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Thomas:

Nach Johannes Anruf hatte ich gehetzt meine Sachen zusammengepackt, überstürzt hatte ich mich von meinen Freunden verabschiedet und hatte mich ins Auto gesetzt. Jetzt fuhr ich nervös auf der Autobahn Richtung Berlin. Wen Nora nicht auf dem Dach der Fabrik war hatte ich keinen Plan mehr wo Nora sein konnte. Ungeduldig trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Lenkrad herum. Von Hannes hatte ich nicht viel erfahren, nur das Nora und Steff sich gestritten hatten, worum es dabei ging, wusste ich nicht. Ob sie sich mittlerweile gefunden und vertragen hatten, keine Ahnung. „Scheiße." Schimpfte ich, zum einen, weil ich gerade in einen Stau kam, und zum anderen, weil mich diese Ungewissheit wahnsinnig machte. Ich summte irgendeine Melodie, um mich abzulenken und am Ende summte ich irgendetwas zwischen Allzu menschlich und irgendetwas ausgedachtem.

Fast eine Stunde war vergangen, seitdem ich losgefahren war und noch immer steckte ich auf der Autobahn fest, normalerweise war mir Stau egal, aber heute brachte er mich innerlich zum Kochen. Plötzlich wurde ich von dem Klingeln meines Handys aus meinen Gedanken gerissen, ich las den Namen meines Bruders auf dem Display und nahm hektisch ab.

„Hannes?" fragte ich in den Hörer. „Hi Thommy" meldete sich mein Bruder. „Was ist los? Habt ihr..." fragte ich in den Hörer, und hatte schon Angst vor der Antwort. „Wir haben sie Thomas" erlöste mich Hannes aus meiner Unsicherheit und Angst. Ich spürte, wie ich seit über einer Stunde endlich wieder richtig aufatmen konnte, und meine Finger die ich verkrampft um mein Lenkrad geschlossen hatte sich wieder entspannten. „Sie war tatsächlich auf dem Dach wie du vermutet hast, Steff ist jetzt bei ihr." Redete mein großer Bruder weiter. Ich atmete auf. „Wo bist du jetzt?" fragte Johannes mich. Ich schnaufte „Irgendwo vor Berlin, Stau" erklärte ich knapp. Nach ein paar weiteren Worten beendete ich das Gespräch und konzentrierte mich wieder auf die Straße vor mir, wo der Stau sich endlich aufzulösen schien.

Ich fuhr noch eine weitere Stunde auf der Autobahn, bis ich endlich in Berlin ankam. Endlich, dachte ich, die Fahrt hatte viel zu lange gedauert. Ich wählte die Nummer meines Bruder und erfuhr das sie sich noch immer auf dem Dach befanden. So schnell es der Verkehr in Berlin zuließ für ich zu dem alten Fabrikgelände. Dort erklomm ich die Leiter und betrat das Dach. Oben wurde ich von meinem Bruder empfangen, der mich in seine Arme schloss. In seinen Augen konnte ich lesen, wie froh er war das ich jetzt auch da war, ich verstand wie stressig die letzten Stunden für ihn gewesen waren. Er löste sich von mir und zeigte auf zwei Gestalten die Arm in Arm am Rande des Daches saßen und auf den Sonnenuntergang schauten.

„Die beiden sitzen seit Stunden dort, sie lassen sich nicht mehr los." Erzählte Hannes und schmunzelte dabei. „Los geh zu ihnen, damit die Familie komplett ist." Grinste Hannes. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.

Beim Näherkommen erkannte ich das Nora ihren Kopf auf Stefanies Schulter abgelegt hatte. Eng aneinander gekuschelt schauten sie auf die Stadt. Als ich näher kam hörte ich Stefanie noch sagen „...versprich mir das du sowas nie wieder machst." Ich sah wie Nora nickte, dann stand ich hinter den beiden. Ich räusperte mich, um mich bemerkbar zu machen was auch sofort gelang, beide Köpfe schnellten zu mir herum. „Thomas." Stießen sie gleichzeitig aus. Lächelnd ließ ich mir zu den beiden auf den Boden sinken, und nahm meine kleine Familie in den Arm. Eine kleine Ewigkeit hielten wir uns im Arm und gaben uns dadurch Wärme, Liebe, und Geborgenheit. Als wir uns losließen konnte ich Tränen in den Augen meiner Mädels sehen.

„Mädels was macht ihr den für Sachen?" fragte ich, als Antwort erhielt ich ein Schulterzucken von Nora. „Seid ihr okay?" fragte ich weiter, und erhielt ein Nicken. Froh darüber, dass es den beiden gut ging, nahm ich die beiden gleich noch einmal in den Arm. Lange saßen wir so da, irgendwann hatten Steff und Ich, Nora in unsere Mitte genommen, zu dritt Arm in Arm schauten wir der Sonne beim Untergehen zu. Die Sonne hatten den gesamten Himmel in ein leuchtendes Orange gefärbt, das immer dunkler wurde, je später es wurde. Verträumt schaute ich in den Himmel und ein Blick auf meine Mädels verriet mir das es ihnen genauso ging.

Plötzlich wurden wir von einem kleinen Blitz aus unserer Träumerei gerissen. Verwirrt über das plötzliche Licht drehten wir drei die Köpfe nach hinten und schauten in Hannes schuldbewusstes grinsendes Gesicht. „Sorry" meinte dieser und deutete auf seine Handykamera. „Ich habe vergessen den Blitz auszustellen, aber es war das perfekte Familienbild."

Vielen, vielen Dank für euer Feedback zum letzten Kapitel, ich komme jetzt wieder aus dem Urlaub zurück was heißt das jetzt auch wieder regelmäßiger Kapitel kommen. Ach ja, genießt die Harmonie der nächsten Kapitel, lange wird es nicht mehr so bleiben...

↬ 𝐒𝐜𝐡𝐫𝐢𝐭𝐭𝐞 // 𝐒𝐢𝐥𝐛𝐞𝐫𝐦𝐨𝐧𝐝 𝐅𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧Where stories live. Discover now