2 | 7. Lass uns über Geld sprechen

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Ich hoffe, ihr hattet irgendwie schöne Weihnachtstage bis jetzt. Ich hatte auch Zeit zu viel. Also bitte, hier ist Weihnachtsgeschenk Nr. 2 ♥️

Raphaels POV

"Also insgesamt haben wir hier 550 Quadratmeter. Davon 350 Quadratmeter Wohnfläche, 100 Quadratmeter Tiefgarage, 100 Keller. Das Grundstück ist insgesamt 3000 Quadratmeter groß. Das Haus wurde gerade erst errichtet. Erstbezug. Das Haus davor ist abgebrannt."

Das Haus war perfekt. Von dem Moment an als ich es auf der Seite des Maklers gesehen hatte, hatte ich gewusst, dass Anna es lieben würde. Und ihr Staunen sprach Bände. Es war zu groß für zwei Personen, aber da war immerhin irgendwann Nachwuchs geplant. Und dafür musste vorgesorgt werden.

Außerdem war Anna diese Art von Immobilien gewohnt. Es würde mich schon sehr überraschen, wenn sie sich langfristig mit einer Wohnung zufrieden geben würde.

"Warmer Abriss?", warf Anna ein. Aufmerksam sah sie sich um, nahm die Details aus. Ihre Augen waren auf die doppelte Größe geweitet. Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter. Anna hatte schon so viel gesehen, es schien manchmal unmöglich sie noch zu überraschen. Aber ich hatte es geschafft.

"Man munkelt." Schmitt deutete in eine Richtung. "Die Küche ist bereits eingebaut, hat fast Industriegröße. Es wurden nur die besten Materialien verwendet. Kochen Sie?"

Ich legte ihr eine Hand in den Rücken. Anna war dünner geworden, ich spürte ihre Wirbelsäule deutlich. Sie arbeitete momentan so viel, dass sie vergaß zu essen. Nicht nur mir war das aufgefallen, sondern auch Max. Deswegen hatte er ihr letztens Mittagessen vorbeigebracht und hatte daraufhin ihre Assistentin - oder was diese Ewa auch war - dazu genötigt, Anna jeden zweiten Tag Essen Mittags zu besorgen.

"Anna ist eine hervorragende Köchin, aber eine noch bessere Bäckerin." Ich lächelte sie stolz an. Anna wirkte sprachlos. Ich hatte es tatsächlich geschafft.

"Dann werden Sie das hier lieben, Frau Dr." Jedes Mal, wenn jemand sie mit ihrem Titel ansprach, schwoll meine Brust vor Stolz kurz an. "Alles ist auf dem neusten technischen Stand. Sie können das Haus sogar komplett per Sprache steuern, wenn Sie wollen. Hinter der Küche ist hier eine sogenannte Back-Kitchen. In Amerika der letzte Schrei."

Anna riss staunend den Mund auf. Wenn es etwas gab, wofür sie brannte, dann waren es Küchen und Platz darin. Diese Küche war perfekt: zwei Backöfen, eingebaute Mikrowelle, ein Industriekühlschrank, eine freie Kochfläche. Das Granit hob sich perfekt von dem hellen Stil des Hauses ab, bildete einen Kontrast. Ich sah Anna hier schon vor mir die nächste Weihnachtsbackaktion starten: wieder mit Jona, aber eventuell dann noch mit kleinen Raben, anstatt nur dem Rudel von Max.

"Das Haus hat insgesamt fünf wandelbare Schlafzimmer, drei Bäder ohne das Gäste-WC. Haben Sie Kinder?", fuhr Schmitt fort.

"Noch nicht", erwiderte ich gelassen. "Aber wir planen eine halbe Fußballmannschaft", lebte ich meine Träume aus.

Anna sah mich an. Ihr Blick war undurchschaubar geworden, könnte alles bedeuten. Ich ließ mich davon nicht verunsichern. Sicherlich war sie sprachlos wegen des Hauses.

"Dann ist das Viertel perfekt. Die Grundschule hat einen ausgezeichneten Ruf, Privatschulen sind in der Nähe und die Lage ist ruhig." Schmitt lächelte.

BESSER SAG NIX - SAG MIR ALLES | RAF CamoraWhere stories live. Discover now