2 | 11. Notartermine

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Sooo, hier schaffe ich dann auch mal ein Update. Ist nur ein Zwischenkapitel, also nichts großes, aber besser als nichts 😅

Raphaels POV

"Das ist nicht dein Ernst, oder?" Max hatte die Stirn in Falten gelegt und klang so haargenau wie seine Schwester, wenn er das sagte, dass ich kurz zusammenzuckte. "Hast du dir das gut überlegt?"

Ich kratzte mich am Kopf. "Findest du die Idee nicht genial?"

"Alter, du willst einen Hund anschaffen und bist nie da. Anna müsste die Erziehung übernehmen und sie hat so schon kaum Zeit. Dann hat sie sich den Knöchel weggeknackst und kann nichtmal richtig gehen gerade. Und du willst ihr zusätzlich einen Hund aufdrücken? Schwänger sie doch direkt!" Er warf die Arme hoch. Dann fiel ihm auf, was er gerade gesagt hatte. "Halt, untersteh es dich, meine Schwester zu schwängern. Ihr seid sexlose Wesen für mich." Er erschauderte.

Ich musste lachen. "Okay, Bruder. Wenn's dir damit besser geht."

"Nenn mich nicht Bruder während du darüber nachdenkst, wie du es meiner Schwester - okay, wir müssen das Thema wechseln. Also Hund. Wie kommst du da überhaupt drauf?"

Er lehnte sich im Sessel des Studios zurück, sah mich abwartend an. "Gerade weil ich so viel weg bin", meinte ich. "Ich hasse den Gedanken, dass sie alleine in der Wohnung ist - bald in dem riesen Haus. Wenn da wer einbricht, dann..." Ich warf die Arme in die Luft.

"Dann gib ihr ne Waffe, die kann schießen. Und ist weniger Verantwortung." Max hatte die Lippe gestutzt und sah mich nachdenklich an. Seitdem ich wusste, dass beide verwandt waren, sah man die Gemeinsamkeiten häufiger. Neben den Grübchen und der Haarfarbe war es vor allem die Art und Weise, gewisse Dinge zu tun, die beide verband.

"Will sie nicht. Außerdem sind wir die Waffe von deinem tollen Freund Steven gerade erst losgeworden."

Max' Blick wurde finster. "Das tut mir echt leid. Ich hab auch nicht gecheckt, dass er Interesse an ihr haben könnte. Ich hätte es mir denken können, als er sich freiwillig angeboten hat, sie abzuholen. Sorry, es wird nicht mehr vorkommen. Ich hab ihm das auch deutlich gemacht."

Ich nickte. "Danke. Halt ihn einfach von ihr fern." Ich seufzte. "Die Idee mit dem Hund erschien mir echt gut. Sie meinte selbst, sie würde sich sicherer fühlen, wenn sie ihren Dobermann hätte. Und in ihrer Kanzlei sind Hunde erlaubt! Sie könnte ihn sogar mit zur Arbeit nehmen."

"Warum besprichst du das eigentlich mit mir und nicht mit ihr?", warf Max ein.

"Weil ich von dir wissen wollte, ob du eine Ahnung hast, wo man gute Schutzhunde herbekommt."

Max schüttelte vehement den Kopf. "Ein Schutzhund muss von dir selbst ausgebildet werden, das geht nur vom Welpenalter an. Anna, Johann, Papa und Fee haben ihre Hunde von Anfang an ausgebildet. Sie haben sie anfangs sogar aus der Hand gefüttert, damit die Hunde genau wissen, auf wen sie zu hören haben." Er legte den Kopf schief. "Das Tierheim, dass ich unterstütze, löst regelmäßig illegale Hundekämpfe auf. Soweit ich weiß, haben die da letztens Dobermännerwelpen reinbekommen. Oder waren es holländische Schäferhunde? Oder Rottweiler? Die eignen sich dafür." Er sah mich an. "Aber nichts davon machst du, ohne mit ihr zu sprechen, hörst du?"

Abwehrend hob ich die Hände. Seitdem ich Anna mit dem Haus überfallen hatte, würde ich so etwas sicherlich nicht mehr in nächster Zeit tun. "Natürlich! Ich dachte nur, wenn ich mit einem konkreten Plan komme, kann ich sie besser überzeugen. Sie haut mich sonst mit ihrem scheiß Anwaltsgelaber nieder."

"Ja, das kann sie gut." Max sah mich an. "Sie ist noch dünner geworden, hast du das gesehen?"

Ich verkniff mir den Spruch, dass ich das natürlich gesehen hatte, weil ich sie regelmäßig nackt sah und nickte stattdessen nur. "Natürlich. Vielleicht sogar ganz gut, dass sie erstmal keinen Sport machen darf."

BESSER SAG NIX - SAG MIR ALLES | RAF CamoraWhere stories live. Discover now