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Nowi:

Zusammen mit Hannes betrat ich den Proberaum und erkannte an den herumliegenden Jacken das Steff, Thomas, und Nora schon da sein mussten. Gut gelaunt liefen wir durch den Proberaum in Richtung Küche um wie jedes Mal vor der Probe noch einen Kaffee zu trinken und Neuigkeiten auszutauschen. Doch schon von weitem konnten wir hören das etwas nicht stimmte. Aus der Küche konnte ich knallende Geräusche wahrnehmen, dann ein lautes Scheppern worauf ein erneuter Knall folgte. Verwundert schaute ich Hannes neben mir an, doch konnte in seinem Gesicht ebenfalls nur Fragezeichen erkennen. Vorsichtig öffnete Hannes die Tür und wir betraten die kleine Bankküche.

Jetzt erkannten wir auch, woher das Scheppern und Knallen kam. In der Küche lief Stefanie aufgebracht auf und ab, während sie energisch den Geschirrspüler einzuräumen versuchte, was nicht richtig gelang, ein Glas lag bereits zerbrochen auf der Küchenplatte. Mit viel zu viel Wucht knallte Steff eine der offenen Schranktüren zu, während sie bereits nach dem nächsten Glas griff, um es in der Spüle zu verstauen, mit einem lauten Knall stellte sie es in dem dafür vorgesehenen Fach ab, durch die Wucht splitterte ein Stück des Glases ab. „Verdammte Scheiße." Fluchte Steff viel zu laut und knallte die Spülmaschine zu.

Mein Blick fiel auf Thomas der vor Wut kochend auf einem der Stühle saß und sich nicht an dem Lärm zu interessieren schien. Verwirrt blickte ich zu Hannes, hatten Thomas und Steff sich gestritten, oder was? „Was ist hier los?" fragte Hannes in den Raum, beide schauten uns nur kurz an, Stefanie begann wieder Schranktüren zu knallen und Thomas starrte wieder eisig vor sich hin. Fragend starrte ich die beiden an. Dann dämmerte es mir „Nora?" fragte ich. „Sie kommt her, wir bauen eine Beziehung auf, und nach allem was passiert ist geht sie jetzt einfach zurück?" platzte es aus Stefanie heraus und schon wieder knallte eine Schranktür.

„Sie geht?" fragten Hannes und Ich verständnislos. „Ja sie fährt zurück nach Kassel, ihre Mutter ist aus der Klinik raus." Es brauchte einen Moment bis ich Stefanies Worte realisierte, Nora würde wieder zu ihrer Mutter ziehen. Ich schluckte, jetzt verstand ich Thomas und Steffs Verhalten. „Seit wann wisst ihr..." Johannes wurde von Steff unterbrochen „Heute." Knall, wieder schlug eine Tür zu und der Schrank erzitterte. „Sie hat es uns heute erzählt!" Die Schranktür war durch die Wucht des Schlages wieder aufgesprungen und Stefanie schlug nun mit der Faust hart dagegen.

„Steff lass die Schränke am Leben." Murmelte ich und zog sie auf die andere Seite der Küche, wo sie sich gegen die Küchenplatte lehnte. Auf einmal lachte Thomas hohl auf. „Eigentlich hätten wir uns das denken können. So eine Therapie dauert ja nicht ewig." Ich wollte etwas sagen als mir Thomas der seine Wut nur schwer im Zaum halten konnte zuvorkam.

„Und wir haben diesen ganzen Mist durchgemacht, die Trauer, die Wutanfälle, das ganze Chaos. Ich habe endlich das Gefühl gehabt ihr der Vater sein zu können den sie immer gebraucht hat." Johannes machte beruhigende Gesten, doch Thomas ignorierte diese, er hatte sich Rage geredet und nun sprudelten die Wörter nur so aus ihm heraus. „Wir bauen Beziehungen auf, okay? Ich habe Nora gezeigt, wie man Gitarre spielt, Steff und sie sind sich immer nähergekommen und jetzt ist Marie wieder bereit für Nora zu sorgen?" rief er und war immer lauter geworden. „Thommy" Hannes hatte sich neben seinen Bruder gesetzt. „Ich verstehe das du jetzt sauer und frustriert bist, aber du darfst nicht vergessen das unser Ziel von vornherein war Noras Familie irgendwie zu erhalten..."

Ein Schluchzten unterbrach Johannes und unsere Köpfe fuhren zu unserer Sängerin herum die sich die Tränen wegwischte, ihre Stimme zitterte als sie sagte

„Aber was ist damit unsere Familie zu erhalten?"

↬ 𝐒𝐜𝐡𝐫𝐢𝐭𝐭𝐞 // 𝐒𝐢𝐥𝐛𝐞𝐫𝐦𝐨𝐧𝐝 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now