Kapitel 3.17

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"Wann?", murmelte April in mein Ohr als sie mich überschwänglich umarmte und mir dabei fast die Luft abdrückte. "Letzten Samstag", lächelte ich nachdem sie ihre Umarmung etwas gelockert hatte. "Ich kann es selbst kaum glauben. Er hat sich so viel Mühe gemacht, damit es perfekt wird", sah ich seufzend auf den Ring an meinem Finger.

"Unser Shawny als kleiner Romantiker, das hätte ich ja niemals gedacht", schmunzelte sie und betrachte ebenfalls meinen Verlobungsring. Er war silbern, eher dezent gehalten mit einem kleinen Diamanten. Er sah genauso aus wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte.

Für einen Moment löste ich meine Augen von dem Schmuckstück und sah hinauf zu April, die noch immer auf den Ring schaute. Aber auf einmal wirkte sie nicht mehr so glücklich wie am Anfang. Viel mehr wirkte sie traurig und für einen kurzen Augenblick glaubte ich sogar einen Hauch von Wehmut in ihrer Stimme zu hören, als sie mir sagte wie hübsch sie den Ring doch finden würde.

"April", fragte ich vorsichtig und zog meine Hand zurück, "ist alles in Ordnung?" Ich schob den hoch gekrempelten Ärmel von Shawns Jacke nach unten, sodass mein kompletter Arm samt meiner Hand in dem riesigen Kleidungsstück verschwand. Und obwohl nichts mehr von dem Ring zu sehen war, starrte die Schwarzhaarige auf das Bündchen des Ärmels.

"Natürlich", versicherte sie und schaute noch einige Sekunden ununterbrochen in dieselbe Richtung, bevor sie blinzeln musste. April schüttelte kurz ihren Kopf bevor sie wieder aufschaute und ein strahlendes Lächeln aufsetzte. "Sicher?", wollte ich wissen und betrachtete sie fragend. Ihr plötzlicher Stimmungswechsel als sie den Ring sah kam mir irgendwie sehr suspekt vor. "Ganz sicher", nickte sie und strich seine dunkle Haarsträhne hinter ihr Ohr. Als sie erneut ihren Mund öffnete und zum nächsten Satz ansetzte, hörten wir auf einmal zwei laute Stimmen, die aus dem inneren des weiß-gestrichenen Einfamilienhaus drangen. Wie automatisch wanderten meine Augen zu der angelehnten Terrassen Tür.

Der erste was mir in dem Moment durch den Kopf ging, verhieß nichts Gutes.

Wir hatten Blake und Shawn alleine in einem Raum gelassen.

Auch April sah mich geschockt und mit weit aufgerissenen Augen an. "Die beiden haben doch nicht ernsthaft ...", murmelte sie leise vor sich hin und drehte sich ebenfalls herum.

"... verdammt was soll die scheiße!", hörte ich Blake sagen, der alles andere als entspannt klang und danach ein lautes Scheppern folgte. Und ich glaube in diesem Moment schoss April und mir der gleiche Gedanke durch den Kopf, denn zeitgleich griffen wir nach unseren Gläsern und dem Babyphone, standen vom Tisch auf und eilten zurück nach drinnen.

Doch anders als erwartet fanden wir die beiden neben einander sitzend und auf den Fernseher starrend im Wohnzimmer vor. April und ich wechselten einen verwirrten Blick als wir die beiden vom Türrahmen aus beobachteten. "Was zum ...", murmelte ich mit zusammen gekniffenen Augen, "...was machen die zwei da?"

"Ich hab keine Ahnung", antwortete die Dunkelhaarige und schaute ihren Freund genauso überrascht an, wie ich.

Denn es war wirklich ein komisches Bild, wie die zwei da zusammen auf der Couch saßen und wie hypnotisiert auf den Bildschirm schauten. Dabei hatte mein Verlobter die Ellbogen auf den Knien abgestützt und seinen Kopf in seinen Händen vergraben. Blake hingegen, hielt einen Küchenlappen zwischen seinen Fingern und versuchte den Inhalt einer umgefallenen Bierflasche vom Wohnzimmertisch zu putzen.

"Das war doch niemals ein Foul!", rief letztere von beiden empört aus und warf den hellblauen Lappen zurück auf den Tisch als einer der Spieler aufgrund eines Verstoßes gegen die Spielregeln auf die Strafbank verwiesen wurde. "Das können die doch unmöglich ernst meinen!", stimmte Shawn zu und sprang aufgebracht von der Couch auf. "Er hat ihn nicht einmal ansatzweise behindert."

April und ich wechselten einen amüsierten Blick. Es ging bei den beiden natürlich um Hockey. Wie sollte es auch anders sein. Schließlich war es eine der wenigen Gemeinsamkeiten, die die zwei noch besaßen.

"So schön es auch ist zu sehen wie die beiden sich wieder einander annähern, aber von der Lautstärke wird Ahren noch wach", murmelte April und nahm mir mein leeres Glas aus der Hand. Mit einem lauten Räuspern stellte sie die beiden Gläser und das Babyphone auf dem Esstisch ab.

"Stören wir?"

Die Köpfe der beiden jungen Männer schwenkten ruckartig in unsere Richtung und ein überraschter Ausdruck spiegelte sich in auf deren Gesichtern wider. Sie waren tatsächlich so fixiert auf das Spiel gewesen, dass sie uns nicht einmal gehört hatten.

Als nach einigen Sekunden von den beiden immer noch keine Antwort kam, trat die Dunkelhaarige näher an den Wohnzimmertisch heran und schnappte sich die Fernbedienung, um die Lautstärke des Fernsehers hinunter zu drehen. Danach sah auch ich Shawn fragend an, der sich sofort von der Couch erhob.

"Ganz und gar nicht", schüttelte der Sänger seinen Kopf und kam mit zügigen Schritten auf mich zu. "Wir haben uns sowieso schon gefragt, wohin ihr so schnell vorhin verschwunden wart. Nicht war, Blake?"

Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich erkennen wie Blake, der dabei war die Scherben der kaputten Bierflasche aufzusammeln, anfing zustimmend zu nicken, obwohl ich mir eigentlich ziemlich sicher war, dass die zwei bis gerade eben noch nicht einmal gemerkt haben, dass wir sie alleine gelassen hatten.

"Ach ja, ist das so?", schmunzelte ich
und sah hoch zu meinem Verlobten der einen Arm lose um mich gelegt hatte und unschlüssig vor sich her brummte bevor er mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange drückte. Und sich danach dazu entschloss Blake zu helfen und das Chaos auf dem Wohnzimmertisch zu beseitigen.

. . .

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Das erste Kapitel nach ziemlich langer Zeit. Irgendwie fühlt es sich etwas komisch an wieder bei diesem Buch zu updaten, aber naja 🙈

 Irgendwie fühlt es sich etwas komisch an wieder bei diesem Buch zu updaten, aber naja 🙈

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Vollidioten küsst man nicht | Shawn Mendes Fanfiction (Teil 1+2+3+4)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora