Kapitel 86 - Erster Kontakt - Teil 2

413 60 13
                                    

Einige der Männer erhoben sich bereits, als Hauptmann Pero ihnen mit beschwichtigender Handbewegung deutete, sitzen zu bleiben.

„Lasst gut sein Männer", begann Hauptmann Pero, der in Begleitung des Hauptmanns der Garnison vor sie getreten war. „Ich weiß nur zu gut, wie erschöpft die meisten von euch sein müssen. Nutzt die Zeit die euch bleibt, um wieder zu Kräften zu kommen."

Danach deutete er auf den Mann neben sich und erklärte: „Das ist Hauptmann Feldmann. Er ist hier in der Garnison als führender Offizier stationiert."

„Guten Abend, Männer! Meine Leute und ich sind froh, dass ihr hier seid. Wie mir euer Hauptmann berichtet hat, wisst ihr schon darüber Bescheid, was uns in Kürze erwarten wird. Da Hauptmann Pero in solcherlei Einsätzen weit mehr Erfahrung besitzt als ich, wird er das Kommando über die gesamte Verteidigung des Dorfes führen. Meine Männer und ich werden euch also so gut es geht unterstützen. Unser Ziel muss sein, lange genug am Leben zu bleiben, bis die versprochene Verstärkung eintrifft."

Die meisten anwesenden Soldaten nickten grimmig.

„Zumindest weiß diese Witzfigur, dass er nichts im Vergleich zu unserem Hauptmann ist", raunte einer der Soldaten rechts von Bahes in die Menge.

„Sei still, Merott!", herrschte Herold ihn leise an. „Provokation und Streitigkeiten sind das Letzte was wir jetzt brauchen."

Merott hob entschuldigend die Hand und schwieg von da an.

Hauptmann Feldmann ließ sich nicht anmerken, ob er etwas von Merotts Worten mitbekommen hatte und überließ weiterhin Hauptmann Pero das Wort.

„Wir werden heute Nacht verstärkte Wachen aufstellen und mit dem Morgengrauen anfangen Befestigungen zu errichten", erklärte dieser. „Leider ist das Terrain hier sehr zu unserem Nachteil. Das Erdreich besteht hauptsächlich aus Gestein und Felsuntergrund. Es wird kaum möglich sein einen Wall anzulegen."

„Siehst du?", stupste einer der Männer in Bahes Nähe den Soldaten an, der sich zuvor über das Fehlen eines Walls beklagt hatte.

„Hmm..." murrte dieser nur.

Doch auch durch die restlichen Soldaten ging ein grimmiges Raunen. Bahe versuchte es zu ignorieren und konzentrierte sich auf den Hauptmann.

„Wir haben mit den Dorfbewohnern abgesprochen, dass Morgen in aller Frühe jedes Paar Hände des Dorfes mit anpacken wird. Egal ob Mann oder Frau, ob Kind oder Großvater, sie alle werden uns morgen dabei unterstützen aus alten Wagen, letzten Baumaterialien, Schränken und anderen Dingen die wir finden werden, einen kleinen Verteidigungsring um die zentralen Häuser des Dorfes zu errichten. Die außen stehenden Häuser und vor allem ihre Dächer, werden unsere Wachposten. Übermorgen soll die Verstärkung eintreffen, die uns versprochen wurde. Das heißt, dass wir zwei ganze Nächte und den morgigen Tag allein überstehen müssen. Die heutigen Nachtschichten werden komplett von Hauptmann Feldmanns Männern übernommen, ihr könnt euch also bis Morgen früh erholen. Also legt begebt euch in eure Zelte und schlaft solange ihr noch Zeit dazu habt. Verstanden Männer?"

„Jawohl, Hauptmann!", rief der gesamte Trupp wie aus einer Kehle und die Männer erhoben sich prompt, um sich ein Zelt für die Nacht zu suchen.

Das laute Stapfen der Soldatenstiefel hallte über den Platz als Bahe plötzlich die Ohren spitze, da er glaubte einen Aufschrei vernommen zu haben.

„Wartet mal!", rief er reflexartig aus und brachte die Soldaten damit zum Stillstand.

Verwirrt schauten sich die Männer um und auch die beiden Hauptmänner starrten ihn fragend an.

„Ich glaube ich habe was gehört...", versuchte er sich zu erklären, als er zwischen zwei Häuser in die Dunkelheit spähte.

Augenblicklich zogen die Soldaten des Trupps samt Hauptmann Pero ihre Waffen und gingen in Kampfhaltung, was Hauptmann Feldmann sichtlich nervös machte.

Die Legende vom Elementflüsterer - Band 1 + 2حيث تعيش القصص. اكتشف الآن