bemerkbar. Dieser drehte sich vorsichtig, um Nora nicht zu wecken, zu mir um. „Hey Steff" lächelte er. Mit einer Handbewegung forderte er mich auf mich zu setzten, leise ließ ich mich neben ihn sinken. Mein Blick blieb an Nora haften, ihr Gesicht schockierte mich noch immer. „Es sieht schlimmer aus als es ist." Meinte Hannes.

„Hannes sie sieht aus als hätte sie Nächte durchgeweint und würde sich gleich vom Dach stürzten." Beschrieb ich Noras Gesicht. „Na ja... Also..." stotterte Johannes und mein Blick richtete sich alarmierend auf ihn.

„Hannes?" Mein bester Freund stotterte etwas herum und wich dann meinem Blick aus und richtete ihn auf die Skyline von Berlin. „Hannes was ist los?" Müde schaute er mich an. „Steff, bitte raste nicht aus" versuchte er mich zu beruhigen.

„Hannes was ist hier passiert?"

Sooooo ein neues Kapitel, wie immer freue ich mich über Feedback und Kommentare. Ich wollte noch einmal anmerken das ich jetzt für ein paar Wochen in den Urlaub fahre, ich habe keine Ahnung wie viel WLAN ich in dem Kaff haben werde :) Es könnte sein das ich also die nächsten Wochen hier nichts hochlade werde, ich werde aber auf jeden Fall weiterschreiben!

↬ 𝐒𝐜𝐡𝐫𝐢𝐭𝐭𝐞 // 𝐒𝐢𝐥𝐛𝐞𝐫𝐦𝐨𝐧𝐝 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now