Kapitel 102 - Gut gegen Böse? - Teil 1

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Bahe fielen beinahe die Augen aus, als dieser blau leuchtende Kerl erschien und ihm zum zweiten Mal innerhalb weniger Augenblicke das Leben gerettet wurde.

„Magnifus!", riefen die wenigen Spieler zu Bahes Linken erleichtert, die als Einzige bisher seiner Aufmerksamkeit würdig gewesen waren.

Nun... zumindest erklärte dies, wen er da vor sich hatte, dachte Bahe, während er fieberhaft nach einem Versteck Ausschau hielt. Er machte sich nicht die Illusionen, dass er vor diesem Goblinanführer flüchten konnte, wenn er wollte. Aber ein Versteck zu finden, war vielleicht eine Option.

„Nun...? Sollen wir spielen, kleiner Dämon?", richtete sich der Anführer dieser fremden Spieler zu voller Größe auf, ehe plötzlich eine seltsame Macht auf Bahes Körper lastete.

„Was zum...", setzte Bahe noch zu sprechen an, bis ihn diese Macht mit voller Kraft erwischte und ihn bedingungslos zu Boden drückte. Ohne zu einer weiteren Regung fähig zu sein, fiel er vorne über. Ein Vielfaches der üblichen Schwerkraft schien ihn an Ort und Stelle auf den felsigen Untergrund zu pressen. Panisch und fast schon verzweifelt, mühte Bahe sich damit ab zu Atem zu kommen. Doch die Luft wollte einfach nicht in seine Lunge hinein. Zu groß war der Druck, der auf ihm lastete. Nach und nach traten die ersten Schadensmeldungen auf, als sein Körper bedrohlich zu knacken begann, an Stellen, wo es sich alles andere als gesund anhörte.

Nicht mal zu der kleinsten Bewegung fähig, blieb Bahe letztlich nur übrig, sich seiner Situation zu ergeben und zu versuchen seine Umgebung ins Auge zu nehmen. Was sich in Anbetracht der Tatsache, dass seine Nase gegen den Felsboden gedrückt wurde, erheblich schwieriger gestaltete als gedacht.

Aus den Augenwinkeln, konnte er sich gerade so ein Bild von der Lage machen. Der Gildenanführer als auch der Anführer der Goblinarmee schienen sich noch nicht vom Fleck bewegt zu haben. Wenn Bahe sich nicht täuschte, legte der Goblinanführer viel mehr fragwürdig den Kopf schief.

„Hehe...", vernahm Bahe einen Moment später dessen spöttische Stimme. „Also eigentlich wollte ich ihn töten. Aber scheinbar willst du mir die Arbeit abnehmen?"

„Hmmm?", gab dieser Magnifus von sich, während er vorsichtig darauf bedacht, seinen Gegner nicht aus den Augen zu lassen, leicht den Kopf Bahe zuwandte.

„Hmpf!", schnaubte er anschließend verächtlich, ehe die schwer lastende Macht plötzlich abebbte.

Sofort zog Bahe lautstark Luft in seine Lungen und keuchte dabei schwer.

„So eine Schande...", seufzte der Goblinanführer in der Nähe und fügte achselzuckend hinzu: „Ich werde seinem Leben trotzdem ein Ende bereiten, sobald ich mit dir fertig bin."

Im immer noch halb benebelten Zustand nahm Bahe nur am Rande wahr, wie Magnifus nicht auf seinen Gegner reagierte. So bemerkte er die Hand von Magnifus nicht, welche nach seinem Kragen griff, ihn hoch riss und in einer flüssigen Bewegung davon schleuderte.

Im ersten Moment blinzelte er verblüfft, bis er registrierte, dass es die Zugluft war, die da so an seinen Ohren vorbei pfiff.

„Hast du sie nicht mehr alle oder was?!", schrie er sich im nächsten Moment frustriert die Seele aus dem Leib, ehe er mit voller Wucht, Geklirre und gedämpften Stöhnen auf mehrere harte Gegenstände traf. Dann wurde alles schwarz um ihn.



Nachdem Magnifus diesen Wicht davon geschleudert hatte, vollführte er schnell einen Ausweichschritt schräg nach hinten und brachte gerade noch rechtzeitig seinen Schild aus blauem Licht vor sich in Anschlag. Keinen Moment später klirrte die Klinge des Goblinanführers dagegen.

Die Legende vom Elementflüsterer - Band 1 + 2Where stories live. Discover now